Alle Tage schreiben

In der “Gesellschaft für Literatur” gab es wieder “Tacheles”, die Gesprächsreihe mit Daniela Strigl, mit Terezia Mora, ich weiß nicht, ob die auch verschoben wurde, sie fand jedenfalls Lockdown bedingt wieder ohne Publikum statt und Manfred Müller stellte die beiden vor. Bei Daniela Strigl erwähnte er ihr Buch über das “Faulsein” und, daß es das bei der so fleißigen Literaturkritikerin, die die Ebner-Eschenbach- Bücher herausgegeben hat, in unzähligen Jurien sitzt, die O-Töne moderiert und jetzt die “Tacheles-Reihe” und die 1971 in Sopron geborene und in Berlin lebende Terezia Mora ist offenbar auch eine fleißige Frau. 1999 hat ihre literarische Karriere in Klagenfurt begonnen, wo sie einen Text aus ihrem ersten Buch “Seltsame Momente” las. Dann kam der Roman “Alle Tage” und die “Kopp Trilogie”, wo sie 2013 mit dem “Ungeheuer” den dBp bekommen hat. Den Preis der Literaturhäuser “hat sie 2017 bekommen und 2018, wow, den “Büchner-Preis” und jetzt ist ein Arbeitsbuch mit dem Titel “Fleckenverlauf” herausgekommen, den sie bei der “Tacheles-Reihe” vorstellte, obwohl Daniela Strigl darauf hinwies, daß bei dieser Reihe nicht das letzte Buch vorgestellt werden müßte und sie auch nicht wüßte, wie das Gespräch verlaufen würde.

Es hat aber mit den fünfzigsten Geburtstag der Autorin, die ich, glaube ich, auch einmal als sie den “Fried-Preis” bekommen hat, im Literaturhaus erlebte. In der “Gesellschaft” war sie glaube ich das erste Mal, in der “Schmiede” habe ich sie auch erlebt und vor dem fünfzigsten Geburtstag hatte sie glaube ich Angst und aus diesem Buch ist das Arbeitsbuch entstanden, wo sie offenbar über ihr Leben oder ihre Arbeit geschrieben hat.

Terezia Mora ist auch Übersetzerin aus dem Ungarisch, so hat sie Peter Esterhazy, den ich einmal in der Hauptbücherei erlebte, übersetzt und ihn in der Zeit, wo er schon krank war, glaube ich, kennengelernt. Das beschreibt sie in dem Arbeitsbuch und sie hat überhaupt sehr viel übersetzt, was sie, wie sie erzählte, gerne tut, aber vor allem, wenn es sich um sehr umfangreiche Werke handelt, die sie dann mehrmals Korrektur lesen muß, weil sie das am eigenen Schreiben hindert. Damit ist vielleicht Attila Bartis “Das Ende” gemeint, das ich vor einiger Zeit im Schrank gefunden habe und erst lesen muß.

“Harmonia Caelestis” habe ich auch gefunden und von Terezia Mora habe ich “Den einzigen Mann auf dem Kontinent” aus einer Abverkaufskiste gezogen, das Lesen aber auch nicht geschafft und das Gespräch in der “Gesellschaft,” das ich mir zweimal anhören mußte, weil der Livestream so ruckelte, daß er nahezu unverständlich war, ging dann zu Viktor Orban und, daß sich Terezia Mora, die ja gelegentlich nach Ungarn kommt, darüber wundert, wieviele Leute ihn wählten und zu der Gewalt an den Frauen oder Mädchen, die in der Schule sexuell belästigt werden und die Lehrer schauen weg.

Terezia Mora recherchiet jetzt für ein neues Buch in Wien und außer den vielen Übersetzungen, gibt es auch Poetik-Vorlesungen und viele Preise darunter den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und, daß man mit dem Übersetzen nicht viel verdient und Erzählungen vielleicht besser als Romane wären, wurde auch thematisiert.

Leo Perutz-Buchvorstellung

Leo Perutz, der 1882 in Prag geboren wurde und 1957 in Bad Ischl gestorben ist, gilt, wie Manfred Müller heute in der “Gesellschaft für Literatur” sagte, schon lange als Geheimautor, obwohl seine Bücher immer in großer Auflage erschienen sind.

Nun, ich kenne ihn vom Namen,  Otto Lambauer, mein literarischer Verstärker meiner ersten Blogzeit, hat ihn, glaube ich, sehr gepriesen und ihn neben Joseph Roth bevorzugt gelesen und ich glaube, als ich damals 2005 in der Szene Margareten einen Buch-Gutschein gewonnen habe und damit das zweite Mal zu “Thalia” auf die Mariahilferstraße ging, um den Rest einzulösen, sah ich Perzutz in den Regalen stehen, dachte, den muß ich kaufen, dann sah ich Theodor Suppers “Kettenreaktion Kontra”, habe danach gegriffen und bin auf den Perutz erst wieder gestoßen, als ich den “Marquis de Bolibar” in einen der Schränke fand, der mir gar nicht so gefallen hat.

Stimmt nicht ganz, es gibt ja den “Leo Perutz,-den österreichischen Krimipreis” seit einigen Jahren und da gehen ich regelmäßig hin, obwohl man da ja diskutieren müßte, wie der Preis zu seien Namen kam?

Denn Krimi hat Perutz ja, glaube ich, nicht geschrieben, eher unheimliche oder Science Fi Geschichten.

Ich bin ja nicht so eine Expertin, aber heute saßen die in der”Gesellschaft” im Publikum und auf dem Podium und ich habe in den Schränken, wenn ich in meiner Bücherliste nachsehe, inzwischen auch “Nachts unter der steinernen Brücke” gefunden und dann habe ich, inzwischen ganz vergessen, noch aus den Büchertürmen der “Literatur im März-Veranstaltungen”, das in der “Edition Sonderzahl” erschienene, mit Brigitte Forster von dem Perutz Kenner Hans Harals Müller herausgegebene Buch “Unruhige Träume abtrünnige Konstruktionen” in meinen Regalen, das ich mir inzwischen herausgeholt habe.

Daß Hans Harald Müller ein Perutz-Experte ist, habe ich heute von seinem Namensvetter Manfred Müller erfahren oder war es der Zsolnay Verleger Herbert Ohrlinger, der den Roman “Zwischen neun und neun”, ein mir völlig unbekannter Titel, herausgegeben hat.

Manfred Müller leitete jedenfalls die Veranstaltung ein, in dem er auf eine Reihe von berühmten Prager Dichter, wie natürlich Franz Kafka, Franz Werfel, Max Brod, Egon Erwin Kisch hinwies, die alle knapp nach Leo Perutz geboren wurden und Leo Perutz erklärte Manfred Müller, war ein schlechter Schüler, hatte keine Matura aber trotzdem in Wien Versicherungsmathematik studiert und dann, als solcher gearbeitet und 1018 ist sein dritterRoman “Zwischen neun und neun herausgekommen.

Dann gibt es noch sehr viele andere “Wohin rollst du Äpfelchen, “St. Petri Schnee” und “Nachts unter der steinernen Brücke” ist erst in den fünfziger Jahren herausgekommen.

Dazwischen mußte er nach Israel emgrieren,  ist aber nach dem Krieg wieder öfter nach Österreich, Wien und ins Salzkammergut zurückgekommen und 1957 gestorben und ab da eine Zeitlang, wie Manfred Müller erzählte, offenbar vergessen gewesen oder vielleicht doch nicht so ganz, Doron Rabinobvici, der ja auch in Israel geboren wurde, ist jedenfalls ein Perutz-Experte oder Fan und hat schon einmal in der “Gesellschaft für Literatur” über Perutz referiert.

Jetzt hat er mit Herbert Ohrlinger, das Buch, das dann sehr zu kaufen empfohlen wurde, vorgestellt und darin geht es, wie Manfred Müller noch erklärte, um einen Mann, Stanislaus Demba, der offenbar einen Tag durch Wien herumirrt. Ein Kapitel hat Doron Rabinovici gelesen, bei dem im Publikum viel gelacht wurde. Da gehen am Morgen zwei Gelehrte mit einem Hund in einen Park, um dort wissenschaftlich zu arbeiten und treffen dabei auf den geheimnisvollen Studenten, zuerst unterhalten sie sich, was ich sehr interessant gefunden habe, über das Haschischrauchen und dann kommen sie darauf, weil sich der Student sehr seltsam verhält, daß das der erste europäische Haschischraucher sein muß.

Der enflieht aber und versteckt auch etwas unter seinen Mantel, was das ist, ist ein großes geheimnis da manfred Müller und Herbert Orlinger nicht verraten wollten, aber bei “Wikipedia” nachzuschlagen ist, da es dort einen Artikel über das Buch gibt.

Herbert Ohrlinger las  dann  noch ein Kapitel vor, nämlich das, in dem der Studetnt in ein Kaffeehaus geht, sich vom Kellner zuerst aufzählen läßt, was es alles zu essen gibt, sich dann sämtliche Bücher und Lexika, die das Kaffeehaus vorrätig hat, bringen läßt und dann nachdenm er Salami und zwei Eier gegessen hat, das Kaffeehaus wieder verläßt, weil es ihm dort zum Verfassen seiner Dissertation zu laut war.

“Phantastischer Roman”, finde ich bei “Wikipedia. Manfred Müller oder war das Doron Rabinovivi betonten noch, daß das Buch aus sechzehn, siebzehn oder achtzehn Episoden bestünden, zwanzig steht bei “Wikipedia”, die jede für sich abgeschlossen ist, weil der Roman zuerst auch in Fortsetzungen in Zeitungen erschienen ist.

Mir würde nun noch völlig unwissenschaftlich einfallen, daß Leo Pertrutz in seiner Phantastik und seiner Einfallsfreude vielleicht mit Sebastian Fitzek zu vergleichen ist, wird aber, wie ich heraushörte, in der heutigen Jugend nicht mehr soviel gelesen.

Sebastian Fitzek aber schon, ist der ja der Schwarm der Booktuber und Bücherblogger und ich denke Leo Perutz ist interessant, denn diese zwei Kaptel haben mir wesentlich besser gefallen, als der “Marquis von Bolbar”, den ich soweit ich mich erinnern kann, ein wenig fad empfunden habe.

Also lesen, “Nachts unter der steineren Brücke” habe ich mir schon vorgenommen. Daß ich nichts anderes in meinem Katalog habe, hat mich ein wenig erstaunt, aber vielleicht kommt “Zwischen neun und neun” noch einmal zu mir.

Mit “Zsolnay”  ist es zwar ein wenig schwierig mit den Rezensionsexemplaren. Aber die Bücherkästen sind ja sehr voll und wenn es, wie Manfred Müller noch erwähnte, ja immer so viele verschiedene Auflagen gab, ist es durchaus möglich, daß ich mal darauf stoße.