Weiter mit dem Centrope Workshop

Nach der ziemlich ermüdenden Diskussion über meinen Hobbyautorenstatus und meinen Blogdiletantismus der letzten Tage und der Dialogübung bei der gestrigen Schreibgruppe, ist es heute gleich wieder literaturwissenschaftlich weitergegangen, obwohl ich wegen meines Psychologiestudiums diesbezüglich eine wirkliche Autodikatin bin, war ich ja nur ein einziges Mal in meinem Leben in einer Germanistikvorlesung, nämlich, in den Siebzigerjahren, als ich wahrscheinlich im fünften Semester war, bei einer Vorlesung des ziemlich jungen Assistenten Wendelin Schmidt Dengler, der ja später der große Literaturprofessor wurde und inzwischen leider verstorben ist.

Allerdings habe ich inzwischen auch einige Symposien auf der Uni,  im Literaturhaus oder in der Wien-Bibliothek besucht und das von Stefan Teichgräber angebotene “Workshop zur Gegenwartsliteratur im Centrope” richtet sich auch außer an Studenten der Literaturwissenschaft, die es dort gar nicht gibt, an alle literaturwissenschaftlichen Leser, Übersetzerinnen, Autorinnen, Schriftstellerinnen, Dichterinnen, Journalistinnen, Theologinnen, Schauspielerinnen Politikerinnen usw. u. so fort. Also ein ziemlich breitgefächterter Interessentenkreis und irgenwo werde ich darin schon zu finden sein.

Das Workshop hat außer mir aber ohnehin nur einen anderen Teilnehmer und den Referenten, also ein ziemlich Luxus sich ein Semester lang im kleinen Kreis analytisch mit Büchern auseinanderzusetzen, über die ich sonst ja nur plaudere, spoilere, eine Inhaltszusammenfassung gebe, beziehungsweise, die mit der Biografie des Autors und meinen persönlichen Erfahrungen zu einem literarischen Portrait zusammenzusetzen.

Also das, was man höchstwahrscheinlich in der Fachwelt nicht machen darf und vielleicht auch das, was meinen Leser Uli so nervt.

Aber gut, ich bin lernfähig und da ich  auch gern ost- oder mitteleuropäische Literatur lese, werde ich mich jetzt ein Semester lang mit Ausnahme der Mittwoche, wo ich in Leipzig bin oder mit Ruth und Alfred um den Bodensee radle, beziehungsweise in Harland Ostereier suche oder das Haus einem Wohnungsputz unterziehe, mit der literarurwissenschaftlichenTextanalyse beschäftigen.

Die Grenzen des Centropes haben wir ja schon das letzte Mal abgesteckt, bei den Kommentaren, des diesbezüglichen Artikels ist es dann leider eher, um etwas ganz anderes gegangen.

Aber heute ging es  weiter mit der Definition und der Abgrenzung, beziehungsweise ging es da bald zu einer Bücherliste.

Die vier Länder des Centropes sind Teile Österreichs, Ungarns, Teschechiens und der Slowakei und Stephan Teichgräber hat zu Beginn noch etwas zu den diesbezüglichen Universitäten erzählt und dann, die muttersprachlichen Bücher von Michal Hvoretzky und Irena  Douskova auf den Tisch gelegt, die wenn ich es recht verstanden habe, auch bei dem Centrope Festival im Mai lesen werden.

Aber die Literatur Österreichs, Ungarn, Tschechien und der Slowakei ist ja sehr vielseitig und so steht auch Radek Knapp auf dieser Liste, weil er ja auf Deutsch schreibt und in Wien lebt und Ilija Trojanows “Macht und Widerstand”, sogar Thomas Glavinic und Alfred Komarek, beziehungsweise Gabor Schein offenbar ein ungarischer Autor der mir nicht viel sagt.

Aber auch das im “Nischenverlag” erschienene Buch “Der ausgestopfte Barbar von Gergely  Peterfy, das Stephan Teichgräber in seinem Vortrag ausdrücklich erwähnte und er forderte dann noch auf, daß man eigene Bücher für die Analyse mitbringen könne.

Und da habe ich in der letzten Zeit und auch früher ja einiges gelesen, zuletzt zwar Julian Barnes “Der Lärm der Zeit”, das, da Julian Barnes ja ein Engländer ist, nicht ganz den Kriterien entspricht, aber in der Diskussion ist es auch öfter, um den Stalinismus beziehungsweise, die Repressionen gegangen, die es in der SU zu dieser Zeit gegeben hat, gegangen

Aber ich habe in der letzten Zeit auch Ivan Ivanijs “Schlussstrich” gelesen und der gehört dazu, weil der Autor, glaube ich, in Wien lebt und Thomas Sautners “Mädchen an der Grenze” sowieso und umsomehr, denn der Autor lebt im Waldviertel und das Buch spielt 1989 an der tscheoslowakischen Grenze.

Also werde ich die beiden Bücher das nächste Mal mitbringen und den Trojanow habe ich schon gelesen und auch einiges aus der ungarischen Literatur, weil wir mit der Schwiegermutter in den letzten Jahren ja mehrmals in Bük im Bad waren und dort habe ich bevorzugt ungarische Literatur gelesen.

In der hohen Tatra waren wir in früheren Jahren auch mehrmals, da weiß ich jetzt nicht ganz genau, ob das noch dem Centrope entspricht, aber damals habe ich auch noch nicht so viel slowakische Literatur  mitgenommen, habe aber einige “Wieser Bände” aus demseiner “Edition zwei” in meinen Regalen und bin  auch eine eifrige Besucherin der Literatur im Herbst, wo ja diese Literatur bevorzugt behandelt wird und die Donau Lounge bei der “Buch Wien” besuche ich auch regelmäßig und sammel auch die diesbezüglichen Bücher, wenn ich sie in den Bücherschränken finde.

So gesehen ist es sicherlich  interessant von dem leichten lockeren unwissenschaftlichen vor mich hin über Literatur plaudern, ein wenig wissenschaftlicher zu werden und nächste Woche, beginnen wir, glaube ich auch mit dem Analysieren.

Dann gibts, sowie so eine Centrope-Pause, weil ich  ja nach Leipzig fahre, wo das Gastland Litauen ist, das auch sehr interessant ist und ich mich ja auch schon einmal völlig unwissenschaftlich auf dem Campingplatz von Wigry  mit der litauischen Literatur beziehungsweise den Probeheftchen beschäftigt habe, die ich mir 2002, als dort Litauen Gastland war, von der Frankfurter Buchmesse mitgenommen habe.

Und in Leipzig gibt es in der Halle vier nicht nur das Österreich Cafe, wo ich mir heute schon das Programm, ausgedruckt habe.

Da wird zum Beispiel auch Thomas Sautners “Mädchen an der Grenze” bvorgestellt, sondern auch einen Tschechen-, Ungarn-, etcetera Stand, wo ich mich auch mit der diesbezüglichen Literatur eindecken kann, beziehungsweise kann ich das nächste Mal in die Spengergasse auch Marketa Pilatovas “Tsunami Blues”, das ich inzwischen vielleicht schon gelesen habe, mitnehmen und Stephan Teichgräber fragen, ob die Autorin auch dem Centrope-Gebiet entspricht?

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