Zwei runde Geburtstage

Die “Autorinnen feiern Autorinnen-Reihe”, die Julia Danielcyck eingeführt hat, als sie Literaturbeauftragte der Stadt Wien wurde, gibt es jetzt zum fünften Mal.

Das erste Mal hat Marlene Streeruwitz Berta von Suttner gefeiert und es gab gleichzeitig, glaube ich, ein Fest der FPÖ, so daß die Besucher herumgeführt wurde, damit sie nicht vom Buffet mitnaschen konnten.

Danach hat Marlene Schachinger Betti Paoli gefeiert, Marie von Ebner Eschnenbach gefeiert von Ruth Klüger folgte und im letzten Jahr hat Julija Rabinowitsch Mela Hartwig vorgestellt und heuer war statt Else Feldmann zum Anschlußjahr, wie ich es mir eigentlich wünschen würde, Jeannie Ebner dran, weil die ihren hundertsten Geburtstag im November feiern würde und Peta Ganglbauer, die GAV-Präseidentin und experminetelle Autorin, die im April sechzig wurde, wurde zum Feiern ausgewählt, was ich eigentlich, als die einzige Gemeinsamkeit zwschen den beiden Autorinnen sehen würde und Petra Ganglbauer hat in den Archiven der Wien Bibliothek über die, wie sie meinte, inzwischen vergessene Autorin geforscht, aber sie, wie sie betonte, leider nicht persönlich gekannt, nur ein oder mehrmals gemeinsam publiziert hat.

Da ist sie wohl, wie ich motzen könnte, niemals in die “Gesellschaft der österreichischen Literatur” gegangen, denn da war die 2004 Gestorbene öfter zu Gast und ich habe mich auch öfter mit ihr unterhalten und mir ihre Angst, die sie hatte, weil sie in der Nähe der Justizstrafanstalt Mittersteig wohnte, vor den Insassen hatte, angehört, etwas, was ich damals, glaube ich, nicht wirklich verstanden habe, jetzt aber sehr wohl würde.

Dann gabs einmal einen literarischen Spaziergang durch Margareten mit der Frau Bezirksrat Steininger, glaube ich, hat sie geheißen, die mich auch in die Szene Margareten eingeladen, aber kein Honorar gezahlt hat, so daß die Lesung, 2002, glaube ich, nicht stattfand, obwohl die Einladungen schon gedruckt waren und wir sind durch den Durchgang, den es am Mittersteig gibt, in Richtung Zentagasse, Frage an alle, wer wohnt wohl da, gegangen und haben, die schon etwas hilflos wirkenden alte Dame mit einer Zigarrette zwischen den Fingern, auf einer Bank sitzen sehen.

“Das ist die Frau Ebner!”, habe ich gesagt, worauf sich alle auf sie stürzten und sie fotografierten und nein die Frau Mayröcker haben wir dann in der Zentagasse natürlich nicht getroffen, nur erwähnt, daß die Lebensmenschin von Ernst Jandl dort wohnen würde und ich bin in den Siebzigerjahren, als ich zzu Schreiben begonnen habe, auf das Buch “Die Wildnis früher Sommer” gestoßen, da meine schwester oder meine Mutter Mitglieder der “Buchgemeinschaft Donauland” waren und irgendwie habe ich wohl gehört, daß Jeannie Ebner, die große Mäzenin oder Literatenförderung ist und ich habe ihr, glaube ich, etwas geschickt, aber keine Antwort bekommen, dafür eines meiner früheren Werke, keine Ahnung mehr, was da war, mit einem ihrer Zitate “Die Liebe ist des Weibes ganzes Wesen, der Mann hat dazwischen zu tun!”, geschmückt.

Dann ist etwas später Thomas Bernhards “Holzfällen” erschienen und damals noch keine Ahnung, daß Jeannie Ebner, die Mitherausgeberin der Zeitschrift “Literatur und Kritik” wohin ich auch meine frühen Texte schicke, das Vorbild der, Jeannie Billroth war.

Dann sind die Jahre vergangen und die literaturbegeisterte Literaturgeflüsterin hat Jeannie Ebner in der “Gesellschaft für Literatur” angesprochen und, als sie dann pflegebedefürftig war, wurde sie, glaube ich, von Paul Wimmer, der ja auch in der Krongasse wohnte und inzwischen auch  schon verstorben ist, betreut.

So weit meine Jeannie Ebner Erinnerungen, als ich dann schon bloggte, bin ich auf dem Blog von Monika Bargmann gestoßen und war auch bei einem ihrer Vortrage über Jeannie Ebner in der Berggasse und inzwsichen habe ich wahrscheinlich auch auf Jeannie Ebner vergessen , so daß es sehr gut ist, daß Petra Ganglbauer, die experimentelle Autorin mein Gedächtnis auffrischte, aber erst hat wieder eine Frau Nowak, wie im letzten Jahr die Veranstaltung eröffnet und zum Glück vergessen, darauf hinzuweisen, daß ihr Maria Lassnigs Zilk-Porktrait nicht gefällt.

Dann kam Julia Danielczyk und erzählte schon was über die Autorin und ein O-Ton Beispiel aus dem Jahr 1976 gab es auch.

Brigitte Schwens-Harrant hat wieder einen Teil der Rede in der Wiener Zeitung angedruckt, die auf den Sitzen lag, obwohl sich Petra Ganglbauer eigentlich nicht an die Reihenfolge gehalten hat.

Sie hat in ihrer Rede, die Werke der Autorin zitiert, ihre Beziehung zu Thomas Bernhard erläutert, der damals bei dem literarischen Abendessen der Literaturmäzenin im Ohrensessel saß und über die fürchterliche Literaturszene resumierte. Das Buch habe ich mir, glaube ich, gleich nach Erscheinen, ich war damals Assistenin an der II HNO Klinik, gekauft und auf unsere Wochenendereise nach München, die wir damals öfter machten, mitgenommen und natürlich nichts verstanden obwohl ich mich ja schon damals sehr für die österreichische Literaturszene interessierte und bin darauf glaube ich erst später als Alexandra Miller ihr bei “Braumüller” erschienene Dissertation in einem Salon der Nationalbibliothek vorstellte.

Inzwischen ist Jeannie Ebner, wenn ich das richtig verstanden habe, vergriffen und ich müßte nachsehen, ob und was von ihr, ich in den Bücherschränken gefunden habe und nach der Rede konnte man sich am Büchertisch umsehen. Es gab  Wein und andere Getränke. Ich habe mich mit der Angela, dem Josef und noch einigen anderen Stammbesuchern unterhalten.

Gertraud Klemm war da, Ilse Kilic, Fritz Widhalm und sicher noch eineige andere Autoren. Daniela Strigl und Monika Bargamnn auch und es war sehr interessant von einer Autorin zu hören, die auch ich inzwischen fast vegessen habe und das nächste Mal, schreibe ich wieder, würde ich mir Else Feldmann, als gefeierte Autorin wünschen, von der ich  einige Bücher gelesen habe und die 1942 in Sobibor umghekommen ist und ich würde mir sogar zutrauen, die Laudatio zu halten, werde aber höchstwahrscheinlich nicht gefragt.

Und es gibt zwischen Petra Ganglbauer und Jeannie Ebner, wie mir jetzt noch eingefallen ist, abgesehen von der Sprache, doch einige Gemeinsamkeiten, so engagieren sich beide ja sehr für die Autoren, die eine als GAV-Präsidentin, die andere war glaube ich bei den IG-Autoren aktiv und schreibpädagogische Interessen kann man bei beiden höchstwahrscheinlich auch orten, auch wenn sich Jeannie Ebner vielleicht nicht als sloche verstand.

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