Neue Literatur aus Ungarn

Seit November 2013 fahren wir regelmäßig mit der Schwiegermutter nach Bük ins Bad, weil die das früher mit dem Opa so machte und da habe ich, weil ich mir ja immer die entsprechende Literatur mitzunehmen versuche, den ungarischen Übersetzer György Buda, der  auch Gedichte zu schreiben scheint, in der “Gesellschaft für Literatur” gefragt, welche Bücher er mir da empfehlen könnte?

Er hat mir den “Nischen Verlag” empfohlen, der mir nicht besonders viel sagte oder doch natürlich, gibt es ja seit einigen Jahren bei der “Buch-Wien” die “Donau Lounge” und da hat, glaube ich, Cornelius Hell, der schon zwei Bücher über Ungarn geschrieben hat, einmal Krisztina Toth vorgegestellt und heute stellte der “Nischen-Verlag” in der “Alten Schmiede” seine neuen Bücher vor und ich bin, als ich den Kellersaal betreten habe, als erstes fast in Paul Lendvai hineingerannt, der glaube ich, ein 1056 Flüchtling ist und einer der führenden Journalisten der letzten Jahrzehnte.

Ich habe auch ein Buch von ihm auf meiner Bücherliste und daß der “Nischen-Verlag”, den es seit einigen Jahren zu geben scheint, mit einer Zsoska Lendvai zu tun hat, darauf bin ich erst später gekommen.

Die Verlegerin berüßte jedenfalls das Pulikum, wies auf die Pogatschen und den Wein hin, den es im Anschluß geben würde, auf den Sitzem lagen  Verlagsprospekte und deutsche Textauszüge von den zwei Romanen, die vorgestellt wurden, wurden auch verteilt.

Cornelius Hell, der moderierte, wies auf die ungarische Literatur hin, die durch den “Nischen Verlag” dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht würde und erklärte , daß die zwei präsentierten Romane sehr viel Ähnliches hätten, spielten sie doch in den Fünfziger und Sechzigerjahren, erzählten also die neuere ungarische Geschichte und sie würden auch von einer Armut erzählen, die damals geherscht hätte.

Dann begann die 1967 geborene Krisztina Toth ein Stück auf Ungarisch aus ihrem Roman “Aquarium” zu lesen, der von der etwas “verrückten” Klari-Oma handelt, die wahrscheinlich in Budapest in dieser Zeit mit ihrer Enkeltochter Vica in einer Kellerwohnung lebt. Es gibt auch ein Auqarium und das ist sehr vergammelt, obwohl die Oma immer allen erzählt, daß sie die Fische füttern müßte, ansonsten scheint sie eine sehr unkonventionelle Person zu sein, die man vielleicht auch als soziopathisch bezeichnen könnte. Die Enkeltochter leidet jedensfalls darunter und auch die Tochter Vera, die ihr von der Fürsorge abgenommen wurde. Im dritten Kapitel ist sie mit einem Lampenschirmerzeuger verheiratet, die Großmutter besucht die Mutter immer am Dienstag und als sie sich das Geld das ihr die Tchter zusteckt, mit dem Erzeugen der Lampenschirme verdienen soll, beginnt sie diese so zu verunstalten, daß sie der Schwiegersohn mit dem Tod bedroht und aus der Wohnung weist.

Der 1959 in Debrecen geborene Ferenc Barnas war der zweite Autor und er stellte seinen ersten auf Deutsch erschienenen Roman “Der Neunte” vor und das ist der Ich-Erzähler und auch das neunte Kind einer sehr katholischen Familie, die in den sechziger Jahren des kommunistischen Ungarns vom Rosenkranz erzeugen lebt, die Familie ist sehr arm und baut an einem Haus, wo, das ist der Traum des Erzählers. daß jedes Kind ein eigenes Bett haben wird.

Ferenc Barnas bzw. Kurt Neumann lasen sechs Stellen aus dem Buch, wo der Junge. den Gestank der Armut in der Schulklasse, den Religionsunterricht, seine Beziehungen in der Schule, zum Pfarrer und auch zu seinen Geschwistern schildert.

Danach gab es ein sehr langes Gespräch und weil derTooth Übersetzer Geörgy Budas erkrankt war, sprang für ihm der Autor Gabor Fonyad ein, den ich,  schon einmal in der “Gesellschaft für Literatur” hörte und Cornelius Hell stellte viele Fragen nach dem Politischen, sowie dem Autobiographischen Anteilen der beiden Autoren und wiederholte das. was er schon auf der letzten Buch Wien über “Die Mittellosen” gesagt hat, daß ihm die Bücher an seine eigene Kindheit in einem Salzburger Dorf erinnert hätten und daß das ungarische Dorf dem seinen wohl näher, als Salzburg Wien und Ungarn Budapest gewesen wäre, wo ich ihm im Anschluß  widersprochen habe, denn mich habendie Schiderungen Ferenc Barnas sehr wohl an meine Kindheit und dem Hausbau am Almweg erinnert und ich habe in meiner Kindheit wohl ein eigenes Bett gebhabt, meine Mutter hat sich aber für den Hausbau alles vom Mund abgespart und die Kleider ihrer Schwester getragen und ich bin 1977 von der Wattgasse in die Otto Bauergasse, in ein Haus mit Klo am Gang gezogen, wo ich auch nicht sicher bin, ob es das heute schon in den Wohnungen gibt.

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