Literatur gegen Rap

“Ist das Kunst oder kann das Rap?”, ist ein Projekt das Mieze Medusa in drei Teilen für die “Alte Schmiede” gestaltet hat und es ist eine der wenigen Veranstaltungen, die es aus der “Alten Schmiede”noch per stream zu hören gibt.

Literatur und Hip-Hop oder wie Mieze Medusas These, glaube ich, lautet, daß es jetzt eine Generation in der “Alten Schmiede” gibt, die mit Hip-Hop aufgewachsen ist oder für die der Rap ein Teil des Bildungskanons geworden ist.

Da gehöre ich wohl nicht dazu, kenne die 1975 als Doris Mitterbacher in Schwetzingen geborene Mieze <medusa aber glaube ich seit ihrem ersten roman “Freischnorcheln” wo sie glaube ich bei “Rund um die Burg” eingesprungen ist oder als Poetry Slamerin gemeinsam mit Markus Köhle, da hat sie Ilse Kilic, glaube ich, einmal im Literaturhaus präsentiert schon lange.

Am Volksstimmefest hat sie, glaube ich, gerappt, Poetry Slams organisiert und in der “AS” macht sie glaube ich jetzt auch die “Textvorstellungen” und heute der Beginn eines dreiteiligen Projektes in dem die Literatur mit dem Rap oder dem Hip Hop zusammengebracht werden soll, was Corona bedingt, glaube ich, nicht so einfach ist, weil nicht alle geplante Künstler auch kommen können. Nora Gomringer, die am Montag auftreten konnte, hat oder mußte absagen.

Heute aber Robert Prosser und das türkisch stämmige Geschwisterpaar Esra und Enes Özmen oder EsRap für mich bisher eher unbekannt, bin ich ja nicht mit Hip-Hop aufgewachsen.

Aber den 1983 in Tirol geborenen Robert Prosser habe ich 2009 in der “Gesellschaft” kennengelernt. Da hat er sein erstes bei “Klever” erschienenes Bändchen präsiert. Die beiden anderen “Klever- Bücher” wurden auch in der “AS” vorgestellt bis er dann mit seinem “Ulstein-Buch” “Phantome” auf der “Deutschen Buchpreisliste” landete und ich dachte “Wui, wie realistisch, so geht das also auch?”

Bis ich ihn dann auf der “Buch Wien” daraus rappen hörte.

“Gemma Habibi” eine Geschichte aus dem Boxermilieu ist im Vorjahr erschienen und daraus hat Robert Prosser auswendig live performed und Mieze Medusa erklärte in ihrer Einleitung, daß der Bezirk Ottakring das Rapper Duo EsRap und den Boxclub in dem Prossers Protagonist Lorenz geht, zusammenbringen könnte. Im Gespräch beantwortete Robert Prosser dann ein paar Fragen zu dem Buch und seine Syrienreise, dann kam das türkischstämmige Geschwisterpaar Enkel von Gastarbeitern. Ihre Raps sind im Internet zu finden, ein CD gibt es auch und die Geschwister performten einige ihrer türkisch-deutschen Lieder, erklärten was eine Arabeske ist und, daß sie einmal in das Jungendzentrum gegangen sind um dort Rap zu machen. Inzwischen kuratieren sie Festivals, haben auch studiert und sind offenbar nicht nur Mieze Medua bekannt und ich finde es spannend die Verjüngungskur in der “Alten Schmiede” zu erleben und bin auch auf die junge Poetry Slamerin Yasmin Hafedh, die am Montag auftreten wird, gespannt.

Am nächsten Donnerstag geht es dann mit Markus Köhle und der Reihe “Slammer. Dichter.Weiter” , weiter, aber da wird auch die “Weihnachtsleseauslese” aus der “Gesellschaft” gestreamt, so daß ich mich mit wahrscheinlich mit den zwei Hip-Hop Abenden begnügen werde und ein paar der EsRap-Songs habe ich mir auch im Netz angehört.