Eignermönchundjungfrau

Diesen  2004 bei dtv erschienenen Erzählband des 1961 in Frankreich geborenen Alex Capus, der in der Schweiz und in Italien lebt, habe ich, natürlich wegen seines Titels, der ja sehr eindeutig auf die Schweiz anspielt, auf unseren Locarno-Urlaub mitgenommen und wurde dann ein bißchen enttäuscht, denn die Schweiz spielt in den Geschichten eher eine untergeordnete Rolle, geht es doch, das ist zumindestens dem Beschreibungstext zu entnehmen, um den skurillen Alltag der Generation Dreißig.

Das stimmt, glaube ich, auch nicht so ganz, denn vieles bezieht sich, glaube ich, auf Alex Capus und ist wahrscheinlich seinem Lebenslauf zu entnehmen. Es kann also sein, daß er zum Zeitpunkt des Entstehens der meisten Geschichten,  es sind neunzehn, um die Dreißig war und sie haben oft auch einen Helden, namens Max dessen Freunde dann auch in anderen Geschichten wiederzufinden ist.

Beginnen tut es mit “Etwas sehr sehr Schönes” und diese Geschichte habe ich, wenn ich mich nicht irre, Alex Capus einmal bei “Rund um die Burg” lesen gehört, sie ist aber auch in einem Extrabändchen enthalten, das sich in meinen Regalen befindet.

Ich habe relativ viel von Alex Capus angesammelt, aber, glaube ich, noch nicht so viel gelesen und die Geschichte handelt davon, daß sich seine Mutter oder die des Ich-Erzählers, als wohlbehütete Lehrerin auf den Weg nach England aufmacht, um dort einen Sprachkurs zu besuchen, dort aber nie hinkommt, weil sie während des Zwischenstops in Paris seinen Vater kennenlernt.

Dann gibt es ein paar Schulgeschichten und auch ein paar skurille und da wäre vor allem, die dem buch denTitel gebende zu erwähnen, denn da will einer nach Bern reisen, kommt aber dort nie hin, weil er sich vorher von seinen Winden geplagt, praktisch in Luft auflöst.

Das ist wahrscheinlich der Stil Capus, daß er, wie ja auch dem Klappentext zu entnehmen ist, den Alltag immer wieder Skurilität verleiht, so gibt es eine Kellnerin, bei der der Max immer sein Frühstückshörnchen einnimmt, aber einmal ist sie nicht da, weil sie am Abend arbeiten mußte.

Da wurde sie von den Gästen mit Bier bespritzt, flüchtet davor in einen Keller mit einigen Weinflaschen, wirft die Tür irrümlich zu und, als der Llokalbesitzer ein paar Tage später seine Putzmaschine holen will, findet er sie betrunken vor.

Und so weiter und so fort, könnte man so sagen, wenn man sich durch das Buch durchliest, mehr oder weniger skurille Geschichten, die mit einem losen Band zusammengehalten werden und daher im Stil eigentlich recht ähnlich dem Episodenroman von Alain Claude Sulzer ist, den ich vorher gelesen habe.

Der Unterschied ist, daß das Buch nicht auf der Schweizer Buchpreisliste gestanden ist und jetzt sollte ich wahrscheinlich auch meine anderen Capus Bücher lesen. Aber wann komme ich dazu?

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