Vom Campen

Autokamp "BORIK" (Zadar)

Autokamp “BORIK” (Zadar)

Jagoda Marinic schreibt in ihrer “Gebrauchsanweisung für Kroatien” auch über das “Camp kucice”

“Deutsche Urlauber sind in Kroatien oft Camper” beginnt ihr Kapitel, in dem sie erzählt, daß sie damit nur schlechte Erfahrungen machte, weil zuerst stand das Zelt bei einer Disco und als sie es dann mit ihrer Freundin wieder aufbaute, fing es zu regnen an und aus der Traum vom schönen Urlaub, den die deutschen Familien mit ihren Campingbussen  oft wochenlang machen und sich dann mit ihren Krimis an den Strand legen und nicht miteinander reden, was Jagoda Marinic oder ihren Cousin sehr amüsierte.

Als ich an dieser Stelle angelangt war, fuhren wir das zweite Mal in Trogir in den  “Rozak-Camp” ein und der hat, wie von Jagoda Marinic beschrieben, ein sehr schones Restaurant, eigentlich eine Anreihung von Bänken im Freien, wo man auf das Meer hinaussehen kann, denn der ganze Campingplatz ist eine Insel, in etwa zehn Minuten geht man um ihn herum und auf den Wiesen dazwischen stehen die großen Campingbusse mit den deutschen oder holländischen Kennzeichen und da urlauben wahrscheinlich auch die Familien, die eine eigene Küche haben, daher nicht das Restaurant besuchen, außer es gibt vielleicht einen dalmatinischen Abend.

Den Kaffee fürs Frühstück kochen sie sich aber selber und dazu holen sie sich von der “Pekarna”, die vor dem Camp ihren Wagen hat, das Brot und die Kipferln und dann kann es vielleicht auch passieren, daß die Tochter im Bikini ihr ChickLits auspackt und der Bruder seinen Krimi und sie verbringen den Urlaub lesend, denn das soll man ja im Urlaub tun und sich erholen, wie der Hauptverband des Buchhandels sicher rät.

Reiseführer hat man wahrscheinlich auch dabei und vielleicht auch die “Gebrauchsanweisung für Kroatien” der Jagoda Matrinic. Da die ja nicht mehr auf Campingplätzen Urlaub macht, sondern sich stattdessen lieber in Appartmanis einquartiert, kann sie, wie sie selber schreibt, das nicht nachprüfen und ich mußte an dieser Stelle schmunzeln, beziehungsweise an meine volle Büchertasche denken, auf die ich mich  sehr vorbereitet habe, obwohl es dann gar nicht soviel kroatische Autoren waren, die darinnen Platz fanden, beziehungsweise der Inhalt eine bunte Durcheinandermischung von dem, was sich so in meinen Bücherregalen angesammelt habe, ist, denn ich bin ja keine Germanistin und Slawistik habe ich auch nicht studiert, sondern eine verbissen seit über vierzig Jahren erfolglos schreibende Autorin, die jetzt mit einer offenbar sehr mangelhaften Orthographie bloggt, was manche meiner nicht sehr zahlreichen Leser sehr erregt.

Nun ja, lieber Hans Raimund, ich habe vielleicht von der kroatischen, slowenischen und vielleicht auch Kärtner Literatur nicht so viel Ahnung, bemühe mich aber sehr und habe also eine bunte Mischung an Büchern, die irgendwie etwas mit Kroatien zu tun haben könnten, in den Urlaub mitgenommen und keine ChickLits, obwohl mir Anna Fischer und Annika Bühnemann noch am Mittwoch vor der Abreise ihr neues Buch als PDF schickten, aber den Computer nehme ich ja nicht auf den Campingplatz mit und das E-Book lag in Harland und wir sind von Wien losgefahren, sonst hätte es sicher gepasst.

Für alle Fälle hatte ich aber auch “Mimikry” dabei, das mir Christine Seiler ungefähr zeitgleich mit dem PDF vor meiner Abtreise schickte und natürlich Jagoda Marinic und die gleich zweimal, weil ich mir ja “Eigentlich ein Heiratsantrag” vor Jahren einmal um einen Euro aus einer Abverkaufskiste zog.

Manche meiner Leser mag mein Leseverhalten vielleicht ärgern, ich finde es lustig so “unbedarft” Urlaub zu machen und hängen bleibt, wie man gleich merken kann, allemal was, denn da kam zuerst die Frage, was Jagoda Marinic zu meiner bunten Büchertasche sagen würde, Marica Bodrozic, neben Bora Cosic und zwei “Gebrauchsanweisungen” oder “Lesereisen” gab es auch und dann kam schon die Idee von der deutschen Buchpreisjurorin, die vielleicht im Juni oder Juli mit einem E-Bookreader, wo alle hundertsechzig oder hundertachtig, die genaue Zahl müßte ich nachschauen, Nominierungen darauf sind, die sich damit mit ihren blauen Bus, einer Kaffeemaschine, eiinem Handy und den Laptop vielleicht auf den Campingplatz Rozak im Badeanzug vor das Wasser legt und liest und liest. Dazwschen kann sie auch ein bißchen schwimmen gehen, im Restaurant ein Glas Wein trinken und wenn ihr fad ist, sucht sie sich eine illustre Runde zusammen und spielt mit ihr eine Runde “Mimikry”

Jagoda Matrinic ist wahrscheinlich nicht dabei, hat aber, wie ich herausgefunden habe, gerade in Wien ihr neues Buch vorgestellt und, daß die Jurorin vielleicht Klara heißen könnte, ist mir ein paar Tage später, schon in Zadar, eingefallen, aber das ist eine andere Geschichte, beziehungsweise ein Romankonzept, das ich zum nächsten “Nanowirmo” oder auch schon vorher, wenn ich zu ungeduldig und schneller fertig bin, schreiben könnte und auf jedenfall ein Sovenier, das ich in meinen grauen Notizbuch mit vielen Anmerkungen und Beilagezetteln zurückgebracht habe.

Jetzt also nur ein paar Anmerkungen zum Campingurlaub, der für mich die reiseunlustige Konsumverweigerin gerade richtig ist.

Ein paar Wochen Minimalleben in einem Zelt, mit einer Reisetaschen, wo die kurzen und die langen Leiberln, die kurzen und die langen Hosen drinnen sind, der bunt zusammengewürfelten Büchetrtasche, keiner Kaffeemaschine und keinen Spirituskocher, statdessen auf der Suche nach einem Morgenkaffee und einem Kipferl zum Frühstück und einem guten Mittagessen, diesmal waren es vor allem Calamari, Fischplatten und auch ein paar Cevapcici und einem Glas Wein am Abend verbringe.

Das ist es, was der Reiseunlustigen, die dann auch immer ein paar Impressionen mitbringt und ein paar Glossen darüber schreibt, gefällt und so habe ich Dank Jagoda Marinic auch eine sehr stimmige Campingplatzgeschichte und vielleicht die Idee zu einen Roman nach Hause gebracht, denn ich wenn die “Berührungen” fertig sind, schreiben kann….