Eine kleine Geschichte über die Liebe

Ist es ein Kunstbuch, ein Buch für Kinder oder für Erwachsene? Peter Boschs, Alexandra Bolzers und Nele Fockes “Kleine Geschichte über die Liebe”, erschienen in Walter Bacos “Albatros Verlag”.

Diese Frage hat schon Sophie Reyer in ihrer “Ganway-Rezension” gestellt, ich möchte sie mit ein Kinderbuch für Erwachsene beantworten.

Denn so ist das Format, groß und handlich, wie man es eben kleinen Kindern zum Anschauen   gibt.

“Ein Buch für Menschen ab acht” steht, glaube ich  in der Buchbeschreibung, dann ist aber wieder sehr viel Text in der Geschichte.

Zuviel für Menschen darunter, die üblicherweise mit so großen Büchern beglückt werden und die äußere Aufmachung, die Graphik und die Bildgestaltung  der 1996 geborenen Nele Focke und der 1971 geborenen  Alexandra Bolzer lassen wieder an ein Buch, das für die Reihe der schönsten Bücher vorgeschlagen wird, denken.

Es ist alles in einem, denke ich und bin ein wenig verwirrt, zuviel in einem Rahmen, aber hat man wirklich je genug in unserer Konsumgesellschaft und das Lesen und Anschauen durch das “Kleine Buch, das eigentlich ein großes ist”, wie Petra Ganglbauer in ihrer “BOes-Rezension” schreibt, ist auch sehr vergnüglich.

Und dann die vielen Themen, die der 1957 geborene GAV-Kollege, Peter Bosch, dessenwegen ich mich für das Buch interessierte, machen es zu einem schwer verdaulichen Buch, fast zu schwer für Menschen unter oder über acht und gehen auch über die Liebe weit hinaus.

Denn wenn man davon absieht, daß Sandro und Sanja, die beiden kleinen Menschen in dem Ferienlager, die sich zuerst nicht ausstehen konnten,  am  am Ende der Geschichte in Liebe zueinander finden und dann noch die Erfahrung machen, daß die ein wenig weh tun wird, bleibt noch über, was mich, die bibliophile Libromanin am meisten interessiert und in der Beschreibung eigentlich nicht erwähnt wird, es ist auch ein Buch über Bücher und über das Lesen und vielen Gleichnissen darum herum.

Dann geht es auch noch um das Essen, beziehungsweise über die süßen Mantzen, die in dem Buch eine große Rolle spielen. Wie man sich diese zubereiten und während, vor oder nach dem Lesen verzehren kann, wird auch noch verraten.

Ein Überbuch also, dessen Geschichte, wie Sophie Reyer schreibt oder war es Petra Ganglbauer, eigentlich sehr einfach zu erzählen ist.

So ganz habe ich das nicht empfunden oder doch natürlich.

Da sind Sanja und Sandro und kommen in ein Ferienlager auf die Insel Le Sel, das heißt Sandro ist schon da und hat Heimweh, weil er seine Geige nicht mitnehmen durfte, der Vater aber sagte, daß es eine Ehre ist, für das Ferienlager ausgewählt zu werden, in dem es nur zwei Erwachsene gibt, die Köchin Selma, die unentwegt, die Kinder und den anderen Erwachsenen mit den süßen Mantzen füttert und den Gefühlsprofessor, der zum Streitschlichten und Philosophieren geholt wird.

Dann gibt es noch die Esel Bonnie und Clyde, die zu einem Eselsfest, wo es um die Eselsohren, Lesezeichen und das Geschichtenerzählen geht, zusammengeführt werden sollen.

Denn Esel haben große Ohren und können sich die Geschichten merken, wenn die bösen Menschen, die Bücher verbrannt haben sollten oder, das schreibe ich jetzt dazu, es wegen “Amazon” und “Google” vielleicht keine mehr gibt.

Sandro ist kein Freund von Büchern und vom Lesen, deshalb fühlt er sich auf der Insel zuerst auch nicht wohl und macht Eselsohren in sie, was Sanja, die brave Bücherliebhaberin, die wegen einer Mondallergie, zu spät auf die Insel kommt, man sieht es ist doch kompliziert und handelt von hundersten und tausendsten, nicht verstanden wird.

Der Professor muß schlichten und er kennt beim Lesen keinen Unterschied, auch die Eselsohren können das Gelesene vom Ungelesen genausogut, wie ein Lesezeichen makieren und Sanja mag Bücher, aber dafür keine Mantzen, die Sandros Lieblingsspeise sind, weil sie sich davon einmal überfressen hat.

“Wird es einmal keine Bücher mehr geben?”, fragt später, als Sandro und Sanja vielleicht schon verliebt vor ihren Zelten sitzen, Frau Selma  entsetzt den Professor, der wieder zu beruhigen weiß: “Es gibt noch Hoffnung, tatsächlich und in der Tat, die gibt es” und dann sind da noch, was ich jetzt fast vergessen hätte, die “Stachelballons”, die Sanja und die anderen durch ihre Abenteuer führen und hunderttausend anderes, sowie die schönen Illustrationen von Alexandra Bolzer und einen Trailer, der das Entstehen des schönen Bilderbuches für Erwachsene oder Kunstbuch für Kinder, auch da muß man sich nicht streiten oder kann den Gefühlsprofessor zur Vermittlung holen, ganz genau erklärt, dem ich  viele große, kleine, gescheite, naive oder was auch immer Leser und Leserinnen wünsche.

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