Ann Cotten und Elfriede Czurda über Rosmarie Waldrop

Nach dem dienstäglichen “Live-DichtFest” wieder per livestrem in die “Alte Schmiede”, wo Ann Cotten und Elfriede Czurda in der “Dichterinnen lesen Dichtrerin-Reihe”, da wieder eine sechs Uhr Stunde und einige Veranstaltungen werden auch noch übertragen. das “DichtFest” am Dienstag nicht. Am Monag die Präsentation von Anna Kims Longlistbuch “Geschichte eines Kindes” wahrscheinlich schon. Aber da war ich bei der Präsentation von Anna Bandoras “Frauen” und jetzt wieder eine, “Dichterin liest Dichterin- Veranstaltung” im Doppelpack und eine die mich besonders freut, denn auf Ann Cottens Übersetzung von Rosmarie Waldrops “Pippins Tochter Taschentuch” bin ich beim letzten Leipziger Buchpreis aufmerksam geworden, habe das Buch aber nicht bekommen und später als ich es mir wünschen hätte können, nicht daran gedacht.

In Neuberg an der Mürz, wo auch Anne Cotten aufgetreten ist, ist es auch gelegen. Aber ich kaufe mir ja keine Bücher und jetzt präsentieren die beiden Waldrop-Übersetzerinnen Rosmarie Waldrops Werke, die 1936 in Kitzingen geboren wurde und seit 1958 in Amerika lebt und wie Johanna Öttl in ihrer Einleitung erklärte zu den berühmten experimentellen Stimmen Amerikas gehört und, daß es daher schön ist, daß sich jetzt gleich zwei Übersetzerinnen um sie kümmern und ihre Werke in den deutschen Raum zurückbringen. Rosmarie Waldrop hat, glaube ich, auch die beiden Übersetzerinnen ihrerseits übersetzt und scheint offenbar inzwischen auf Englisch zu schreiben..

Interessant am Stream war, daß man diesmal lange bevor man das Publikum eintreffen sah, die Stimmen der beiden Übersetzerinnen hörte, die offenbar den Ablauf der Lesung besprachen.

Die 1982 in Iowa geborene Ann Cotten, die 2007 den “Priessnitz-Preis” bekommen hat und die ich schon bei einigen Lesungen hörte, las zuerst ein Gedicht auf Englisch und erzählte vorher, wie sie zu Rosmarie Waldrop und ihren Texten gekommen ist.

Dann kam eine Lesung aus “Pippins Tochter Taschentuch”, was ein interessantes Buch sein dürfte. Also vielleicht finde ich es einmal. Würde mich wirklich freuen, da ich schon sehr neugierig ist und es mir, weil offenbar ein frühes Werk, nicht so experimentell erscheint, sondern etwas über das Leben der Dichterin erzählt.

Die 1946 geborene Elfriede Czurda präsentierte dann ihre 2015 bei der “Edition Korrespondenzen” erschienene Übersetzung von “Driven to Abstaction” und hielt vorher noch einen Vortrag über binäre Zahlen und darin ging es auch in dem Buch “Ins Abstrakte treiben”, das schon etwas experimenteller war und auch aus Bildbeschreibungen besteht, sich aber auch mit dem Geld beschäftigt.

Dann kam auf Englisch ein Auschnitt aus “A Key into the language of America” das von Elke Erb und Marianne Frisch übersetzt wurde, wo es um die Indigenen der USA zu gehen scheint und das 2004 in der deutschen Übersetzung erschienen ist.

Dann kamen von Elfriede Czurda gelesen Gedichte, die Rosmarie Waldrop aus Wörter aus einem indogenen Wörterbuch zusammenstellte.

“Ich bin weiß und gebildet” lautete dann auch ein Text, in dem sich Rosmarie Waldrop mit den Indigenen Amerikas auseinandersetzte und mit dem dann auch das Gespräch der beiden Übersetzerinnen über die Dichterin begann.

Anne Cotten hat auch noch 2011 “Das Proben der Symptome” übersetzt, wo es Kapitel wie “Thinking”, “Zweifel”, etcetera gibt, das zweisprachig erschienen ist und von den Übersetzerinnen auch zweisprachig gelesen wurde.

Und Elfriede Czurda erzählte dann noch von den Inhalten der Pakete, die sie von Rosmarie Waldrop geschickt bekam, in denen unter anderen eine Lupe war, als die ihr von ihren Augenproblemen erzählte und interessant ist auch, daß Rosmarie Waldrop auch den 1991 verstorbenen französischen Dichter Edmond Jabes übersetzte und offenbar auch einige Zeit in Frankreich lebte, während Ann Cotten erzählte, daß sie eigentlich keine frankophile Affinität besitzt.

Ein interessanter Abend bei dem ich wieder viel lernte und mein literarisches Wissen ergänzen und auffrischen konnte, auch wenn ich es wieder auf dem Futon in meinem Schlafzimmer in der Krongasse tat.