Zur Genauigkeit poetischer Existenz

Das Lyrikfestival “Dichterloh”, das es seit einigen Jahren kuratiert von Michael Hammeschmid in der “Alten Schmiede” gibt, hätte eigentlich im Frühjahr stattfinden sollen.

Coronabedingt war das natürlich nicht möglich und wurde auf den Jänner verschoben und da kann es, weil wir uns ja im zweiten, dritten oder was auch immer Lockdown befinden, natürlich auch nicht live und mit Publikum stattfinden, also setzte sich Michael Hammerschmid vor den Laptop, hielt die Einleitung, daß es da vom elften bis sechundzwanzigsten Jänner einige Veranstaltung geben wird, wo die verschiedensten alte und junge Dichter aus den verschiedensten Ländern, vorgestellt werden.

Dann kam er zu der 1950 in Chemnitz geborenen und in Leipzig lebenden Angela Krauß, eine Freundin von Kerstin Hensel, glaube ich, die den “Bachmannpreis” gewonnen hat und von der ich in meinen Regalen auch einige Bücher, wie die “Überfliegerin”, “Kleine Landschaft” und die “Milliarden neuer Sterne” liegen habe und sagte, nach dem er sie und ihren bei “Suhrkamp” erschienenen Band “Der Strom”, der, glaube ich, in sechs Teilen, sowohl lyrische, als auch Prosatext enthält, vorstellte, “Hallo, Angela, ich freue mich, daß du da bist!” und ich dachte “Oh-?”

Dann kam man aber in das Wohnzimmer einer strahlend lächelnden Autorin, die mit großen Enthusiasmus aus ihrem blauen Buch las, in dem es, um einen Mäzen, der Veränderung der Welt, um ein französisches Restaurant und vieles anderes geht. Auch Michael Hammerschmid war begeistert von dem Schwung und erkundigte sich bei derAutorin, wie sie zu ihren Gedichten käme und Angela Krauß antwortete ihm, daß es ihre Lebensform sei und las am Schluß noch eines von ihren sieben Gedichten, das, glaube ich, im letzten Teil enthalten ist und sagte dazu, daß das die sieben Sachen wären, die man auf die Flucht, etcetera, mitnehmen würde. Der Koffer, der bereit stünde mit den sieben Sachen und las dann noch das Gedicht “Vorfreude”, das sozusagen auf die Vorfreude auf den 1939 in Oslo geborenen Dichter Jan Erik Vold und seine “Träumemacher Trilogie” übersetzt von Walter Baumgartner, hinwies und der Dichter las zuerst auf norwegisch drei Mediationen. Die Erste trug den Titel “Schnee”, dann ging es, um das Wasser und der dritte Text hieß “Gottesrepertoire”, die dann von Michael Hammerschmid auf Deutsch gelesen wurden.

Jan Erik Vold hat auch die Tagebücher der jüdischen Emigrantin Ruth Meyer herausgegeben und ich habe wieder zwei interessante lyrische Stimmen gehört. Angela Krauß habe ich ja schon ein bißchen gekannt, auch wenn ich die Bücher noch nicht gelesen habe.

Jan Erik Vold war mir ziemlich unbekannt und morgen geht es unter anderen mit der mazedonischen Dichterin Lidija Dimiskovka weiter, deren Gedichtband “Schwarz aufWeiß” ich ja im Frühling bei den Gewinnspiel auf der “AS-Facebookseite” gewonnen habe, obwohl ich mich ja gar nicht wirklich daran beteiligt habe.

2 thoughts on “Zur Genauigkeit poetischer Existenz

  1. Liebe Frau Eva Jancak-Nagl!

    Hier ist ein Gedicht in deutscher Sprache für ihren Blog “Zur Genauigkeit poetischer Existenz”! Ich hoffe, dass dieser Ihnen Lebensfreude schenkt!

    Manfred Lagler – regall

    Ein grauer Wintertag
    ================
    Ein Winternachmittag mit Schnee im Garten;
    ein fahles, kühles Wetter den Tag bestimmt.
    auf einen neuen Morgen mag er warten,
    die „Sprachleiter seines Gehirns“ er erklimmt!

    Die Feuerwehr-Sirene schreit;
    nach Männern, die fit zum Einsatz,
    ihr Leben für den Anderen bereit,
    sind zu geben sie in einem Satz!

    Mag es in den Wäldern ruhen,
    das Ende unseres Irdischen in Truhen;
    beginnt das Neue Jahr eine Woche alt,
    bis des heißen Menschenblut erkalt!

    In dieser eisigen Winterlandschaft,
    der Mensch in der neuen Wissenschaft,
    sein Herz voller Lebens-Lügen in Haft,
    ein neues Leben beginnt mit Kraft! (07.01.2021 16:20)

    Alles Gute im Neuen Jahr 2021!

    Ihr
    Manfred Lagler – regall

  2. Ist das Gedicht von Ihnen? Die Doris Kloimstein schickt mir auch immer schöne Gedichte! Also habe ich bald einen poetischen Blog, passend zum Lyrik-Festival, obwohl ich ja selber nicht oder kaum Gedichte schreibe!
    Alles Liebe für das neue jahr, ich hoffe es geht Ihnen gut!

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