Lesereise Donau

Der “Picus-Verlag” hat eine sehr schöne Lesereihe, wo man die Gegenden dieser Welt literarisch bereisen kann und da gibt es von Duygu  Özkan und Jutta Sommerbauer ein Bändchen, wo es in achtzehn Kapiteln vom “Schwarzwald zum schwarzen Meer” hinuntergeht, die, glaube ich, alle in der “Presse” als Artikeln erschienen  sind und hier in einem Buch zusammengefaßt wurden, das sich der Alfred einmal kaufte und mir nach dem Lesen überließ, so daß ich es auf unsere jetztige Donauradreise mitnahm, obwohl es eigentlich gar nicht passte, da nur ein einziges Kapitel ein Stück beschrieb, das wir bereisten, so daß ich in Ulm, Gundelfingen und Donauwörth von Bulgarien, Moldawien und Budapest gelesen habe, aber soviel Phantasie habe, mir das Gelesene vorzustellen, beziehungsweise bin ich die Donau schon selber ein Stückchen hinauf und hinunter geradelt bzw. mit dem Schiff gefahren.

Mit der Anna, als sie klein war, sind wir zweimal von Passau, einmal bis Melk und das zweite Mal bis Ybbs geradelt, mit der Ruth von Ybbs bis Regensburg die Donau hinauf, mit den Hundertmarks dann ein Jahr später von Traismauer nach Passau mit dem Rad und mit dem Zug bzw. dem Schiff wieder zurück und von Bratislava sind wir einmal mit dem Literaturschiff bis nach Wien gefahren und viel früher auch schon einmal mit einem Schiff von Budapest nach Wien, viel weiter sind wir die Donau nicht hinuntergkommen, das heißt, in Begrad waren wir auch zweimal, da allerdings mit dem Auto und als ich 2007 von Ruths Radreise zurückgekommen bin, habe ich “Und Trotzdem” geschrieben und da reist ja eine Frau auch ihrem Krebs davon, beziehungsweise fährt sie mit dem Rad bis zum schwarzen Meer.

Aber zurück zum Buch und das beginnt an der Quelle, beziehungsweise mit der Erkenntnis, daß die Donau zwei solche haben soll, nämlich eine in Donaueschingen, die andere in Furtwangen und dort waren wir nicht, haben wir die heurigen Radreise ja erst in Ulm begonnen, da gibt es aber ein Kapitel in dem Buch, das sich mit der “Ulmer Schachtel”, das sind die Boote, die es dort gibt und die wir nicht gesehen habe, beschäftigt.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit einem Frachtschiff, beziehungseise dem Kapitän Bach und ein solches Schiff haben wir gesehen, dann geht es in dem Buch, aber schon nach Grein und dort waren wir auf unseren Radreisen, haben bei der der Ruth auch eine Führung gemacht und daher auch das Theater besichtigt, das in dem Buch beschrieben wird und in dem Cafe Blumensträußl gab es bei der Ruth auch eine Lesung, Irene Wondratsch hat da ihr Buch vorgestellt.

Dann gehts schon nach Wien und da ist ja interessant, daß die Donau, die schöne blaue, die soviel besungen wird, daneben und nicht durch die Stadt fließt und das die eigentliche Donau, der Donaukanal ist und den habe ich ja öfter beschrieben, zum Beispiel in den “Donaugeschichten”, die ich bei Ruths Radreise in Vilshofen vorstellte, aber auch in “Tauben füttern”.

Dann gehts nach Bratislava bzw. in die Slowakei wo Michal Hvorecky, der einige Jahre auf einen Ausflugsschiff gearbeitet hat, die Donau als Sehnsuchtsort in seinem Roman “Tod auf der Donau” beschrieben, den ich sowohl in Leipzig als auch auf unserer Schifffahrt von Bratislava nach Wien hörte.

In dem Kapitel “Eine Retortenstadt für Stalin” geht es nach Ungarn und da wird beschrieben, “Wie im ungarischen Dorf Dunapentele (fast) eine kommunistische Musterstadt entstand”.

“Schwaben” auf der Donau  gibt es auch und dann geht es in die ostslawonische Stadt Vukovar wo die Serben und die Kroaten versuchen ihre Kriegstrauma zu bewältigen.

Eine Geschichte von einem “Donauschwimmer” gibt es auch und bis 1971 hat es in der Donauenge des eisernen Tores ein überbleibsel des osmanischen Reiches gegeben.

Dort war der rasende Reporter Egon Erwin Kisch, von dem ich gerade seinen “Marktplatz der Sensationen” lese und hat von den “so tiefverschleierten Frauen” geschrieben, von denen man “gerade die O-Beine” sieht.

In einem Kapitel erinnert sich der Schriftsteller  Laszlo Vegel an Novi Sad und den habe ich, glaube ich, bei der “Literatur im Herbst” gehört.

In Bulgarien gibt es ein Gefängnis auf den Fluß und dann geht es schon nach Russe, dem Geburtsort von Elias Canetti und da ist es interessant, daß es “Die Fackel im Ohr”, wo er,  glaube ich, seine Kindheit dort beschreibt, in der Kiste vor der Städtischen Bücherei in Gundelfingen, also sehr weit weg, aber auch an der Donau, zu finden gab.

Die Kaviarfänger, die die Störe auszurotten drohen, werden in einem Kapitel beschrieben, dann geht es in die Republik Moldau, ins Donaudelta und ganz am Schluß  zu den Altgläubigen  im ukrainischen Wylkowo.

Interessant, interessant im Schnellverfahren die Donau hinunterzulesen und wahrscheinlich als Sehnsuchtsort für weitere Reisepläne sehr geeignet, literarisch bin ich ja schon öfter im schwarzen Meer gewesen und einen Radführer, wo die Radwege in Donaueschingen, bzw. der Rhein-Main-Donaukanal beschrieben werden, hat der Alfred in der Touristen-Information in Würzburg auch bekommen, so daß er schon Pläne für die nächste Donau-Radreise schmiedet, wo man dann ja auch wieder diesbezügliche oder auch andere Bücher mitnehmen und lesen kann.

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