Tribut für Ernst Hinterberger

Harald Pesata

Harald Pesata

GästInnen

GästInnen

Der 2012 verstorbene “Mundl-Autor”, der des “Kaisermühlenblues” und mehrerer Kriminalromane Ernst Hinterberger, lebte seit 1954 in einem Gemeindebau am Wiener Margaretengürtel, der jetzt seinen Namen trägt und soll sich in dem sich dort befindenden Cafe Industrie  oft aufgehalten und geschrieben haben.

So daß die Szene Margareten, diese rührende Kulturoffensive, wo ich mehrmals gelesen habe und einmal schlechte Erfahrungen machte, dort jedes zweite Jahr eine Ernst Hinterberger Lesung aus seinem 1989 erschienenen Roman “Kleine Leute”, der laut Harald Pesata, dem Veranstalter zu den fünfzigst wichtigsten Bücher der österreichischen Nachkriegsliteratur zählt, veranstaltet.

Und ich kann mich auch erinnern, daß ich einmal, lang lang ist her, bei der Präsentationen dieses Romanes in der “Alten Schmiede war”

Nicht in der Grundbuchreihe, sondern Ernst Hinterberger, mit dem ich auch mehrmals am Volksstimmefest gelesen habe, hat das Buch präsentiert und jetzt hat mich Harald Pesata eingeladen, gemeinsam mit vier anderen Frauen aus dem Buch zu lesen.

Sandra Frauenberger

Sandra Frauenberger

Susanne Schaefer-Wiery

Susanne Schaefer-Wiery

Karin Daym

Karin Daym

Die erste war die Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery, die, wie sie immer betont, auch Germanistin ist und es war wahrscheinlich, weil am Sonntag Wiener Gemeinderatswahl, sowas wie eine verdeckte Wahlveranstaltung und dazu fällt mir ein, daß ich das erste Mal, ein paar Tage, nachdem ich in der Rahlgasse eingelanden von Alexandra Millner gelesen habe, bei einem Fest vor der Bücherei Pannaschgasse meine “Verwechslung” gelesen habe,  das war auch eine Wahlveranstaltung zu einer EU Wahl und Hannes Swoboda hat mir das Mikrophon gehalten.

Das ist auch lang her und dazwischen liegen einige Jahre Margaretner Literaturgeschichte, irgendwie ist der Bezirk ja rührig mit seinen Festen und Messen für Kunst und Kultur und ich habe heuer auch mehrmals in diesem Rahmen gelesen.

Harald Pesata eröffnete also die Veranstaltung, dann folgte die Stadträtin Sandra Frauenberger mit einer Aufforderung am Sonntag zur Wahl zu gehen.

Karin Daym gab dazwischen Liebeslieder, Blues und einen Song von Biron und Knapp zum Besten und die Bezirksvorsteherin begann den Roman der kleinen Leute, die Geschichte des Schneidermeisters Carl Schuberts, der irgendwann zu Beginn des vorigen Jahrhunderts mit seiner Frau Julie vom zehnten Bezirk in den fünften, in die Anzengrubergasse gezogen ist.

Andrea Pesata

Andrea Pesata

Eva Jancak

Eva Jancak

Dann folgte Andrea Pesata mit einer Stelle einer Delogierung, wenn man den Zins nicht zahlen konnte, wurde man hinausgeworfen, auch wenn die Sozialdemokraten Protest einlegten und am ersten Mai ging man demonstrieren oder zog mit hocherhobener Fahne über den Ring.

Ich hatte zwei an sich interessante Stellen zu lesen, die erste wo es um den ersten Weltkrieg ging, die zweite handelte vom Tod des Kaisers Franz Josef, der allerdings von der Frau Klapacek als “Hurenbock und Schneebrunzer” beschimpft wurde, was mir ein bißchen unangenehm war.

Dann folgte Gabriele Vasak, die für die vorgesehene Dagmar Fischer eingesprungen ist mit zwei Stellen über die Krankheit und den Tod des Carl Schuberts, da sind wir schon im Jahr 1931,  Engelbert Dollfuß tritt auf und 1934 kommt es dann zum Bürgerkrieg und dem Verbot der Sozialdemokratie. Dese Stelle hätte Hinterbergers zweite Frau Karla lesen sollen, die aber ebenfalls erkrankt ist, so daß Andrea Sturm eingesprungen ist.

Nachher gab es ein Buffet, Schnitzel und Schweinsbraten und angeregte Gespräche mit Susanna Wouk, die nicht nur interessante Kulturveranstaltungen organisiert, sondern sich auch sehr für die Wahl engagiert und zu Mittag um Punkt eins wurde bekanntgegeben, daß dieses Jahr, fast wie erwartet, Swetlana Alexijewitsch den Nobelpreis bekommen wird, die vor ein paar Jahren den Friedenspreis des deutschen Buchhandels in Frankfurt erhielt.

Gabriele Vasak

Gabriele Vasak

Die 6 Frauen

Die 6 Frauen

Andrea Sturm

Andrea Sturm

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