Veranstaltungspause

Ich gehe ja schon seit über vierzig Jahren mehrmals in der Woche zu literarischen Veranstaltungen, in die “Alte Schmiede”, ins Literaturhaus, in die “Gesellschaft für Literatur” etcetera und plane mir das auf meinen Blog wegen der Beiträge auch genau ein, lasse Tage dafür frei und deponiere Buchbesprechungen dementsprechend später.

Das habe ich auch vorige Woche so gemacht, weil diese Woche ja so einiges Interessantes los war und wir am nächsten Mittwoch nach Leipzig fahren wollten.

Da war schon alles vorbereitet, die Akkreditierungsunterlagen waren da, der Alfred hatte seine Karte, zwei Termine bei Verlagen und ein Bloggertreffen war ausgemacht, die Höhepunkte am Donnerstag, die Verleihung des “Preises der Leipziger Buchmesse” und das anschließende Treffen der Österreicher im Österreich-Cafe in der Halle vier eingetragen.

Dann kam der Sturz, wo ich drei Tage bis Mittwoch im LKH St. Pölten war, dann mit einem Gips und Krücken nach Hause ging. Der Alfred hatte mir meine Klienten abgesagt. Ab Donnerstag habe ich wieder Stunden gemacht und gehe auch krückenfrei in Wohnung und Praxis herum, aber auf der Straße will ich nicht herumhumpeln, so wird es in der nächsten Zeit wahrscheinlich nichts mit den Veranstaltungen, die ich mir eingetragen hatte, werden, dafür mehr lesen. Meine Leseliste ist ja sehr lang, weil ich, da ich am liebsten alles lesen möchte, nur schlecht nein sagen kann oder will und in den Artikel mehr über Bücher, als über Veranstaltungen schreiben, was auch nichts macht, weil ich mir ja irgendwie immer denke, warum ich eigentlich so beharrlich zu den Veranstaltungen laufe, dort übersehen werde und beispielsweise im Literaturhaus oder in der “Gesellschaft” keinen Lesetermin bekomme, weil “Eigenverlag, leider, Eigenverlag wollen wir nicht!”

Das gilt natürlich auch für das Lesen, da habe ich mir das auch schon länger gedacht, wieso lese ich so begierlich das, was die anderen schreiben, wenn die sich für das meine auch nicht interessieren?

Eine berechtigte Frage.

Es interessiert mich aber!”, lautet die Antwort und ich habe auch schon geschrieben, daß ich gern herausfinden möchte, was die anderen besser, als ich können und  glaube das inzwischen zu wissen, daß meine beharrliche Weigererung sich den Rechtschreibregeln anzupassen, ein größerer Schuß ins Bein ist, als ich mir damals, als ich zu schreiben begann, vorstellte und dann schreibe ich nicht so abgehoben, sondern vielleicht mehr realistisch journalistisch. Ich würde das psychologisch sozialkritisch hinzufügen und das gilt vielleicht  nicht  als so große Literatur.

Also gut, in der nächsten Zeit keine Veranstaltungen, denn ob ich auch, wenn ich dann einen leichteren Gips oder Plastikschale habe, wirklich damit nach Krems und Göttweig will, wo der Alfred schon Karten bestellt hat, ist mir auch nicht so klar.

Stattdessen neben meinen Stunden, die “Magdalena” korrigieren, denn da werde ich vielleicht noch damit fertig, bevor der Alfred Ende April nach Kuba fährt und er kann mir die Blogartikel über mein Schreiben kopieren, so daß ich mich da ans Korrigieren machen kann, denn mein nächstes Buch wird ja eines über mein Schreiben sein.

Die Leipziger Buchmasse kann man sich, wie die in Frankfurt, was ich ja regelmäßig tue, auch im Internet anschauen und das habe ich auch schon zweimal getan, als der Alfred in dieser Zeit auf Reisen war oder sonst nicht wegkam. Die Preisverleihung am Donnerstag gibts, glaube ich, über Livestream, etcetera, so daß ich da nicht zu viel versäumen werde und ein paar Frühjahrsneuerscheinungen warten ja auch auf mich, ansonsten weiß ich nicht so genau, was ich versäumen werde.

Versäumt habe ich jedenfalls die Abschiedslesung der Bruni im vorigen Montag in der Buchhandlung “Tempo Nuovo” wo zwei ihrer Bücher vorgestellt wurden.

Da war der Alfred, hat ein Foto gemacht und mir ihr “Podium-Portrait” mitgebracht und am Mittwoch, wo ich aus dem Spital entlassen wurde, war in der “Gesellschaft” die Kerstin Hensel, die ich ja durch Vermittlung der Christine Haidegger vor zig Jahren brieflich kennenlernte, 1989 hat sie beim “Bachmann-Preis” gelesen, da habe ich sie in Wien beim Uwe Bolius getroffen und als ich  in Berlin bei einem Psychotherapeutenkongreß war, habe ich bei ihr gewohnt, sie  noch einmal dort getroffen und einmal in Wien, als sie in der “Alten Schmiede” gelesen habe, auch einmal ein Buch von ihr gewonnen, sie in Leipzig einige Male gesehen, aber sonst ist der Kontakt ziemlich abgebrochen, als Bloggerin wechselt man ja vielleicht die Seite und rutscht von der Literatenschiene  hinunter und ich wäre ohnehin, weil eine neunzehn Uhr Stunde nicht hingegangen.

So bin ich um diese Zeit von St. Pölten nach Wien gefahren, habe am Donnerstag die Demo, beziehungsweise das ÖAAG-Reflexionstreffen zu dem ich gegangen wäre, versäumt.

Am Freitag hat  Reinhard Kaiser-Mühlecker sein neues Buch im Literaturhaus vorgestellt. Da wäre ich hingegangen und das habe ich versäumt und am kommenden Montag hätte ich in Cafe Westend gehen wollen, wo Luis Stauber und Erika Kronabitter ja eine monatliche Lesereihe haben und, wo ich  auch einmal lesen werde.

Sonst weiß ich gar nicht so genau, was ich versäumen werde, denn am Donnerstag fängt ja Leipzig an, wo ich mich aufs “Blaue Sofa” setzen werde und ansonsten eine längere oder kürzere Veranstaltungspause machen, was ich ja auch schon einmal ausprobierte, um mehr selber schreiben zu können.

Mal sehen, wie es mir damit geht und, ob mich jemand vermißt? Was ich eigentlich, wenn ich auf meine Suchanfragen gehe, mir schon vorstellen kann, ich bin gespannt.

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