Das Geburtstagsfest

Jetzt kommt das Buch, das mir Doris Kloimstein mitgebracht hat, als sie vorigen Juli, glaube ich, zu uns nach Harland zum Grillen gekommen ist. Doris Kloimstein, die ich ja vor Jahren, als wir in Harland wohnten und ich von dort nach Wien in meine Praxis gependelt bin, die ich in einer Regionalversammlung, der IG- Autoren kennenlernte und die auch Mitglied unserer nicht mehr existierenden Schreibgruppe war, regelmäßig am Markt von St. Pölten zum Würstelessen trafen, als man das noch durfte und mit der ich seit einiger Zeit Bücher tausche.

Ich die Doppelexemplare, die von den Verlagen kommen und da kommen ja sehr viel, sie scheint sich die Bücher zu kaufen , so habe ich Takis Würgers “Stella” von ihr bekommen, “Jesolo”, Josef Haslingers “Mein Fall” das ich lesen werde, falls es dieses Klosterworkshop im Oktober gibt und noch andere Bücher und der Name Judith W. Taschler, die 1970 in Linz geboren wurde, als Bestsellerautorin gilt und deren Bücher zum Teil bei “Picus” erschienen sind ist, mir sehr bekannt.

Gelesen habe ich bisher noch nichts von ihr, ihr “Roman ohne U”, vielleicht einmal aus einer Abverkaufskiste gezogen,”Sommer wie Winter” vor kurzem gefunden und beim “Geburtstagsfest” scheint es sich um ein Jugendbuch zu handeln. Zumindest habe ich die Geschichte Kambodschas und der roten Khmer so empfunden, eingebettet in eine Familiengeschichet.

Das Titelbild, wo die Rückenansicht einer Frau im roten Abendkleid vor zwei Fenstern zu sehen ist, trügt, wahrscheinlich, obwohl Tevi eine der Heldinnen, bei dem besagten Geburtstagsfest ein solches trägt.

Es beginnt, Wolfgang Tischer vom “Literaturcafe”, der das ja nicht mag, wird stöhnen mit einem Prolog, denn da schreibt der zwölfjährige Jonas E-mails an eine Frau Gardiner und lädt sie zum fünfzigsten Geburtstagsfest seines Vaters Kim ein.

Dann wird in Rückblenden, Tagebuchaufzeichnungen etcetera, sehr langsam und bedächtig die Geschichte von Kim Mey erzählt, der als Sohn eines Fischers in Kambodscha geboren wurde. Seine Mutter ist bei der Geburt des kleinsten Bruders gestorben. Der Vater fuhh mit dem Moped von der Hebamme geschickt zum Arz in die Stadt, aber der weigerte sich ohne Barzahlung zu kommen. So vertraute die Mutter Kim die Obsorge der zwei kleinen Brüder an, die er dann fortan in die Schule mitgenommen hat.

Ein Franzose, das heißt ein Mischling mit asiatischen Aussehen, der ein Hotel leitete, nahm sich seiner an, ließ ihn ins Lycee gehen und in seinem Hotel Mittag essen. So lernte er seine Familie, drei Töchter und ein kleiner Sohn kennen, verliebte sich in die ältere. Die Jüngste, besagte Tevi war frech und sagte “Er stinkt nach Fisch!”, dann kamen die roten Khmer, vertrieben die Familie, Kim schloß sich ihnen an und am Ende, als die Familie des Franzosen ermordet wurde und nur die kleine Tevi überlebend neben den Leichen lag, nahm er sich ihrer an und schleppte sie über die Grenze nach Thailand. Dort schloßen sie sich einer Familie an, kamen nach Österreich, wurden als Pflegekinder von einer Monika aufgenommen, die von ihrem Mann und liebhaber verlassen wurde, mit ihrer kleinen Tochter Ines, bei ihrer Mutter Martha lebte und zum Geburtstagsfest kam jene Tevi, die in Amerika lebt und verheiratet ist, zu der Famile zurück.

Kim ist Architekt, hat drei Kinder, ist mit Ines verheiratet und spricht wenig über seine Vergangenheit, obwohl ihn die Tochter in die Schule holte, damit er im Geschichtsunterreicht von seinen Erlebnissen erzählt.

Traumatisierungen überall, so kommt es auf dem Fest zu einem Fiasko, das damit endet, daß Kim danach nach Kambodscha fliegt, um nach seinem Bruder, dem einzigen Überlebenden seiner Herkunftsamilie zu suchen und sich die ganze Familie dort wieder trifft.

Ein interessantes Buch, denn ehrlich, ich weiß wenig über die Zbeit der roten Khmer, in der ich Psychologie studierend in der Otto Bauer Gasse wohnte, beziehungsweise gerade aus der Wattgasse ausgezogen bin. Da hat mich damals offenbar nicht interessiert oder ich habe es Fernseherlos nicht ganz mitbekommen. Ich habe mich bei dem Buch, das vielleicht wieder etwas langatmig erzählt ist, die ganze Zeit gefragt, woher Judith W. Taschler ihre Detailkenntnis über Kambodsha hat?

In der Danksagung beschreibt sie es. Ihre Familie hat eine kambodschanische Flüchtlingsfamilie aufgenommen und ich finde es, wie schon geschrieben sehr interessant über die Schicksale der <kindersoldaten, der roten Khmer, etcetera, zu erfahren und kann das im Vorjahr erschienene Buch daher nur sehr empfehlen.

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