IG-Autoren, andere Buchmesse und japanischer Film

© Dieter Scherr

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Wieder einmal Generalversammlung der IG-Autoren, der Art Autorengewerkschaft, die von Gerhard Ruiss gegründet wurde und die er einige Zeit mit Hannes Vyoral gemeinsam machte und sich jetzt als Geschäftsführer sozusagen alleine auf dem Podium für die Interessen der Autoren einsetzt, das heißt Vizepräsidenten gibt es auch und einen Vorstand und die Präsidentin, die Kinderbuchautorin Renate Welsh hat  eröffnet, als das Frühstück vorbei und die Versammlung beschlußfähig war.

Ich bin da ja schon seit einigen Jahrzehnten delegiert und gehe regelmäßig zu den Versammlungen, die Gerhard Ruiss auch heute damit begann, daß er die Aktivitäten der IG trotz stetig schrumpfender Subventionen lobte.

Da gibt es ja die Beteiligungen bei den Messen, Frankfurt, Leipzig und Buch-Wien mit einem großen Stand, einem Radio und Lesungen, die man dort machen kann, wenn man ein neues Verlagsbuch hat.

Da falle ich ja leider immer durch, obwohl ich auch heuer wieder nach Leipzig fahre. Es gibt den Katalog, der österreichischen Neuerscheinungen, da bin ich leider auch nicht drin und dann nicht jedes Jahr, aber jetzt wieder den Stückebörsenkatalog,  es gibt Rechtsberatung und voriges Jahr wurde auch der Musterverlagsvertrag gemeinsam mit dem Hauptverband ausgehandelt, da war ich bei dem diesbezüglichen Fest.

Bei der Generalversammlung gibt es die Anträge, die von den Mitglieder eingebracht werden können und die dann behandelt werden und da begann es gleich mit Aufregungen im Steuerrecht, denn seit einiger Zeit muß man beim Bund seine Rechungen, für Jurytätigkeiten beispielsweise, elektronisch stellen und die Steuererklärung muß man ab nächstes Jahr, was mich dann auch betreffen wird, ebenfalls online machen und dann ging es gleich weiter mit Ludwig Laher, der im Rat der Rechtschreibreform ist und von den diesbezüglichen Sitzungen berichtete.

© Dieter Scherr

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Das ist weit weniger brisanter, denn die IG setzt sich dafür ein, daß die Autoren schreiben können, wie sie wollen und hat das im Vorjahr in einer Umfrage erhoben. Da wurden zwar auch nur Verlagsautoren betragt, aber deren Resultate gingen in eine Studie ein, von der Ludwig Laher berichtet hat und dann gab es Mittagessen, sprich das berühmte Würstlbuffet, Käse und Obst und viele Gespräche.

Die Ruth ist von ihrem Schiurlaub zurückgekommen und konnte diesmal daran teilnehmen, Erika Kronabitter war da, Christl Greller und was vielleicht interessant ist, die Kollegen aus den Bundesländern, die ich nur einmal im Jahr nämlich bei der GV sehe, wie O. P. Zier, den sehe ich zwar  auch bei der GAV-GV und habe ihn Samstagmittag auch beim Bücherschrank getroffen, als ich dort einen Abstecher hinmachte.

Am Samstagnachmittag ging es  weiter mit der Frage, was mit seinem Manuskript passiert, wenn man zwar einen Verlagsvertrag hat, aber der Verleger pleite macht und  mit dem Manuskript verschwindet? Eine kniffelige Frage, die mich ebenfalls nicht sehr betrifft und politisch wurde es natürlich auch, leben wir ja in Krisenzeiten und solchen, wo sich die Sprache gegen die Flüchtlingsfrage wenden kann. so formulierten Ludwig Laher und Renate Welsch auch ein Papier, das sich speziell damit beschäftigte und Peter Paul Wipplinger, der sich sehr für die Rechte von verfolgten Schriftstellern einsetzt, erzählte von einem Gerichtsurteil, in dem Holocaust-Befreite als “Landplage und Kriminelle” bezeichnet wurden.

Am Sonntag ist es mit den restlichen Anträgen und der Wahl des neuen Vorstandes weitergegangen und anschließend hat es wieder die “Andere Buchmesse” gegeben, die ja von Margit Kröll, die auch immer zu den Vorstandssitzungen kommt, Nicole Engbers, dem Verlag “Thorsten Low”, etcetera, seit 2010 an den verschiedensten Orten organisiert wird.

Heuer war es von halb zwölf bis sechs im Amtshaus Döbling. Es hat wieder ein Kinderprogramm und die Verlagspräsentation von Thorsten Low gegeben.

© Dieter Scherr

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Zu dem Jugendkrimi “Zufallsopfer” von Margit Kröll bin ich noch zurechtgekommen, das Theaterstück, die Zaubershow und das Literaturprojekt zum Thema Flucht habe ich versäumt.  Literaturslam und Musikprogramm hat es nicht mehr gegeben.

Dafür war die Verlagspräsentation von Thorston Low, der vier seiner Neuerscheinungen vorstellte, besonders spannend.

So gab es eine Geschichte, die von einem Turm handelte, eine über Piraten, dann ein Ausschnitt aus einem Text zum Thema “Wasser” und dann ging es nach Japan.

Beziehungsweise fuhr ein gescheiterter Historiker mit seiner Frau dorthin, um dort sein Sachbuch über die K. und K. Monarchie vorzustellen, versucht sich den japanischen Sitten anzupassen, will seine Frau in ein Dirndl stecken, wird von Restaurant zu Restaurant geführt, wo er rohes Huhn, Fisch und Nudeln essen muß, und um sein “Amazon Ranking” zu verbessern, wird ihm noch Stück für Stück von seinem Körper abgeschnitten, zuerst eine Locke, dann eine Ohr, eine Fingerkuppe, ein Tatoo wird ihm auch noch entfernt, etcetera, leider konnte ich den Schluß dieser Satire auf das japanische Leben beziehungsweise Literaturbetrieb nicht hören, weil ich mich um halb sieben mit dem Alfred im Kino verabredet hatte, um wie es der Zufall wollte, auch einen japanischen Film zu sehen, nämlich “Krischblüten und rote Bohnen” nach dem Roman von Durian Sugekawa, der im März bei “Dumont” auf Deutsch erscheinen wird.