Literarische Begegnung

Ich bekomme manchmal Mails oder Kommentare die sich auf mein Schreiben oder meine “Literaturgeflüster-Artikel” beziehen. So kommentieren meine Kritiker Uli, JuSophie und Frau Haidegger, das was ihnen nicht gut genug, zu fehlerhaft und flüchtig erscheinen. Hans Raim und hat meine Besprechung seiner Lesung im Literaturhaus nicht gefallen oder hatte vielleicht Vorbehalte gegen das literarische Bloggen.

Zustimmung und Lob bekomme ich manchmal auch, zwar weniger, da das Bloggen wohl eher die Haßposter animiert. Sich Leute bei mir melden, die sich für Ernst Schwarz oder Michaela König interessieren, Diplomarbeiten über sie schreiben und dann das diesbezügliche Buch bestellen.

Und vor ein paar Tagen, als ich schon darüber nachdachte, welchen Artikel ich am Ostermontag in das “Literaturgeflüster” stellen soll, weil ich vielleicht nicht schon wieder über den Osterspaziergang bloggen wollte, habe ich ein Mail von einem Alfre dZoppelt bekommen, der mir unter dem Betreff “Gedicht” mitteilte, daß er sich jetzt das Buch “Frauen/Schreiben” von Anita C. Schaub aus der Hauptbücherei ausgeliehen hat, in dem ich ja auch ein Portrait habe, in dem ich wahrscheinlich betonte, wie wichtig es mir ist, in den Literaturbetrieb hineinzukommen..

“in einen Betrieb, in dem es nicht einmal einen Betriebsrat gibt…” meinte er wohl ein wenig sarkastisch und fügte hinzu, daß er Gedichte schreibe und mir ein solches schickte:

“LICHTELCH

Wenn die Äpfel,

die so klein sind

wie alles Große,

von einem Birnbaum fallen,

mache ich Jagd

auf ungetaufte Schattenhirsche.

Mache ich Jagd

auf den Lichtelch,

der die Mägde des Mondes kennt

und der um Mitternacht

im Herz der Sonne auftaucht”

Das mit dem Betriebsrat, stimmt, glaube ich nicht so ganz, zumindest wird sich wohl Gerhard Ruiss mit den IG- Autoren, als ein solcher verstehen, dann gibt es die GAV, den PEN und sicher noch unzähliche Literaturvereine, wie den Schriftstellerverband, den Literaturkreis Podium undund.

Das Mail und sein Autor haben mich aber interessiert und so habe ich nachgegooglet und bin darauf gekommen, daß Alfred Zoppelt 1954 in Wien geboren wurde, sieben Gedichtbände und Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, Anthologien und im Rundfund hat und Alfred Zoppelt hat mir dann noch geschrieben, daß sein Werk im Laufe der Jahre auf über 50 000 Gedichte angewachsen ist, wui und hat mir dann noch ein Gedicht geschickt, das er am 18. Dezember 2020 beschrieben hat.

“IM GARTEN DER GEDANKEN

werden frische

Denkfrüchte

serviert

und im Herzhaus

verliebt sich

ein Aber und ein Und”

und hinzugefügt, daß er gerne die Gedichte von Friederike Mayröcker wegen ihrer Sprache mag, gerne Brigitte Schwaiger und Elfriede Jelinek, wui, wui, sich aber auch für Klaus Demus interessiert und sich auch Gedanken über das unterschiedliche Frauen- und Männerschreiben macht.

Interessant, denn ich habe noch nie etwas von einem Alfred Zoppelt gehört, der mir auch noch schrieb, daß er nicht so gerne zu Lesungen geht und sich auch, wie schon erwähnt vom Literaturbetrieb eher fern hält, dann aber eine Lesung erwähnte, zu der ein Bezirksversteher aufgerufen hat, wo sich kanpp sechzig Künstler meldeten, aber wegen Corona scheint es die noch nicht zu geben und eine Adresse www.e-stories.de hat er mir auch noch geschickt, wo man hundert seiner Gedichte finden kann.

Im Netz sind auch seine Bücher angeführt und es gibt auch das Gedicht

“SELBSTPORTRAIT OHNE HUT” zu fnden, das ich sehr witzig finde und das mir gut gefällt

“Ich wurde geoboren

mit 2 Ohren.

Ich bin kein Hase

aber ich habe 1 Nase.

Und auch in diesem Gedicht

trage ich die Nase im Gesicht.

Ich heiße nicht Abel

aber ich habe 1 Nabel.

Im Oktpber und im Mai

habe ich Beine 2.

Mit ihnen kann ich laufen

und meine Träume taufen.

Und was mein Herz betrifft:

Es gibt in ihm keinen Lift.

Und der Panther der Poesie

schleicht durch mein linkes Knie.”

Schade, daß er nicht so gern zu Lesungen geht und schon lange nicht mehr in der”Alten Schmiede”, denn sonst könnte ich ihn kennenlernen und bei einem Glas Wein persönlich mit ihm über seine Gedichte sprechen, aber dort gibt es Corona bedingt derzeit ja nur Online-Betrieb. Aber gleich morgen ein “DichtFest”, wo diesmal zwar Johannes Tröndle statt Christine Huberdie fünf Dichter und Dichterinnen, nämlich Wolfgang Müller-Funk “365 Tage sind kein Jahr”, den ich schon in der “Gesellschaft”hörte, die diesmal Corona bedingt offenbar nur einen reduzierten Lyrik- Monat hatte, Sonja Harter “katzenpornos in der timeline”, Bettina Balaka neue Gedichte, Klaus Haberl “Erdengemälde mit mir” und Axel Karner, der mich zu der Veranstaltung eingeladen hat. Aber ich habe ohnehin das Programm und habe mir die Veranstaltung schon angestrichen.

Werde es wieder schade finden, daß man sich nachher nicht bei einem Glas Wein austauschen oder vielleicht auch nur mit diesem allein herumstehen kann, was man, wie ich aber, der mir der Literaturbetrieb sehr wichtig ist, jetzt bemerke, gar nicht brauche.

Die Dichter die keinen Literaturbetrieb mögen, aber in die Hauptbücherei gehen, um sich vor dem neuen Locckdown noch neue Bücher und CDs zu holen, finden, was mich sehr freut, offenbar ohnehin zu mir.