Heute habe ich offenbar Glück gehabt, daß meine sechs Uhr Stunde ausgefallen ist, denn ich wollte mich sonst in die “AS” streamen, die Veranstaltung fand aber im Schmiedesaal statt, also wahrscheinlich kein Stream und ich mußte meine geplanten Büchbesprechungen nicht vorverlegen, um jeden Tag einen Artikel zu posten und eigentlich war es gar nicht so Unbekanntes, was mich da erwartete und einen Zeitschriftentisch zur freien Entnahme gab es auch.
Ich habe Angelika Kaufmann seit langer Zeit wieder mal getroffen. Helmut Neundlinger war da und Johannes Tröndle, den ich auch schon länger nicht gesehen habe, hat moderiert und da bei den beiden Prosa oder Prosa-Lyrik Büchern zuerst einmal den bei “Keiper” erschienen Prosaband, der 1974 geborenen Sandra Hubinger “Von Krähen und Nüssen” vorgestellt, die ich einmal im “Schamrock- Salon” hörte und der Titel ihres Büchleins klingt schon einmal sehr poetisch.
Johannes Tröndle hat auch sehr künstlerisch eingeleitet und erklärt, daß es da Wortwiederholungen, aber keine Überschriften gibt und dann waren es sehr ungewöhnliche kurzen Geschichten.
Zum Beispiel, die, wo da ein großes Paket geliefert wird. Der Zusteller scheint nicht viel Deutsch zu sprechen, als er ihr die Riesenpackung in den sechsten Stock karrt. Dann schmeißt sie den Inhalt hinaus, setzt sich in die Schachtel. Kaufert sich hinein und läßt ihr Handy bei der Post anrufen und dort fragen, was sie braucht und machen muß, wenn sie sich selbst verschicken will?
Von Krähen und Nüssen ist da noch keine Spur. Das kommt später. Da ist sie krank und füttert die Krähe im Garten mit Bionüssen bis sie ihr ausgehen und dann der Krähe einen Einkaufszettel ins Schälchen legt.
Sehr poetisch und auch ungewöhnlich und Günther Kaips “Rückwärts schweigt die Nacht”“, habe ich vor kurzem in der “Gesellschaft” gestreamt. Das ist das zwanzigste Buch des 1960 geborenen. Bei “Klever”erschienen und ob es in der “Gesellschaft” auch die Illustrationen zu sehen gab, weiß ich gar nicht so genau, weil ich da meistens schon schreibe und daher kein Bild habe.
Es sind Prosanotizen und gereimte Gedichte in dem Buch und ein sehr ruhiger poetischer Abend mit einer sehr ungewöhnlichen Autorin, denn, daß ein Nilpferd im Garten erscheint und von der Protagonistin fordert, daß sie ihm helfen soll, seinen Roman zu verlegen ist doch ungewöhnlich oder war es der Fußpilz, der das wollte?
Das weß ich jetzt gar nicht so genau, habe ich mir den Band doch nicht gekauft, sondern mir nur die “Podium-Heftchen” von Gerhard Jaschke und Gerhard Kofer mitgenommen und dann eine “Kolik”, die mir hoffentlich verraten wird “Was Literatur kann?”, denn das scheine ich nach fast fünfzig Jahren erfolglosen Schreiben noch immer nicht so recht zu wissen und ein Büchein mit schönen Bildern, wo die “Manuskriptei von 1960-1995″ aufgelistet sind.
Vom Fußpilz war es übrigens nicht so leicht sich zu trennen. Da mußte die Protagonistin schon die Schuhe opfern und hat dafür einen Dankesbrief bekommen.
Vielleicht finde ich mal das Büchlein, das wär doch wirklich schön.