Korrigierpläne

Am Samstag bin ich eigentlich ziemlich ungeplant und unbebachsichtigt mit dem Rohkonzept der Bibliophilin”, die ich wieder sehr schnell, allerdings mit einer fast vierwöchigen Unterbrechung darauflosgeschrieben habe, fertiggeworden.

Siebenundsiebzig Seiten, achtundzwanzig Szenen und 37 833 Wörter sind es im rohkonzept geworden. Ein dreiviertel “Nanowrimo” und die, die meine Schreibprozesse beobachten, werden merken, meine Sachen werden immer kürzer, die “Radiosonate” ist sehr lang geworden und das “Literaturgeflüster-Texte-Buch” natürlich auch, aber meine letzten Sachen, haben im Rohkonzept nur die fünfzigtausend Worte, wenn ich sie für den “Nanowrimo” ausdehene, wie zuletzt “Im Namen des Vaters”, bei der “Brüderschaft” ist es auch schon so gewesen, das “Schutzengelchen” hat einundsechzig Seiten Rohtext und 27 539 Worte und dabei schreibe ich doch immer davon, daß im gerne den langen barocken Roman schreiben möchte, ich schreibe auch immer vom Zeitlassen, ein Jahr für einen Roman und dann brauche ich für die Rohtexte mit oder ohne Unterbrechungen an die sechs Wochen und bis ich mit dem Korrigieren fertig bin, ein paar Monate.

Soll so sein, denke ich mir inzwischen, ist ja in Ordnung und auch, daß ich sehr schnell schreibe und an die drei Texte im Jahr zu schaffen scheine, das macht  eigentlich  nicht wirklich was, ganz im Gegenteil, eher ein Grund zur Freude, als zur Klage.

Der Alfred kommt zwar allmählich mit dem Druckereifertigmachen nicht mehr nach, so hat das “Sterbehilfenovel”, das ich ihm, als er in Mexiko war auf dem Schreibtisch legte, noch gar nicht angeschaut und bei der “Miranda”, wo es die “Vorschau” schon seit Anfang Jänner  gibt, geht auch nichts weiter.

Das Schlimmste an der Sache ist aber wahrschein, daß, das ich, wenn ich das Buch dann von der Druckerei bekomme, ein Foto davon mit einem Bericht in Netzt stelle und, daß es das dann offensichtlich war.

Vieleicht bekomme ich eine Rezension, an die NB verschicke ich es, an die “Alte Schmiede”, vielleicht kann ich dann bei den “Textvorstellungen” ein Jahr später vorstellen oder sonst wo daraus lesen und ich zeige es auch ein paar Mal her,  aber das ist schon alles an Reaktion und damit geht es mir, wie meine Leser wissen können, nicht ganz so gut.

Andererseits ist der Weg das Ziel und ich kann die Bücher im “Literaturgeflüster” auch ganz gut präsentieren, was ich seit einiger Zeit auch tue, das Schweigen, das darauf die Antwort ist, nervt mich zwar, ist aber eigentlich auch egal, ich habe das Buch, bin so schnell, wie ich bin, schreibe so gut, wie ich es kann, finde es schade, daß es niemanden zu interessieren scheint, denn eigentlich ist ja die Geschichte von der Selma, die ein Kopftuch tragen will und dafür in einer Burka fast nach Damaskus geflogen wäre, interessant.

Ich denke schon, daß sie das ist und sie ist mir wahrscheinlich auch gut gelungen, der Schreibprozeß war flüßig, aber ein Rohkonzept ist natürlich ein Rohkonzept. Der erste Entwurf an dem jetzt gefeilt und gearbeitet wird, weiter nichts.

Meine Leser wissen vielleicht auch, daß ich gar keine so große Änderin bin, ich nehme es mir zwar auch immer vor, aber zu achtundneunzig Pozent bleibt es eigentlich, wie es war und ich konzentriere mich bei meinen Korrekturdurchläufen auf die Fehler und da sind im Rohkonzept auch einige, die den Inhalt betreffen, denn das Ganze ist ja nicht aus einem Guß gefloßen, sondern ich bin jetzt nicht ganz da, wohin ich am Anfang hinwollte, das heißt die Geschichte hat sich im Laufe des Schreibens entwickelt und das ist gut und soll sein.

Der allererste Korrigierdurchgang wird auch den Sinn haben, diese Fehler auszugleichen, so hat die Selma, als sie sich in die Moschee begab, eine Reisetische mitgenommen und zuerst alles, dann zweihundert, später hundert Euro von ihrem Sparbuch abgehoben, da dachte ich noch, sie würde bis Damaskus kommen, jetzt ist das Ende ihrer Reise ja das Schwechater Klo und da reicht es, wenn sie Paß und Sparbuch mitnimmt.

Bei meinem letzten Schreibbericht habe ich auch  geschrieben, da hatte ich das bis Anfang März geschriebene, noch durchzukorrigieren, daß ich nachher, ich ahnte schon,  fast fertig bin, habe dann in der Nacht das Konzept festgelegt, da waren siebenundzwanzig Szenen geplant, achtundzwanzig sind es geworden, von denen ich die meisten am Freitag, drei am Samstag geschrieben habe und da wollte ich noch, wenn ich fertig bin, vielleicht die “Tausend und eine Mail Geschichten” und den Fritzi-Janusz-trang nochmals schreiben.

Jetzt denke ich wieder, es kann so bleiben.

Ausgedruckt müßen die über siebzig Seiten aber werden und bevor ich dann, die erste Rohkorrektur des Ganzen machen, kann ich ja das schwarze Buch mit den Noizen nochmals durchgehen, da tue ich mir zwar mit dem Lesen etwas schwer, ich kann nicht mehr alles lesen, denn ich neige zum Schmieren, das heißt undeutlich schreiben, aber durchlesen, um wieder zu Vergegenwertigen, wohin ich am Anfang wollte und mit dem Vergleichen wo ich bin, kann ja nicht schaden.

Das Zentrale ist der Yasmin Selma-Strang, das mit den Bücher der Selma wackelt noch ein bißchen, beziehungsweise ist es nicht das geworden, was ich eigentlich plante, also auch da vielleicht ein paar Änderungen, um das Ganze zu Glätten.

Die Fritzi Janusz-Geschichte bringt auch nicht viel Neues und ist vielleicht eine Wiederholung der “Abstuzrgefahr”,  und die hat, hundertsiebzehn Rohseiten und 59 590 Wörter, ist also ein längerer Text.

Das Ganze also noch Glätten, Verändern, was ich Verändern kann und dann Korrigieren, so wie es ausschaut, werde ich wohl bis zum Sommer damit fertig sein und in der Sommerfrische was Neues suchen oder das schon haben (eine Sommergeschichte mit einer Sandra Sommer wäre vielleicht fein) und der Plan mit der “Nika Weihnachtsfrau” für den nächsten “Nanowriomo” steht auch schon länger.

So weit so what und eigentlich kann ich mich nicht beklagen, denn eigentlich waren es produktive Osterferien, wo ich wieder in den Schreibfluß hineingekommen bin, am Mittwoch und am Donnerstag, das seit der “Schreibeuphorie” Vorhandene korrigiert, dann in der Nacht das Rohkonzept ziemlich flüßig aufnotiert und am Freitag und am Samstag, den Rohtext fertiggemacht, wenn das nun eine flüßige Geschichte wird und der Alfred es schafft, ein Buch daraus zu machen, das in etwa einem Jahr fertig ist, mein sechsunddreißigstes Selbstgemachtes, wäre es es, wenn ich richtig gerechnet habe, ist das  doch schön.

Daß das meine Leser nicht zu interessieren scheint, weniger, aber ich habe aus der zweiten Szene inzwischen “Selmas Kopftuch” gemacht, und könnte das am 23. 4. im Reumannhof lesen.

Die Szene wird dann auch wahrscheinlich in die “Vorschau” kommen und ich kann sie auch bei meinen anderen Lesungen, die ich heuer noch haben werde, Volksstimmmefest, Poet-Night, Geburtstagsfest” etc, lesen, wenn ich dann nicht schon was anderes habe, was mir passender oder dringender erscheint.

So weit, so what und wirklich gut, über die Rechtschreibfehler ersuche ich Hinwegzusehen, der Alfred sollte sie auch korrigieren, sehr abgehoben ist es wohl nicht geworden, wohl eher ein Text für Jugendliche, aber das, was ich kann und wahrscheinlich schon sehr spannend und aktuell, um mich nochmals zu wiederholen.

Jetzt also in die Korrigierphase, von der ich hoffe, daß ich nicht wieder in eine Trödelphase komme, bzw. wenn, mich nicht zu lang in dieser aufhalte werde.

Mal sehen, ich werde darüber berichten,  jetzt bin ich gespannt, eigentlich recht stolz auf mich und auch zufrieden.

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