Statt Dichterloh-Festival zwischen Sagen und großartigen Leseklub hin- und hergeswitscht

In Zeiten, wie diesen ist ja alles anders und so gibt es ja in Zeiten, wie diesen wegen der neuen Virusmutationen Lockdowns open end und daher auch verlängter Veranstaltungstops, trotzdem hängen die Programme der “Alten Schmiede”, des Literaturhauses und der “Gesellschaft der Literatur” in meinem Praxiszimmer und ich habe mir vorige Woche das “Dichterlohfestival” als Livestreamprogramm ausgesucht. Das beginnt um neunzehn Uhr, aber da leider heute eine Stunde, macht ja nichts, denn es gab ja noch Alternativen. So habe ich entdeckt, die “Gesellschaft für Literatur” streamt um sechs die” Sagen reloided- Präsentation. Aber dann hatte ich um sechs auch noch eine Stunde. Macht ja nichts, steige ich zum Lesen in die Badewanne. Lesestoff gibts ja genug.

Dann habe ich noch in das Literaturhausprogramm geschaut, die heute auch streamten und zwar um acht, den “Großartigen Zeman-Stadlober oder Zemann-Hader-Leseklub featuring von Oliver” Welter, was ein wenig unverständlich klingt und, als Bild waren die drei zuletzt genannten mit roten Mäntel zu sehen.

Da muß ich zur Erklärung ein wenig ausholen. Die 1981 geborene Barbara Zeman hat den “Wartholzer -Literaturpreis” gewonnen. Da habe ich sie, da ich den damals sehr verfolgte, kennengelernt. Später hat sie den Roman “Immerjahn” geschrieben. Da war ich bei der Präsentation in der Literatur. Da war es, kann ich mich erinnern, sehr voll und ein Buffet hat es, glaube ich, auch gegeben. Später gab es, glaube ich, noch eine Veranstaltung, wo Barbara Zeman moderierte und im Dezember gab es auf der Literaturhaus-Facebookseite den großartigen “Zeman Stadlober Adventkalender”. Da gab es jeden Tag ein Fenster, wo Barbara Zeman immer in weihnachtlicher Kostümierung jeweils eine Exil-Bibliothekautorin vorstellte und Robert Stadlober hat jeweils ein Gedicht dazu gelesen und im Programm steht, daß Barbara Zeman in den Krisenzeiten des ersten Lockdown den “Großartigen Zeman Stadlober Leseclub” gegründet hat, der wie, weiterstand “Die besten Bücher der besten Autoren der Welt vorstellen”.

Und heute gab eine Lesung mit Musik und Kunst statt mit Robert Stadlober mit dem berühmten Kabarettisten Josef Hader und weil ich am Abend auch in Zeiten, wie diesen, literarisch etwas erleben will, habe ich mir den Leseklub aufgeschrieben und in meiner freien Stunde zwischen fünf und sechs, meine Mathilde korrigiert. Kurz vor sechs habe ich dann die Literaturprogramme gesurft und bin darauf gekommen, da gibt es ja die “Sagen-Veranstaltung. Aber da ruft ja die Klientin an, also die Seite wieder zugemacht und später, als die offenbar vergessen hat, wieder auf und sah Ursula Ebel Thomas Ballhausen vorstellen, der gemeinsam mit Sophie Reyer, ein “Sagen reloided-Buch” herausgegeben hat. Das heißt, die beiden haben vierzig Autoren ausgesucht und sich von ihnen Sagen nachdichten lassen. Sophie Reyer war aus Covid Gründen auf einem Bildschirm aus einem Nebenzimmer zu sehen. Die Beiden erklärten ihr Projekt und als sie damit fertig waren, setzten er und Ursula Ebel ihre Masken auf. Thomas Ballhaus verschwand ins Nebenzimmer oder sonstwohin. Ursula Ebel desinfizierte den Tisch setzte ihre Maske wieider ab. Es war schon eine FFP2, obwohl man die erst ab nächsterWoche braucht und stellte dann die 1964 in Salzburg geborene Margit Kreidl vor, die sich eine Sage aus den Neunzehnachtzigerjahren “Die schwarze Frau” ausgesucht aht und zwar soll da eine überfahrene Kellnerin verschiedenen Autofahrern erschienen sein. Die die Kirche und auch andere in Verwirrung setzte und Margit Kreidl hat Thomas Bernhard noch dazu gemischt und auch eines seiner Bücher mitgebracht in das sie dann ihre Maske deponierte und dazu sagte, sie wüsste, das dürfe man eigentlich nicht, würde es aber trotzdem tun.

Der Abstand kam in der neugedichteten Sage auch vor und der Ort St. Veit, wo die Geschichte spielt, wurde genau erklärt, weil eine der Sagenbedingungen die Verortung war, nach einer neuerlichen Desinfizierung kam, dann der letzte österreichische Buchpreisträger Xaver Bayer und stellte seine Basilisken-Neudeutung vor.

Inzwischen kam die neunzehn Uhr Klientin und dann war es schon Zeit für den wunderbaren Leseklub, wo die 1902 in Wien geborene und 1988 in Antibes gestorbene Alice Penkala, die nach dem Anschluß emigirieren mußte und unter verschiedenen Pseudonymen verschiedene Romane geschrieben hat. Barbara Zeman stellte die Autorin vor. Josef Hader las aus dem Roman “Schokolade aus dem Afrika-Corps”, der von einem nach Tanger aus Wien geflüchteten Zahnarzt handelte, der in seiner ärmlichen Wohnung, wo er mit seiner Frau Toni von Reis und Orangen lebte, verschiedene Besuche hatte. Der Musiker Oliver Welter sang und spielte dazu und dann gab es noch ein Gedicht von der nach Island emigrierten Melitta Urbancic und ich habe in meinem Praxis- und später in meinen Arbeitszimmer einen sehr abwechslungsreichen literarischen Abend erlebt. Es ist wirklich eine sehr verrückte Zeit und den Christian Steinbacher habe ich versäumt, habe aber immer noch ein ungelesenes Buch von ihm.

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