Volksstimmefest mit Kälteeinbruch

Ruth Aspöck

Ruth Aspöck

Richard Schuberth

Richard Schuberth

Und wieder ging es in das Volksstimmefest, ein bißchen später als gewohnt, denn heuer fängt die Schule eine Woche später an und und einen Wetterumsturz hat es inzwischen auch gegeben, von der extremen Sommerhitze hat es gleich einmal um zwanzig Grad abgekühlt, ansonsten hat es am Samstag auch ein bißchen geregnet, was an sich nichts Neues ist, weil das am Samstag meistens passiert, aber ich bin ja ein sehr ungeduldiger Mensch und habe es gerne hinter mir und das Thema war heuer “Lebenszeichen”, ein sehr allgemeines und allumfassendes, wo man wieder alles hineinbringen kann und so habe ich mich für den Anfang vom “Miranda Schutzengelchen” entschieden, ich hätte aber auch die “Fatma-Szene” aus dem “Sommernanowrimo” lesen können, das wäre vielleicht aktueller gewesen, aber das ist mir erst eingefallen, als Christoph Kepplinger schon einleitete, und sich fragte, was wohl das letzte Lebenszeichen, der einundsiebzig Flüchtlinge gewesen war, die da vorige Woche in einem Schlepperwagen umkamen?

Eva Woska-Nimmervoll

Eva Woska-Nimmervoll

Erwin Riess

Erwin Riess

Ein sehr aktuelles Thema also und einige haben sich auch daran gehalten, andere haben andere Lebenszeichen von sich gegeben und Ruth Aspöck hat ein Stückchen aus ihrer neuesten Arbeit vorgestellt, wo es um den Ehrgeiz, um weibliche Karrieren und das typische weibliche Hinanstellen der eigenen Fäghigkeiten geht und dann wird man als schreibende Frau von seinen Freundinnen nicht wahrgenommen.

Helmuth Rizy

Helmuth Rizy

Eva Jancak

Eva Jancak

Richard Schuberth folgte und hatte einen Essay, der offenbar  in der “Hanser-Box” erschienen ist “Athen muß vernichtet werden” ein  scharfer politischer Text und eine klare Analyse der gegenwärtigen politischen Situation und Eva Woska-Nimmervoll, die schon im Vorjahr gelesen hat, ging wieder in das Private und schilderte die Situation, wenn man in der Geburtsurkunde der Mutter, bei Namen des Vaters nur vierundsechzig Leerzeichen findet und dann ist es verdammt schwierig an das Familiengeheimnis heranzukommen und das Blöde ist auch, man gibt das dann noch an die eigenen Kinder weiter.

Erwin Riess wurde wieder politisch und las aus seiner “Groll-Kolumne”, die im nächsten “Augustin” erscheinen wird, dann folgte Helmut Rizy und erzählte von den Lebenszeichen, die man von sich gibt, wenn man aus der Narkose erwacht und wieder in dieses Leben zurückkommt.

Hansjörg Liebscher

Hansjörg Liebscher

Elfie Resch

Elfie Resch

Dann folgte schon ich mit der “Miranda” und Hansjörg Liebscher erinnerte uns daran, daß “Europa aus Syrien” kommt, gut zu Wissen, in Zeiten wie diesen und wie ist es, wenn die Innenministerin abgeschoben werden soll?

Dieter Braeg

Dieter Braeg

Gabriela Hütter, Magdalena Knapp-Menzel

Gabriela Hütter, Magdalena Knapp-Menzel

Der 19439 in Ravensburg geborene Dieter Breaeg gab uns eine Vorstellung davon, während Gabriele Hütter und Magdalena Knapp Menzel im Duett Gedichte lasen, die zum Teil Brecht nachempfunden schienen.

Peter Clar

Peter Clar

Susanne Ayoub

Susanne Ayoub

Jetzt hätte ich fast Elfie Resch vergessen, die hatte auch Gecdichte, wo es um das Fremdsein, die Liebe und Gastarbeiter ging.

Peter Clar hatte, wie er meinte, nur einen Text zum Thema, weil ihm die gegenwärtige Situation sprachlos machte, was ich gut nachempfinden kann und Susanne Ayoub ging zu Käthe Leichter und erinnerte an ihr Leben und an ihre Texte, die in den Zwanziger und Dreißigerjahren in der AZ und in der “Unzufriedenenen” erschienen sind.

Karin Marinho da Silva

Karin Marinho da Silva

Reinhard Kräuter

Reinhard Kräuter

Dann gab es wieder Kaffee, Kuchen, Gespräche und  am Sonntag ging es bei etwas besseren Wetter mit der 1963 in Wien geborenen Karin Marinho de Silva weiter, die die “Leondinger Akdademie” besuchte und einen Text namens “Ski Heil”, wo es um die Kindheit, den Kindergarten, die Schule mit den Schulbänken und den Ausparungen für die Bleistifte und das Tintenfäßchen und den Schulschikurs ging, wo die Schüler die Schi aufstellen mußten, der Lehrer “Ski!” und die Kinder “Heil!”, schreien mußte. Bei “Bergheil!”, habe ich das bei der Wandergruppe auch einige Male erlebt, was mir immer mißfiel.

Petra Piuk

Petra Piuk

Gerald Jatzek

Gerald Jatzek

Den in Voralberg geborenen Reinhard Kräuter kannte ich ebenfalls nicht. Sein Text “Die Katze” bezog sich wie viele andere auf die Flüchtlingssituation “auf den mittleren Westen ohne arabischen Frühling und IS”, wie er betonte.

Dann kam die 1975 in Güssing geborene Petra Piuk, die ebenfalls zum ersten Mal las und ebenfalls die “Leondinger Akademie” besucht hat.

Eva Scheufler

Eva Scheufler

Rudolf Lasselsberger

Rudolf Lasselsberger

“Ihr Text das Wetter und die Katasthropen”, in dem sie eine Urlaubsreise, mit Bikini und Sommersachen im Koffer, den Flüchtlingskathastropen, “schon wieder, dreiunddreißig, vierundvierzig Personen” ertrunken, auf den Straßen umgekommen, etc, hat mir sehr gut gefallen.

“Österreich ist schön, wir wollen Sie verwöhnen!”, steht im Fremdenverkehrskatalog, in Traiskirchen gibt es dann kein Essen, keine abgetrennten Duschen!”, etc.

Gerhard Jatzek habe ich natürlich gekannt. Er hat im letzten Jahr von den Flüchtlingen, die im Kastenwagen erstickten, gesungen, jetzt hatte er kurze Prosatexte zu “Geburt”, “Urlaub” und “Tod”, die auch ganz schön die Brutalität des Lebens und des Alltags aufzeigten.

Eva Scheuffler kenne ich, glaube ich, um den Kilic-Kreis und vom Amerlinghaus.

Sie las Gedichte und der liebe Rudi Lasselsberger, ein guter Bekannter, hatte sieben Gedichte, wobei drei hauptsächlich aus Schreien bestanden.

Verena Mermer

Verena Mermer

Gerald Grassl

Gerald Grassl

Verena Mermer hat auch das erste Mal gelesen, sie gehört ebenfalls zu den jungen Talenten, die Chrstoph Kepplinger immer auf das Fest bringt. Ich habe sie aber schon in der “Gesellschaft für Literatur” gehört und hätte auch gerne ihren neuen “Die Stimme über den Dächern” gelesen. Jetzt las sie Ausschnitte aus einer Erzählung, der von der beruflichen Sozialisierung einer jungen Frau handelte.

Dann folgte Gerhard Grassl, der wahrscheinlich schon beim ersten Volksstimmefest gelesen hat, noch bevor Arthur West das “Linke Wort”, das heuer offensichtlich vierzig wurde, gegründet hat.

Er wurde auch einmal aus- oder nicht eingeladen, das war dann in der “AZ” angekündigt, Arthur West war das peinlich, so daß er ihn wieder einlud und die Lesung jede Stunde per Megaphon angekündigt wurde. Jetzt betreut Gerald Grassl ja die “Tarantl”, eine Zeitschrift beziehungsweise, ein Verlag vom “Werkkreis Literatur der Arbeitswelt”.

Er betreute auch den Büchertisch, wo die Publikationen der Autoren, die Anthologien und die Tarantl-Publikationen, zum Beispiel das neue Lutz Holzinger-Buch lagen, das am Donnerstag im “Werkl im Goethehof” vorgestellt wird und das er mir beziehungsweise meinem Blog freundlicherweise zur Verfügung stellte.

Eva Schörkhuber

Eva Schörkhuber

Sophie Reyer

Sophie Reyer

Eva Schörkhuber ist ein junges Talent, das schon beim Volksstimmefest gelesen hat, sie liest auch, glaube ich, bei den “Edition Atelier Festen” im Museumsquartier und hatte auch einen Text zur Flüchtlingsproblematik, der “Über das Meer” hieß und von zwei Prostituierten, ihrer Liebe und ihren Erfahrungen handelte und Sophie Reyer, zum ersten Mal beim Volksstimmefest, schloß sich ihr an und brachte Ausschnitte aus einem Hörspiel, wo es auch um das Meer und die Flüchtlingsproblematik ging.

Dann ging es weg davon  zu “Schreibi” Christian Schreibmüller, dem Petry Slamer, der einen Text zur Namensproblematik und dann noch einen zu Veränderungen hatte.

Christian Schreibmüller

Christian Schreibmüller

Diesmal sind wir nach der Lesung und dem Kaffeetrink-Treffen noch länger geblieben, haben auf Jura Soyfer-Bühne, eine adaptierte Form der “Proleten-Passion” mit Gustav gehört und dann noch ein bißchen “Fatima Spar und die Freedom Fries”, die ich das erste Mal während eines Adventrundgangs im “Mica” kennenlernte.

Und nun ist das heurige Volksstimmefest zu Ende. Thematisch bleibe ich aber noch ein bißchen beim Thema, denn es geht gleich weiter mit der “Jesuitenwiese”, dem Buch über das Volksstimmefest, den “leicht revolutionären Poproman”, der im letzten Jahr dort vorgestellt wurde, aber auch heuer wieder zu kaufen, beziehungsweise, die Audiotour zu den Originalschauplätzen machen war, die ich aber am Samstag versäumte.