Störungen und Irritationen

In den letzten Tagen bin ich mit dem Bloggen durcheinandergekommen. Denn es geht rund um, in der Politik und auch in meinem Leben, wo vieles nicht zu klappen scheint oder zusammenbricht.

So kann ich mich erinnern, daß, als der Lockdown im März 2020 angekündigt wurde und man noch einen Tag einkaufen konnte, mich der Alfred fragte, ob er Papier besorgen soll?

“Nein, aber ein Schnürl!”,

Gemeint war die Stromversorgung für meinen Computer, weil es da schon Schwierigkeiten gab. Das Schnürl wurde nicht gekauft aber später mehrmals ausgewechselt, dann blieb mein drei Jahre alter Computer hängen und im Sommer versprach mir der Alfred dann, sich um einen neuen Computer zu kümmern.

Das hat sich hingezogen, denn der Computer wurde irgendwann bestellt, war aber nicht lieferbar. Corona oder was auch immer war schuld daran nach Osternd habe ich ihn irgenwann bekommen. Da ist dann mein Alter schon eingebrochen, wurde repariert und ich dachte, macht ja nichts, beim Neuen kenne ich mich nicht aus, schreibe ich halt ja weiter, obwohl das immer schwieriger wurde, länger dauerte und aufwendiger war. Am Wochenende war dann das Hochladen wieder eingeschränkt und der Alfred konnte, was er endlich mußte, nicht speichern. Den Computer also zum Servicedienst bringen, was bedeutete, keine E-Books und da habe ich ja einiges zu lesen und auch kein Weiterarbeiten an meinen Texten, da will ich jetzt das “Seitengewitter” ordentlich durchkorrigieren und vielleicht auch noch ergänzen. Aber der neue Computer war schnell hergerichtet, das Arbeiten darauf ist auch nicht schwer und es geht auch viel schneller, aber der alte zum Speichern kommt erst nächste Woche.

Aber macht ja nichts, dachte ich am Montag, arbeitete mich ein und erfuhr irgendwie nebenbei, daß facebook einige Zeit nicht verfügbar war.

Betrifft mich zwar nicht wirklich, denn ich schaue da ja nur passiv mit, etwa wie es mit den Veranstaltungen der “Gesellschaft für Literatur” so ist oder es mit den Buchpreisen steht?

Am Dienstag ist dann das Internet zusammengebrochen. Daß es zu Stromausfällen kommen kann, habe ich in den letzten Tagen schon öfter gelesen und auch die neue Steuerreform mit den Co2 Belastungen oder Erleichterungen waren das große Thema und klangen beunruhigend, ähnlich wie die 3G-Regel am Arbeitsplatz, obwohl die sogenannte vierte Welle irgendwie ehre flach verläuft.

Aber macht ja nichts. Vorsicht ist gut und wichtig und am Dienstagabend kein internet. Fünf Minuten vor sieben habe ich das mitgekommen und da habe ich mich ja in die “Diogenes-Zoomkonferenz” einloggen wollen, wo Louise Browns Buch Was bleibt, wenn wir sterben-Erfahrungen einer Trauerrednerin”, besprochen werden sollte, was ja, weil meine Schwiegermutter vorigen Woche gestorben ist, vielleicht besonders präsent und wichtig war.

Einen Tag kein Internet, kein Bloggen, kein Textkorrigieren, kein E-book lesen, was mache ich da?

Die Printbücher lesen natürlich! Da bin ich Angesichts der Buchpreislisten ohnehin schon im Rückstand, also den Heinz Strunk beendet, die Dana Grigorcea begonnen.

Am Mittwoch keine Lvestreamveranstaltung. Live geht da ja derzeit ohnehin nichts Internet wieder da was besonders wichtig ist, weil politisch ist ja derzeit sehr viel los, Hausdurchsuchungen im Bundeskanzleramt und im Finanzministerium, Rücktrittsforderungen an Kanzler Kurz der tapfer sagt “Ich bleibe!”

3G am Arbeitsplatz wird beschlossen und da habe ich noch gestern Abend, weil ich ja nicht streamen und bloggen konnte, auch mein mögliches neues Werk ein bißchen vorausgeplant.

Da die Joana Bernard zur Urururenkelin vom Jakob Mandelbaum aus den “Wiener Verhältnssen” gemacht, deren Mutter ist im Vorjahr, also 2098 gestorben und die wurde 2012 geboren. Hat also die Pandemie in New York live erlebt und am 9.11. 2099 feiert die Drehbuchautorin, die mit dem Fotografen Patrick zusammenlebt, ihren sechsundvierzigsten Geburtstag. Da kommt ein Produzent auf sie zu und gibt ihr den Auftrag, ein Drehbuch für einen Film über die Pandemie zu schreiben und weil sie Wiener Wurzeln hat, soll sie den Schauplatz dorthin verlegen. Er drückt ihr auch eine Zeitungsnotiz in die Hand, wo vom achtunddreißigjährigen Andreas Brunner berichtet wird, der, weil durch die Pandemie arbeitslos und von seiner Freundin als Impfverweigerer, entlassen durchdrehte und eine Tankstellenangestellte, die ihm anschnauzte doch seine Maske aufzusetzen mit einer Schreckschußpistole angeschoßen hat, weil er betrunken war. Joana soll das Drehbuch schreiben, weil sie Wiener Wurzle hat. Ihr Großvater, den sie auch nie live erlebte, lebte zwei Jahre mit Hanna Richter, die ein Buch über seinen Großvater geschrieben hat, zusammen. Sie hat aber nur im College schlecht deutsch gelernt und war zweimal mit ihrer Mutter kurz in Wien und da in einer Thomas Bernhard Aufführung vom “Heldenplatz”, so daß sie der Produzent Johanna Bernhard nennt.

So das wäre das Ausgangsszenario von “Arbeitstitel 2020/21 Wien”, das “Seitengewitter” muß natürlich vorher fertiggemacht werden und der heurige Nobelpreisträger für Literatur, der zu Mittag bekanntgegeben wurde, heißt Abdulrazak Gurnah, wurde 1948 in Sansibar geboren, lebt in GB und ich habe noch nie etwas von ihm gehört