Die Calamari warten

Ich bin ja eine begierige Verfolgerin der Sprachkunstlesungen. Vom Anfang an und vielleicht schon vorher in der Entstehungsphase habe ich die Entwicklungen des Hochschulllehrganges für Sprachkunst verfolgt. War bei den Studentenlesungen, wie die ersten Jahresabschlußlesungen noch hießen, beim “Symposium für Sprachkunst”, beim Fest für Robert Schindel, dann ging der Lehrgang in die “Alte Schmiede” und im Literaturhaus gibts jetzt jeweil zum Semesterende, je eine Veranstaltung mit einem speziellen Titel. Ich war, glaube ich, bei fast allen und einmal auch im Republikanischen Club, wo die Zwischenwelt ihre Sprachkunstlesung mit ihremLehrer Vladimir Vertlib hatte.

Heute hieß es also die “Calamari warten”, einmal habe ich einen Studenten nach der Bewandtheit der Titel gefragt, inzwischen lasse ich mich überraschen und es war der Jahrgang 2015/2016 dran, wo ich gerade Frieda Paris kannte, weil sie ja eine der Betreuerinnen von Christel Fallenstein ist und sie mich einmal auch bei den OTönen angesprochen hatte.

Das Literaturhaus sehr voll mit  Sprachkunststudenten und wahrscheinlich ganz wenig anderen Zuhörern, auch den Lehrkörper habe ich diesmal nicht gesehen.

Barbara Zwfelhofer leitete ein und wies auf die Sprachkunststudentin Anna Draxl hin, die sonst immer beim Ausschank ist, die die Veranstaltung organisierte.

Die las auch als erstes, zwei Texte mit kurzen schönen Sätzen, die ein bißćhen auf den Titel hindeuten könnten. Ging es beim Ersten doch um jemanden, der sowohl eine Fabrik, als auch das Geschehen in einem Schiff beobachtet und im anderen, um jemanden der Schiffe verleiht.

Die Calamari warten, denke ich also unterm Wasser und fangen die Körper ein, die sich dort nähern. Sie können aber auch auf den Tellern warten, in den Vierteln vielleicht, wo viele türken wohnen und wo auch Zitronen über die Straßen rollen, denn Muhamed Ali Bas, den ich, glaube ich,  schon mal gehört habe, hatte genau einen solchen Text.

Es ging um das “Heimatrecht, Alter!” und um den Opa, der sich vielleicht ein solches in Anspruch nehmen könnte, aber sowohl keinen Parkschein, als auch keinen Behindertenausweis hat.

Dann folgte Katharina Pressl mit kurzen Textsequenzen und Stephan Langer mit zwei Strängen aus einem Theaterstück, wo es sowohl um die Protokollierung, als auch um Hunde ging und nach der Pause betrat Frieda Paris mit einem Sackerl die Bühne. Vorher hat sie einen Föhn aus ihm herausgenommen und nachher noch einige Sachen, wie einen Kamm, eine Kaffeemaschine etcetera auf den Tisch gestellt und immer wieder zwischen ihren Gedichtzeilen mit den Gegenständen hantiert.

Antonio Schachinger hatte auch einen sehr interessant über Ecuadorianer, die in Mexiko ihr Leben fristen und Stephan Manuel Eggenweber brachte, wie Antonio Schachinger ankündete einen autobiographischen Text, der war dann natürlich sehr verschlüßelt und handelte, wie Charlotte Roche Texte von vielen Körperflüßigkeiten. Es ging um Sprache und den Mund dabei. Zuerst war vomKörper die Rede, dann ging es zu einem Festbanquette, wo sechs Studenten oder Cateringkräfte, die Gäste einschloßen, während sie ihnen das Festmahl, die Süppchen und anderen Köstlichkeiten servieren und am Ende kotzen alle vor sich hin und waren fröhlich und wenn ich es recht verstanden habe, hat die neue Sprache dabei gesiegt.

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