Programm Pandora

Daß die 1973 in Gmunden geborene Dors Nußbaumer einen rotzig frechen Tonfall hat, der aufhorchen läßt und am Anfang vielleicht etwas irritiert, habe ich gemerkt, als ich vor eineinhalb Jahren zu spät in den Veranstaltungsvorraum der “KritLit” in die Brunnenpassage gekommen bin, dann habe ich Bücher mit ihr getauscht und so ist der bei “PROverbis” erschienene Erzählband “Programm Pandora”, wo auch Emily Waltons “Senfglas” und höre und Staune ein Buch von Celemens Ettenauer, dem “Holzbaum-Chef”, der mir immer so getreulich seine Cartoon- und Karikaturbände schickt, verlegt wurden, zu mir gekommen und ich habe mich Anfangs mit der Doris Nußbaumers Sprachgewalt,  die sich 2000 auch bei den Widerstandslesungen engagierte, da habe ich sie kennengelernt und später mit ihr  in dem “Women Science Fiction-Band” eine Geschichte, etwas schwergetan.

Doris Nußbaumer ist auch Sprachpädagogin, so habe ich sie 2009 bei einem Schreibseminar der Mariahilfer Frauenwochen wiedergetroffen, organisiert das “Werkl im Goethehof”, liest beim Volksstimmefest und und…

Eine starke Frauenfigur halt und das merkt man ihren Geschichten durchaus an, so hetzt Athene im “Programm Pandora”, durch die Geschichte, nicht durch die griechische Mythologie, nein, ich glaube durch das nächtliche Wien, sauft sich im Beisl des Dionysons an, schläft mit Hephaistos und verliert sich immer wieder in der Computerwelt, um unter Stöhnen und Schmerzen das besagte Programm  zu entwickeln.

Ebenso sprunghat geht es in “Almrausch” zu. Da weiß man nicht recht, ist man jetzt in einem Flugzeug, auf einer Berghütte, unter Wasser, auf der Rennbahn, bei nichts davon oder allem gleichzeitig, das moderne hektische Leben halt und dann geht es zu dem kleinen Sepeerl, der zu allem Scheißdreck sagt und von der Scheißtante trozdem eine Schoki will, obwohl der Zahnarzt dann sicher schimpft, auch das gehört zu unseren moderen Alltagsleben, wie der Leistungsdruck in der Schule, dem Angelika, locker zu widerstehen scheint und sich mit Gesrpächen mit dem Mathematiklehrer von einer Klasse zu nächsten bis zur Matura hantelt.

Besagte Ankeika stammt aus einer Großfamilie, für die sie nichts kann und die sie sich auch nicht ausgesucht hat und so wird sie von ihren Tanten auch stes belehrt, wie sich ein braves Mädchen zu verhalten hat, bis sie Tante Hortensia, die eigentlich Mizzi heißt, ordentlich drüberfährt und ihr dann auch noch vor die Füße speibt.

Dann gibt es noch die Katzengeschichte, die mit einer Abteibung endet, die Doris Nußbaumer auch bei den “Wilden Worten” vorgetragen hat.

“Ida” ist wieder eine hochkomplexe Geschichte in zehn Teilen, einer Wisschenschaftlerin, frau merkt Doris Nussbaumer hat beim “Lise Meitner-Preis” mitgemacht, die mit Datenbrille, Datenhandschuh, etcetera in virutelle Welten des Theater La Fenice und andere Orte begibt, ihren Studenten “Die Stories von Computerspielen und Animationen” beizubringen versucht, sich  von ihrem blinden Freund trennt und sich im anschließenden Cybersex ganz altmodisch nach ihm sehnt.

“Zapp” hab ich, glaube ich, schon in der Brunnenpassage, teilweise gehört, da wird durch die Fernsehprogramme gezappt.

In “Pamukkale” scheint es um ein Verhör und um Erinnerungen zu gehen. Die Geschichte vom Drachen, dem Ritter und der Jungfrau wird neu erzählt und ganz schön hinterfotzig geht es auch in “Herrin der Ringe” zu.

Da empieht die Nachbarin einer Schlaflosen, Magnetringe gegen die Magnetstrahlungen. Der Wünschelrutengänger erscheint, findet das Zimmer total verstrahlt, empfiehlt die teueren Ringe und die Protagonistin greift nach der Digitalkamera um sein verdutztes Gesicht festzuhalten, wennn….

Im “Märchen der Erkenntnis”,  wird Schiller zitiert und sich noch einmal über die Wissenschaft und ihren Erkenntnisdrang, beziehungsweise über die verzopften Wissenschaftler, die forschen, während ihre Gattinnen zu Hause mit dem Essen warten”, lustig gemacht.

Sechzehn spannende Geschichte einer starken weiblichen Stimme, die es vielleicht nicht auf Long-oder auf Shortlist schafft, aber trotzdem sehr zu empfehlen sind.

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