Wieder eine Bundespräsidentenwahl

Im Oktober wird der Bundespräsident gewählt und da war es in meiner Kindheit klar, daß da die SPÖ und die ÖVP, eventuell noch die FPÖ, einen Kanditaten aufstellte, in den SPÖ starken Zeiten haben da Adolf Schärf, FranzJonas und später Rudolf Kirchschläger gewonnen.

Dann gabs eine Wende zur ÖVP und einen Kanditaten namens Kurt Waldheim mit sehr starken Protesten dagegen. In dieser Zeit bin ich die GAV eingetreten und kann mich an eine Protestesung im NIG, Hörsaal 1, erinnern, wo Jutta oder Julian Schutting den alten Hans Weigel hereinführte. Waldheim ist dann nicht mehr angetreten. Der nächste Präsident hieß Thomas Klestil und der hatte, glaube ich, mit schwarz-blau und der Angelobung, die er durchführen mußte, seine Schwierigkeiten und auch mit seiner Scheidung.

Der nächste Präsident war dann wieder ein Sozialist und hieß Heinz Fischer und da gab es schon andere Gegenkanditaten, an die ich mich erinnern kann.

Der Baulöwe Richard Lugner ist angetreten, die Pfarrerin Gertraud Knoll, etcetera, “Spaßkanditaten” nennt man die, glaube ich oder eher aussichtslose und gegen Heinz Fischer ist auch Benita Ferrero-Waldner von der ÖVP angetreten, die, glaube ich, sehr enttäuscht war, daß die Feminstinnen sie nicht gewählt haben. Habe ich nicht, denn Heinz Fischer war, bis auf eine Äußerung, die er einmal machte, mir sehr sympathisch und bei der letzten Wahl im Jahr 2016 war es auf einmal anders.

Zwar stellten alle Parteien ihre Kanditaten. Rudolf Hundsdorfer, der, glaube ich, inzwischen gestorben ist, wurde von der SPÖ nominiert, Andreas Khol von der ÖVP, Alexander von der Bellen von den Grünen, obwohl der, seither, glaube ich, behauptet, ein unabhängiger Kanditat zu sein und dann die Richterin Irmgard Giss und von der FPÖ, der mir damals unbekannte Norbert Hofer.

Irmgard Griss hat eine beachtlliche Stimmenzahl bekommen und Alexander van der Bellen ist mit Norbert Hofer in die Stichwahl gegangen. Da wurde es knapp und sehr emotionell und ich habe gebangt und gebangt.Hoffentlich gewinnt er. Alle seine Aussagen bei den Dikussionen haben mir auch nicht gefallen und im ersten Durchgang hatte er am Wahltag weniger Stimmen als Norbert Hofer. Die Briefstimmen haben dann für ihn entschieden. Die FPÖ hat es, als wir aus Kroatien zurückgekommen sind, angefochten. Dann gab es noch einmal Schwierigkeiten mit den Briefkuverts. Im Dezember war es dann entschieden und Alexander van der Bellen, der Präsident, der mir bei der Ibiza-Affaire als sehr kompetent “So sind wir nicht!”, aufgefallen ist.

Später hat er sich dann der Regierung und ihren Maßnahmen sehr angepaßt und geschwiegen. Am Nationalfeiertag durfte man, gaube ich, nur in die Hofburg wenn man sich impfen ließ. Also doch kein Präsident für alle und er hat, glaube ich, auch auf Briefe nicht geantwortet.

Jetzt tritt er wieder an. Die SPÖ, die ÖVP und die Neos schicken aber keine Gegenkanditaten. Nur von der FPÖ hieß es, wir treten an. Aber mit wem?

Zuerst hieß es Herbert Kickl, der 2016 Norbert Hofers Wahlkampfleiter war. Für sehr sinnvoll habe ich das nicht gehalten, denn was heißt das für sein Image wenn ihn dann vielleicht nur achtzehn Prozent wählen? Oder Susanne Fürst, da hätte ich nachgedacht, ob ich vielleicht doch, weil ,daß ich Alexander van der Bellen nicht mehr wählen wäre, war mir nach der Enttäusching mit den Grünen klar.

Es hat sich aber auch Gerald Grosz, der einma BZÖ-Politiker war und immer bei OE24-TV sehr scharf diskutiert, gemeldet, daß er Österreich “Grosz again!”, machen will und Marco Pogo ein Arzt, Musiker und Gründer seiner Bierpartei, ein “Spaßkanditat” oder ein sehr selbstbwußter junger Mann. Und, als wir diesmal nach Kroatien gefahren sind, hörten wir, Walter Rosenkranz ist der FPÖ -Kanditat, der mir vorher auch unbekannt war. Der Chef der MFG, der Rechtsanwalt Michael Brunner, hat auch seine Kanditatur bekanntgegeben, was mich auch eine Zeitlang nachdenken ließ, ob ich nicht wählen soll? War ich doch im Winter auf einigen diesbezügichen Demonstrationen und die sind für die Grundrechte, aber da es keine Impfpflicht mehr gibt und der Herr Brunner wahrscheinlich auch ein konservativer Mann ist, der “Volkspräsident” werden will, werde ich es doch nicht tun.

Die FPÖ spekulierte eine Zeitlang auch mit einem Tassilo Walentin, Rechtsanwalt und Kolumnist, der Kronenzeitung. Der tritt jetzt auch an und dann noch Heini Staudinger von den “Waldviertler-Schuhen”, da hieß es, daß das ein Kanditat für Impfgegner sein könnte, weil links und ungeimpft. Aber wahrscheinlich doch keine “Spaßkanditaten”, obwohl ich 2016 für El Awadalla, die dann doch nicht antrat, unterschrieben habe. Denn die müssen ja zuerst sechtausend Unterschriften sammeln. Interessanterweise auch der Präsident und insgesamt gibt es, glaube ich, vierundzwanzig Kanditaten, darunter nur zwei Frauen und die schon erwähnten Kandiaten haben, habe ich gehört, eine Chance. Marco Pogo alias Dominik Wlazny, hat die, als erster schon erreicht und Gerald Grosz bedankte sich gestern für zweitausendfünfhundert. Bis Anfang September ist noch Zeit dazu und dann ist die Frage Stichwahl oder nicht?

Da von den sechs Gegenkanditaten vier eher FPÖ nahe oder konservativ sind, sagt man auch, die konkurrenzieren sich gegenseitig und das Ziel ist wohl eine Stichwahl, die Walter Rosenkranz, glaube ich, für sich beanspruchen möchte.

Mal sehen, wie es wird und, ob es auch so turbulent wird, wie das letzte Mal und, daß Alexander van der Bellen sich nicht mit den “Spaßkanditaten” auf eine Fernsehdiskussion einlassen möchte, finde ich auch sehr schade oder etwas arrogant, aber warten wir es ab.