Weltbefragung mit literarischen Diskurs

Nachdem wir am Sonntag noch im Cafe Central waren und dort am Eingang am Peter Altenberg vorbei um einen Platz anstellen mußten, sind die Hundertmarks mit dem Rad ab nach Budapest gefahren und ich bin in mein zehntes Literaturgeflüsterjahr gegangen.

Neun Jahre Bloggen, dreitausend Artikel und niemand nimmt es wahr,interessiert sich dafür.

Auch ein Teil des literarischen Diskursen und so bin ich, kann ich vielleicht ein bißchen übertreiben, um meinen Bloggeburtstag zu feiern in die “Alte Schmiede” gegangen.22

Das stimmt so natürlich nicht ganz, denn ich wäre, da es sich praxismäßig ausgegangen ist, auf jeden Fall hingegangen und vom Thema hat es zufälligerweise ganz gut gepasst.

Gab da ja wieder Ilija Trojanow einen Abend seiner “Weltbefragung” und mit dessen “Macht und Widerstand” habe ich mich ja im Centrope-Workshop an den letzten Mittwochen mehr oder weniger intensiv beschäftigt und wenn ich mich nicht irre, bin ich, als ich an einem anderen Nachmittag einmal in der “Dokumentationsstelle für osteuropäische Literatu” gegangen bin, danach in die “Alte Schmiede” wo es einen Abend der “Weltbefragung” gab, das waren ja vor zwei Jahren die Abende, wo Ilija Trojanow sich zu einem gesellschaftspolitischen Thema mit einem diesbezüglichen Experten traf.

Sechs solcher Abende hat es gegeben und im letzten Herbst eine “Enquette zur Literaturvermittlung” im Odeon und darauf sollte Ilija Trojanow heute antworten, beziehungsweise mit dem Philosophen Thomas Macho diskutieren und als ich das letzte Mal bei einer solchen Veranstaltung war, war die “Alte Schmiede” sehr voll.

Heute war sie das weniger, also kein Problem einen Platz zu bekommen und am Nachmittag wurde zufälligerweise in der “Literarischen Soiree” auch ein Trojanow-Buch besprochen.

Vielleicht auch noch interessant, was meine Verständlich- oder Unverständlichkeit des Schreibens betrifft, war ich da ja einmal bei einem bulgarischen Abend und habe das Feedback bekommen, meine Blogartikel versteht man nicht, was mich ein bißchen betroffen hat, denke ich doch, ich schreibe ohnehin verständlich.

Offenbar ist das doch nicht so oder die Aufmerksamkeit der Blogleser begrenzt, Ilija Trojanow eröffnete die Veranstaltung auf jeden Fall mit einer Zusammenfassung der Enquette.

Es gibt jetzt sehr viele literaturveranstaltungen, die meisten solcher Besucher sind weiblich und auch schon über sechzig und über die Frage ob jetzt mehr Leute schreiben als lesen, wurde auch gestritten.

Ich glaube ja eigentlich schon, daß immer mehr Leute schreiben und immer weniger lesen und finde das mit dem Schreiben eigentlich sehr gut, lese selbst sehr viel und Thomas Macho der Pragmatiker erklärte, das wäre immer schon so gewesen, daß nur die Leute gelesen haben, die auch schreiben konnten, das waren wohl die Mönche in den Klostern aber dann kam die allgemeine Schulpflicht und die nur Leser und jetzt hört man soviel über den Untergang der Literatur.

Aber ist das wirklich wahr?

Bücher werden  als Geschenk gekauft und nicht weggeworfen. Thomas Macho hat immer gern seine Ungelesenen am Bettrand und  schon als Kind sehr viel gelesen, wollte auch Schriftsteller werden und über die Frage des Kanons wurde auch diskutiert, auch über die Aufhebung der Generegrenzen, die Vielleser würden angeblich alles lesen.

Da denke ich, es gibt immer noch Voruteile gegenüber Krimis und Liebesromane und das Publikum durfte auch fragen stellen,  tat es aber nur sehr wenig, war aber da, weil es sich für das Thema interessiert.

Das tue ich auch und Kurt Neumann, der neben mir saß, meinte, daß man den Literaturbegriff umdefinieren müße, wenn die jungen Autoren nicht mehr lesen und am Anfang hat er gemeint, daß Ilija Trojanow einer der wenigen gesellschaftspolitischen Autoren sind, die wir noch haben.

Da würde ich zwar ein wenig widersprechen und mich auch solcherart definieren und ich finde solche Themen  sehr interessant und an meinen Bloggeburtstag auch sehr passend. höre ich ja auch immer daß ich nicht schreiben kann, vielleicht auch nicht darf, wenn ich keine Absätze mache und  unverständlich bin, bin aber stolz auf mein Literarurarchiv und gehöre zu denen, die mehr als sechsmal im Jahr Literaturveranstaltungen besuchen.

Einen schönen Sommer mit schönen Lektüren wünschte Ilija Trojanow noch und ich habe  schon einige Sommerbücher vorbereitet, die ich als nächstes lesen will, bevor dann im August  die LL- List kommt und ich wieder zur Vielleserin werde, auch wenn ich keine offizielle Buchpreisbloggerin bin.

Etwas ist vielleicht noch interessant, denn ich warte, wenn ich zu den offenen Bücherschränken gehe, ja immer ein bißchen darauf, ob ich vielleicht einmal Clemens Bergers “Streichelinstitut” finde.

Am Bloggeburtstag war es dann zwar auch nicht soweit, zumindest nicht zur Gänze, ich habe ich da in einem der Kästen, die es neben dem englischen Lebensmittelgeschäft gibt, aber die Leseprobe  gefunden.

So werde ich also demnächst mit meinen Sommerbüchern in die Sommerfrischewochenende gehen, aber noch gibt es eine Woche literarisches Programm, das ich noch nützen werde.

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