Kroatienurlaub

Split

Split

Split

Split

Von meinem Urlaub und der Literaturgeflüsterpause melde ich mich zurück und berichte meinen Lesern von der Reise zu der ich mit dem Alfred am Nachmittag des fünfundzwanzigten Mais mit einem Zelt, einer Reise- und einer Büchertasche losgefahren bin, zurück.

Ich war ja, das habe ich, glaube ich schon geschrieben, nicht allzusehr in Reisestimmung, weil so kurz nach der Wahl und auch Mitten im Monat weggefahren, wo ich meine Diagnostikabrechnung noch nicht machen konnte und auch einige Literaturveranstaltungen versäumte, außerdem bin ich ja kein so besonderer Reisetyp, der Alfred hat das alles aber schon monatelang geplant und auch die bresten Unterkünfte und Restaurants herausgesucht.

So sind wir am 25. bis Leibnitz in das Hotel Post gefahren und haben dann auf Karls Empfehlung einen Buschenschank aufgesucht, der sich als ein fünf Sterne Lokal entpuppte.

In dem Hotel hat übrigens eine Simmeringer Radgruppe Halt gemacht und am nächsten Morgen mit uns um Punkt halb acht den Frühstücksraum besetzt, wo die hingeradelt sind, weiß ich nicht, wir sind jedenfalls über Slowenien nach Trogir gefahren, haben dort eine Nacht verbracht und danach ein Stückchen und eine, beziehungsweise zwei Grenzen weiter, denn, wie man gleich merken wird, war es kein reiner Kroatienurlaub, denn das erste Wochenende haben wir bei den Fjorden in Montenegro in Kotir verbracht, wo es den Euro gibt, obwohl Montenegro nicht in in der Eu ist.

Camping Solitudo, Dubrovnik

Camping Solitudo, Dubrovnik

Pula

Pula

Kroatien ist es, dort gibt es aber den Kunar und gebaut wird überall sehr viel und sehr intensiv und die Appartmanis für den Tourismus hergerichtet.

Das Wetter war in den ersten Tagen auch sehr schön und heiß und ich habe mich gar nicht so sehr auf den Sommerurlaub eingestellt, obwohl ich meinen Badeanzug mitgenommen habe.

Später hat es dann geregnet und ein tolles Restaurant, wo ich wieder einmal Kalamari aß, wie so oft in den letzten zweieinhalb Wochen hat es in Monenegro, in den kleinen Ort, wo es außer dem Campingplatz und der Beachbar eigentlich nicht sehr viel gab, auch gegeben, mit einem sehr schönen Garten, hinter einem Parkplatz und einer Baustelle versteckt.

Rovinj

Rovinj

Porec, Konoba Cakula

Porec, Konoba Cakula

Danach wieder nach Kroatien und da nach Dubrovinik, wo wir zwei sehr schöne Tage verbrachten. Einmal um die Stadtmauer herumwanderten, das zweite Mal eigentlich mit der Seilbahn fahren wollten, aber weil wir die nicht gefunden haben, sind wir den Weg zu Fuß an einem Kreuzweg vorbei, wo es am Karfreitag vielleicht die Prozessionen gibt, hinaufgewandert. Ein paar junge Leute sind uns entgegengekommen und Japaner oder Kor4eaner, die ihre Handies auf langen Stangen vor sich hertrugen haben wir, vor allem oben, wo es ein sehr schönes Panorama- Restaurant gab, auch gesehen.

Danach wieder nach Trogir und auf den Campingplatz Rozak zurück, der sich inzwischen mit vielen großen deutschen oder niederländischen Campingbussen gefüllt hat. Wir hatten fast das einzige Zelt zürück. Da gab es, es war der erste Juni, einen damatinischen Abend in dem kleinen Restaurant, mit dalmatinischen Menu und dalmatinischer Livemusik.

Ich habe aber ein Cevapici-Sandwich, die hier  Cevape heißen, eingewickelt in  einer Flade, gegessen und in der Nacht hat es geregnet oder war das erst am nächsten Tag, an dem wir in Split gewesen sind.

Wir waren zweimal dort, am ersten Tag mit dem Auto am zweiten sind wir mit einem Schiff gefahren, das war sehr schön und eine eindrucksvolle Begegnung, die ich vielleicht in meinem nächsten Roman verwenden werde, habe ich auch gemacht.

Motovun

Motovun

Motovun, Sonnenuntergang

Motovun, Sonnenuntergang

Danach ging es nach Zadar, wo es die Meeresorgel und die Sonneninstallation gibt, wir waren am Samstag dort, wo es wie in Litauen und in Monetnegro sehr viele Hochzeiten gibt und haben eine, beziehungsweise den Einzug der Festgängste auf ein Castell, wo wir in einer Bar etwas getrunken haben, beobachten können und am Abend gab es für den Alfred den Sonnenuntergang zu beobachten, in einer anderen Bar am Strand am Samstag und am Sonntag und eine Insel haben wir am Sonntag auch besucht, dort in einem Restaurant eine Fischplatte gegessen und sind mit einer Fähre gefahren.

Danach ging es nach Istrien, nach Moscenica Draga, das ist in der Nähe von Opatia, das früher Abbazia hieß, wo wir auch einen Tag verbrachten, dort das Mädchen mit der Möwe bewunderten und die Strandpromenande entlangwanderten.

Durch Rijeka sind wir nur durchgefahren, dafür ging es ein paar Tage später nach Pula, wo es ein großes Amphitheater gibt.

Wir sind bei einem kleineren römischen Theater gewesen und dann in einem Castell, wo es eine Ausstellung über ein Kurhaus oder ein Seespital gab, das die Gemeinde Wien 1906 in Rovinji oder Rovingno, wie das auf Italienisch heißt, errichten ließ, das war sehr interessant und nach Rovinji sind wir gleich weiter gefahren und haben dort zwei Nächte auf einem Campongplatz verbracht, wo es sehr viel österreichische Touristen gab.

Sind in der Gegend herumgefahren, haben beeindruckende Städte und Dörfer angeschaut und sind am Abend in der Stadt herumspaziert, da fing es dann stärker zu regnen an, was den Alfred sehr verbitterte. Das Gewitter ist aber erst gekommen, als wir schon in Motovun waren und dort in dem Schlßhotel zwei Nächte schliefen, so daß das Zelt trocken blieb.

Motovon ist ein Kastell am Berg, Meer gibt es dort keines, aber die besten Trüffel. In das Schloßhotel muß man sein Gepäck hinauftragen und das Auto unten abstellen, dafür kann man aber an der Mauer entlangspazieren, in das Tal hinuntersehen, Trüffel und den istrischen Schinken probieren, Wein trinken und vieles mehr.

Ein paar kleine Dörfer haben wir gestern auch noch besucht und sind eine Schlucht hinuntergewandert, das war sehr schön, aber auch sehr verwachsen und die Brücke die es dort gab, zerbrochen, weil sich die Touristen offenbar lieber mit der “Zip line” durch die Luft seilen ließen, als die Schlucht herunterzuwandern.

Heute morgen sind wir dann über Slowenien zurückgefahren und verbringen in Harland noch einen, wie es der Alfred nennt, “Hausmeistertag”, muß er doch viel Rasen mähen, was die Anna und der Andreas, weil es in Harland die letzten zwei Wochen offenbar sehr viel geregnet hat, nicht konnten und ich habe mit meinem “Literaturgeflüster” sehr viel zu tun, will ich ja die Bücher, die ich im Urlaub gelesen habe, besprechen und einige Reiseberichte, das habe ich ja versprochen, soll es auch geben.

Grenzübertritte

Der heurige Urlaub geht nach Kroatien, ganz klar, denn dort ist es schön, man kann baden, die Küste entlangfahren, sich erholen, Wellnessen, Spas besuchen etcetera. Die Anna war mit ihren Klienten das letzte Jahr, glaube ich dort und der Alfred mit dem Karli im September und der fragt mich immer, wo fahren wir das nächste Jahr hin?

Ich bin, das schtreibe ich immer, nicht so ein besonderer Reisetyp und einer der gerne badet auch nicht. Es ziehen mich, glaube ic,h auch gerne die östlichetren Gebiete, als die Strände von Italien und Griechenland an, obwohl mit Griechenland und der Krise habe ich mich ja im letzten Sommer in Harland auf der Terrasse und via You Tube sehr beschäftigt, früher waren wir mit der kleinen Anna sehr oft in Italien beziehungsweise in der Toscana.

Als wir 1987 mit ihr in der Türkei waren, haben wir auf der Rückfahrt die Tante Dora in Belgrad besucht und das 1998, kurz vor dem Kosovokrieg noch einmal der schon größeren Anna wiederholt und da sind wir schon beim Thema.

Denn ich habe mich ohne viel von dem Land zu wissen, für Kroatien entschieden, macht doch dort auch der Thomas Wollinger mit seiner Schreibegruppe seine Screibeurlaube, Camps oder Workshops und so hat sich der Alfred, ich glaube schon im Februar oder März nach der Ferienmesse von der er einen Rucksack voll Prospekte nach Hause brachte, hingesetzt und die Route geplant.

Zuerst wollte er über Triest und mit dem Schiff fahren, dann hat er einen anderen sehr detailierten Plan gemacht, den ich nicht besonders angeschaucht habe, denn bevor ich nicht dort bin, interessieren mich die Reisehandbücher und die Gebrauchsanweisungen nicht sehr.

Daß man damit einfahren kann, habe ich vor ein paar Jahren in Riga bemerkt, denn da suchte der Alfred den Campingplatz, den “best Camp of town” und ich schaute in einem seiner Reiseführer nach und sah, daß dort “Die Hunde von Riga” als passende Reiselektüre empfohlen wurden und shit, das hatte ich ja vor einiger Zeit im Schrank gefunden und nicht mitgenommen, verdammt!

So habe ich mich schon diesmal vorher nach der passenden Lektüre umgeschaut und nicht viel gefunden oder Schwierigkeiten  mit der Einordnung gehabt, wer denn jetzt ein kroatischer Autor ist? Marica Bodozic wurde dort geboren, ist aber in Deutschland aufgewachsen, Jagoda Marinic wurde überhaupt schon dort geboren, hat aber ein Kroatienbuch geschrieben, Bora Cosic, der heurige Gewinner der Leipziger Buchmesse wurde in Zagreb geboren, lebt in Rovinji und Berlin und viele Autoren, die mir vom Namen her passend schienen entpuppten sich als Slowenen.

Von denen habe ich im Literaturhaus  schon einiges gehört und auf den Messen auch diverse Vorschauen und Leseproben mitgebracht, meine Kroatienliteraturausbeute war also eher dürftig und die Autoren lebten dann eher woanders und jetzt, wo ich schon in Harland bin, bin ich noch darauf gekommen, daß ich außer “Tito ist tot” auch noch “Titos Brille von Adriana Altaras, die 1960 in Zagreb geboren wurde, aber 1967 in Italien lebt, über meinen Bett liegen habe.

Aber ich wollte über Grenzen schreiben und die sind nicht nur im Kopf, sondern auch auf der Straße und jetzt viel mehr als je, denn obwohl wir ja in der EU sind, werden die jetzt, wo soviele Flüchtlinge nach Österreich und Deutschland wollen, ẃieder verstärkt kontrolliert, was ich schon letztes Jahr als wir in Salzburg in den Zug nach Ulm einstiegen, merken konnten. Heuer im Jänner in Salzuburg noch einmal und als wir im März in Leipzig waren, wurden wir an der deutschen Grenze zwar nicht angehalten, mußten aber an der Polizei vorbei im Schritttempo fahren.

Aber jetzt wollten wirnach Kroatien und mußten da gleich nach Leibnitz unserem ersten Tagesreiseziel  durch Slowenien fahren. Das war früher, als es die EU noch nicht im heutigen Umgang gab, jugoslawisches Staatsgebiet und als ich vor vielen Jahren einmal mit dem Herrn Benesch und der Sigrid ein paar Tage in der Steiermark verbrachte, gerieten wir beim Schwammerlsuchen irrtümlich ins slowenische Grenzgebiet und hatten keine Päße mit.

Jetzt fuhren wir zuerst einmal eine Stunde durch Slowenien, bevor wir nach Kroatien kamen und als ich dort,  mit dem Lesen der kroatischen Gebrauchsanweisung begonnen habe, waren wir schon wieder weg, denn der Alfred wollte das Wochenende in Kotor in Montenegro verbringen, weil es dort die berühmten Fjorde gibt.

Um dorthin zu gelangen mußten wir noch einmal über eine Grenze, nämlich durch Bosnien-Herzegowina und der Alfred begann, obwohl er sich doch einen so tollen Reiseplan machte, davon zu reden, daß er sich die berühmte Brücke von Mostar, die es ja nicht mehr oder nicht mehr in derursprünglichen Form gibt, ansehen will.

Die haben wir dann nicht gesehen, sondern sind von Kotor, Mentenegro, das im Gegensatz zu Kroatien nicht in der EU ist, aber den Euro als Zahlungsmittel hat, wieder nach Kroatien zurück und daß es dort in den Neunzigerjahren einen Krieg gegeben hat, der die jugoslawische Föderation auseinanderbrach, war vielleicht auch daran zu merken, daß überall gebaut wurde, aber vielleicht betraf das auch nur die Appartmanis für die Touristen, die ja in Scharen nach Kroatien kommen.

In Dubrovnik steht an der Stadtmauer aber genau geschrieben, was der Krieg alles zerstörte und in der Geschichte, die man in den Reisehandbüchern nachlesen kann, ist auch sehr viel von Kriegen, Zerstörungen und Grenzversciebungen zu erfahren.

Über die Grenze ging es aber von Montenegro wieder ein Stück durch Bosnien und dann fuhren wir auch von Dalmatien nach Istrien, das aber zum selben Land gehört, während die Städte Opatija, Rieka, Rovinji, Dubrovnic früher anders geheißen haben, weil sie offenbar zu Italien gehörten und die Spuren der K und K Monarchie soll zumindest laut Führer auch überall zu merken sein, der Wiener Einfluß auf den Hotelterrasse  von Opatija, wohin sich früher die Wiener Künstlerschickeria in den Urlaub verzog, aber auch heute urlauben  sehr viele Österreicher in Kroatien, offenbar weil es billiger, als Italien ist und die Kellner sprechen meistens, vielleicht weil sie ehemalige Gastarbeiter waren, auch sehr gut Deutsch und ob sie jetzt Bosnier, Serben, Kroatier, etcetera sind, ist vielleicht nicht so leicht auszunehmen, wie auch dieSprache, die einmal serbokroatisch hieß und wahrscheinlich immer noch in beiden Ländern mit Ausnahme der verschiednen Dialektausdrücke, die ja auch das österreichische vom Deutschen unterscheidet, wie ich merken kann, wenn ich in Leipzig auf der Messe nach einem Sackerl frage, obwohl die auch dort schon manchmal antworten, “Aha, Sie komme4n aus Österreich!”, zu verstehen ist.

Das Sprachproblem fiel aber weg, da ich weder kroatisch noch serbisch spreche und auch nicht tschechisch, obwohl meine Gropßmutter, glaube ich, von dort genauso, wie die Tante Dora herkam, die sich ja  nach Serbien verheiratete, so daß mich der Grenze 1998 einige Male so ansprach, weil er mich dem Namen nach vielleicht für eine Slowenin hilt,

Jetzt wurden wir meistens  auf Englisch angesprochen, bevor die Kellner auf das Deutsche überwechselten und in Pula sind die Straßentafeln, wie in Kärtnen, wo es deswegen immer noch große Probleme gibt, zweisrachig. Deutsch und Italienisch, die Leute sprechen dort oft auch so und die Kellner versuchen es mit einem “Bon Giorno!” und vor hundert Jahren hat die Stadt Wien in Rovinji oder Rovingo ein Erholungsheim oder ein Seespital mit einer Dr. Luegner Warte, der damals ja in Wien Bürermeister war, errichtet.

Interessant die Spuren der Geschichte, die man in Kroatien finden kann, die Türken sind auch einmal eingefallen und ganz vorher waren die Römer da, so daß man immer noch durch Tempeln wandern und Mosaike bewundern kann. Die meisten Toruisten kommen aber zum Baden, was wir nicht so machten und die letzten Urlaubstage hat es auch sehr viel geregnet und das letzte Stück, als wir von Motovun abreisten, ging auch wieder durch Slowenien an Ljubiana und Maribor in Richtung Graz vorbei und im “Ex Libris” wurde gerade, als wir in Harland in die Endergasse einbogen ein neuer Roman eines Slowenen, der über den Krieg geschrieben hat, vorgestellt und interessant dazu ist vielleicht auch, daß der Bosnier Sasa Stanisic im “Merian-Heft über Kroatien” einen Artikel hat.