Lesegewohnheiten

Jetzt gibt es hier, bevor es an das sechste Buchpreislesen geht, einnen Artikel übers Lesen, denn da habe ich ja vorhin ein Video bei “Buch Geschichten” gesehen, die darüber Auskunft gab, wie sie ihre Bücher aussortiert und das ist interessant, denn ich tue das ja nicht, bin ich ja eine Büchersammlerin, die sich zwar kaum Bücher, aber seit sie bloggt schon einige Regale in Harland und in Wien gekauft hat, um die Bücher aus den Bücherschränken, die ich mir so getreulich hole, aufzubewahren.

Ich bin eine Bücersammlerin und eine, die schon als Kind gelernt hat, daß man sich von Büchern nicht trennt, keine, die wie die Köchin in Elias Canettis Roman, die Bücher mit Samthandschuhen anfaßt, nein, bei mir gibt es zwar keine Eselsohren, aber mein Lesezeichen ist ein Bleilstift und da unterstreiche ich auf jeder Seite mehrmals etwas, wohl um darauf hinzuweisen, daß ich das Buch gelesen habe und da ich ja hauptsächlich in der Badewanne lese, haben vor allem die Paperbacks deutliche Lesespuren.

Trotzdem habe ich gelernt , man trennt sich nicht von Büchern, man hebt sie auf und sammelt sie, seit zweitausendfünf führe ich auch einen Bücherkatalog, wo ich jedes Buch, das ich neu bekomme habe, eintrage, die jungen Leute oder die Bücherblogger machen das anders. Sie lesen ihre Bücher oder auch nicht, behalten nur ein paar und dann trennen sie sich von ihnen und da fallen Sätze, wie dem “Buch noch eine Chance geben” oder “Wenn es mir nicht gefällt, dann trenne ich mich von ihm!”, etwas, was mir eigentlich nach, wie vor unverständlich ist, denn Bücher sind Besitztümer und auch wenn sie sehr zerlesen sind, kann ich ja immer noch in sie hineinschauen, sie später wiederlesen, was ich zugebe, bei meinen Bücherbergen, ich habe wahrscheinlich mehr als zehntausend Stück in meinen zwei Wohnungen, die genauen Zahlen gibt mein Katalog nicht mehr her, höchst selten tue oder eigentlich nie.

Stefan Zweigs “Welt von gestern” habe ich zweites Mal gelesen, als ich die “Berührungen”, geschrieben habe und “1984” aus den Regalen gesucht und in Stephan Teichgräbers “Utopie-Workshop” mitgenommen. Da habe ich mit ihm ein paar Stellen wiedergelesen, das Ganze aber nicht.

Dennoch muß ich gestehen, daß es mir nach wie vor unverständlich ist, sich von Büchern zu trennen. Bücher gibt man nicht nicht her und stamme wahrscheinlich noch aus der Generation, die mit diesen Leitsätzen groß wurde und ich borge Bücher auch nicht her, weil ich die paar Mal, wo ich das getan habe, die Erfahrung machte, daß man sie nur sehr schwer zurückbekommt.

So bin ich ein halbes Jahr beispielsweise einmal hinter einem Thomas Bernhard Buch hergerannt, ich borge mir auch ungern und höchst selten welche aus, weil ich sie nich zurückgegen möchte und lese deshalb auch nicht in der Bücherei, obwohl ich viel mehr Bücher habe, als ich höchstwahrscheinlich jemals lesen werde, da war ja interessant, daß sich die Ilke von den “Buch Geschichen einen Haufen ihrer ungelesener Bücher vor sich hinstellte und einen Schnelltest machte, ob sie sie hergeben wird oder nicht.

Spannend, daß sie sich die meisten Bücher behalten oder auf einen “vielleicht Stapel” gelegt hat.

Ich denke, warum hergeben, ungelesene bücher kann man ja immer lesen, obwohl ich manchmal schon Bücher in die Bücherschränke zurückbringe, wenn ich sicher bin, daß ich sie wahrscheinlich doch nicht lesen werde und ich bin auch eine, da wollte mich ja vor ein paar Jahren auch jemand diesbezüglich interviewen, die eigentlich fast alles zu Ende liest.

Ein von dem berühmten Typ “Ich lese die ersten zehn Seiten und wenn das Buch mich nicht fesselt, werfe ich es weg!”, bin ich nicht und habe auch die Erfahrung gemacht, daß es Bücher gibt, die das erst viel später tun. Manches überlese ich und wenn das Buch zu unverständlich ist, dann überfliege ich es, aber eigentlich bin ich sehr neugierig auf jedes Buch und freue mich auch über sie, auch wenn ich weiß, daß ich wahrscheinlich nicht alle Bücher lesen werde. Macht ja nichts, dann lasse ich sie eben ungelesen zurück und wenn man meinen Blog beziehungsweise meine Leseliste regelmäßig verfolgt, dann weiß man wohl auch, daß es hier eine Veränderung gegeben hat.

Die Leseliste gib es erst seit 2010 bzw. 2011, denn da bin ich auf eine sogenannte Lesechallenge gestoßen, die einen aufforderte, hundert Bücher im Jahr zu lesen, fein habe ich gedacht, das mache ich jetzt auch.

Habe mir hundert Bücher aufgeschrieben und meine Leseliste war geboren und weil es die offenen Bücherschränke auch seit dieser Zeit gibt und ich ab da auch mehr und mehr Rezensionsexemplare angefordert bzw. zugeschickt bekommen habe, ist meine Leseliste länger und länger geworden.

2013 habe ich dann einen Rappel bekommen, mir nie wieder ein Buch zu kaufen und mich auch nicht mehr aus den Bücherschränken zu bedienen, das habe ich gerade zwei oder drei Tage durchgehalten und habe in dieser Zeit auch alle ungelesen Bücher mit dem Ziel sie zu lesen aufgeschrieben, so daß meine Leseliste länger und länger wurde und ich bald Ende des Jahres die ungelesen Bücher wieder austrug, bzw., 2016 war das wohl, Schwierigkeiten hatte, all das Geplante in den Regalen auch zu finden und ich im Jänner oft tagelang nach einem bestimmten Buch suchte, da habe ich die elendlange bücherlste zehn Jahre im voraus oder so wieder weggelöscht und habe jetzt nur eine die ein oder zwei Jahre im voraus ist und da ich seit 2015 ja den deutschen und seit 2016 auch den österreichischen Buchpreis blogge, bin ich ja ab September sozusagen für den Rest des Jahres ausgebucht, weiß, daß ich wahrscheinlich mehr als sechzig sogenannte Backlistbücher nicht schaffe, weil ja Rezensionsexemplare dazukommen und in den letzten Jahre habe ich auch bis Jänner oder Februar die Altlasten gelesen und das finde ich sehr spannend, sich mit seinen Büchern zu beschäftigen ich gehe regelmäßig zu den Bücherschränken, nehme dort, ich gebe es zu, mehr hinaus als hinein, bemühe mich aber die Bücher zu lesen und auch eine Übersicht über meine Bücher zu bekommen.

Ich lese hautsächlich Belletristik, Gegenwartsliteratur, aber auch älteres, Sachbücher eher nur in bestimmten Bereichen, da eher Gesellschatspolitisch oder Literaturgeschichtliches und lese mich auch quer durch alle Genres, habe also auch schon mal einen erotischen Roman gelesen, manchmal Chicklits, manchmal Krimis aber meistens die deutschsprachige oder auch internationale Gegenwartsliteratur und da würde ich am liebsten, das habe ich schon geschrieben und wiederhole mich gern, am liebsten wirklich alles lesen, geht aber nicht, denn ich schaffe ja keine zweihundert Bücher im Jahr, bin aber sehr interessiert versuche mich in der Gegenwartsliteratur auszukennen und wie gesagt, ich bin eine Büchersammlerin, die von Hergeben und Aussortieren nicht viel hält und auch nicht wirklich weiß, warum man das tun soll und vielleicht noch ein paar Worte zu der Ebook- oder Printfrage.

Ich habe mal vom Alfred einen E-book Reader bekommen, aber den immer wieder aufzuladen ist mir zu umständlich und, ich glaube auch, ein Buch hat Seiten und man kann es anfassen und in Bücherregal stellen. Riechen und tasten tue ich nicht daran, bin also eigentlich kein E-book Fan, bekomme aber manchmal von Verlagen PDS.

Die fordere ich nicht extra an, aber speziell in Buchpreiszeiten bekommt man sie von kleineren Seiten geschickt und es gibt ja auch die Negtalley, wo man sich die Buchpreisbücher hinunterladen kann, dann denke ich meist zuerst schade, dann lese ich sie und da habe ich schon die experimentellsten Bücher E-book gelesen, geht alles und merke, wenn ich sie gelesen habe keinen Unterschied.

Trotzdem ist ein Buch ein Buch, man kann es sammeln und in sein Bücherregal stellen, mit Handschuhen fasse ich es aber nicht an, denn ein Buch ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, der seine Lesespuren hinterlassen kann und auch soll und jetzt hinein in das 2020-Buchpreislesen, auf das ich schon freue.