Ein wilder Hunderoman

Eigentlich hätte ich heute in die “Alte Schmiede” gehen wollen, denn da wurde um sieben Michelle Steinbeck und Ally  Klein, die beim letzten Bachmannpreis gelesen hat vorgestellt und Michelle Steinbeck ist ja vor zwei Jahren auf der Longlist des dBp gestanden und der 2018 wurde um sechs in Frankfurt vergeben, wo es ja einen Livestream gab.

Da habe ich mir in den Vorjahren immer eine halbe Stunde angeschaut, dann bin ich in eine Veranstaltung gehetzt und zu Hause die Überraschung, aber da hats dann meistens kein Video mehr gegeben.

So dachte ich, bleibe ich gleich zu Hause, um nichts zu versäumen, aber dann hatte ich wieder eine sechs Uhr Stunde und die “Wilden Worte” gab es auch, wo heute Eva  Woska-Nimmervoll gelesen hat, die ich vom Volksstimmefest kenne.

Der Alfred wollte hingehen, also habe ich mir nach meiner Stunde, den Schluß der Übertragung angeschaut, kam da gerade in das Video von Stephan Thome, dachte kurz “Also doch nicht der Biller oder die Haratischwili!”, aber die Bekanntgabe kam erst später und damit eigentlich die Enttäuschung oder große Überraschung, denn das hätte ich nicht gedacht. Aber dazu erst später, um die Spannung zu steigern.

Also um halb acht den Laptop abgedreht und ins Amerlinghaus gegangen, das sehr voll war, denn die  1969 in Mödling geborene Journalistin und Schreibtrainerin, hatte offenbar ihren Fankreis mitgebracht und stellte ihr im Frühjahr bei “Kremayr& scheriau” erscheinend sollenden Roman “Heinz und sein Herrl” vor.

Eine humoristische Hundegeschichte, ein verkappter Krimi oder ein literarisches Debut? Ganz ist mir das aus der Lesung nicht klargeworden. Der Heinz ist jedenfalls ein Hund und der Nachbar des Herrl hört auch auf den Namen Heinz. Der Hund stürzt auf den Nachbarn zu. Das Herrl schreit “Halt Heinz!”, der Nachbar fühlt sich angegriffen. Das Herrl ergreift den Besen. Der Hund bespringt den Nachbarn und der stirbt ein paar Tage später und das Herrl zeigt sich selber bei der Polizei an.

Soweit die Lesung, ein Herr im Publikum erkundigte sich dann, ob es Sexszenen darin gäbe? und meinte, daß er keine solche wolle und die Autorin verriet, daß sie ihr Buch noch nicht ganz zu Ende geschrieben habe, es daher noch nicht wisse und also auch nicht spoilern könne.

Sie verriet aber eine Menge über den Schreibprozeß und, daß man sich zum Schreiben motivieren muß. Anfangen, dann geht es los und sie meistens mit Kurzgeschichten beginne, die sie dann zu Wettbewerben schickt und auch schon ein paar  gewonnen habe.

Interessant, dann ging es zu den Wunschgedichten und da ist meines, das ich mir das letzte Mal passend zu unserer Neusiedlerradreise gewünscht habe, sehr kurz geworden:

“Und wie auf Knopfdruck setzt die Urlaubsstimmung ein

Im Herbst bin ich im Burgenland und lese nichts – als Wein”

Heute bin ich wieder meiner Tradition, mir ein zu meinem jeweiligen Work on Progress passendes Gedicht zu wünschen, nachgekommen und meine Wünschen waren, glaube ich:

“An der Kreuzung – Magdalena Kirchberg- weißer BMW – bloggt einen Roman”, mal sehen was Richard Weihs daraus macht und jetzt ab zu den beiden Buchpreisen, wo der deutsche Gewinner ja schon feststeht und die österreichische Shortlist morgen bekanntgegeben werden wird.

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