Wieder bei den IG-Autoren und neues Schreibwebinar

2020 war ich das letzte Mal im Februar bei der Generalversammlung der IG-Autoren. Da sind wir sogar einen Tag früher aus Salzburg wo wir eine Woche mit der Ruth, Winterurlaub machten, zurückgekommen, weil ich einen Antrag einbringen wollte, daß sich die IG auch mit den Selfpublishern beschäftigen soll.

Dann kam Corona und dann gab es zwei Jahre keine GV. Das heißt 2021 hat es, glaube ich eine mit 2G, Maske, etcetera gegeben und jetzt im Mai eine kurze, wo es noch abgepackte Wasserflaschen und kein Buffet gegeben hat und die Statuten geändert werden sollten.

Jetzt gab es wieder eine ganze normale GV mit Bericht des Rechnungsprüfers, dem Arbeitsbericht der letzten Jahre und der Bearbeitung der Anträge, die man vorher an die IG stellen konnte.

Die IG Autoren, die Interessensvertretung der österreichischen Autoren, die von Gerhard Ruiss, glaube ich, in den Siebziger oder Achtzigerjahren gegründet wurde, hat inzwischen, wie Gerhard Ruiss erwähnte, viertausend Mitglieder, da jeder, der eine Veröffentlichung hat, dort Mitglied werden kann und pro fünfzig oder hundert Mitglieder gibt es einen Einzeldelegierten und fünfzig Delegierte von Interessenverbänden.

Da gehört der PEN, die GAV, der österreichische Schriftstellerverband, aber auch die Journalistenvereinigun, die Übersetzer-IG etcetera dazu.

Ich bin schon sehr lange delegiert und finde es auch sehr wichtig einmal im Jahr sich mit anderen Autoren zu treffen und sich mit ihnen über Literatur und den Literaturbetrieb auszutauchen. Bei der GAV-GV tue ich das auch und das Spannende bei der IG ist, daß ich da Kollegen aus den Bundesländern treffe, die ich nur einmal im Jahr sehe, weil sie nicht bei der GAV sind.

O. P. Zier war wieder da, Erika Kronabitter, Judith Gruber-Rizy, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, Christl Greller, die unentwegte, die mir immer wieder die Einladungen zu ihren Veranstaltungen schickt, Doris Kloimstein und neu, glaube ich, Christian Teissl, der ja jetzt Vorstand des Schriftstellerverbandes ist, Georg Bydlinski, Ludwig Laher ist später gekommen, Nils Jensen, Hahnrei Wolf Käfer, Peter Paul Wiplinger, Sonja Henisch und die Kollegen, von denen ich den Namen nicht kenne und traurig natürlich darian zu denken welche Kollegen fehlen, die früher immer wieder gekommen sind, Eleonore Zuzak zum Beispiel und wahrscheinlich einige andere die inzwischen gestorben sind.

Auf dem großen Tisch im Literaturhausfoyer lagen die Anträge auf und dann ging es schon los mit denen, die den ORF betreffen. Da muß ja sehr viel eingespart werden und da ist zu vermuten, daß es die Literaturschiene und Ö1, als Erstes trifft. Das wurde ja schon gestern bei der “Hörspielgala”thematisiert und befürchtet. Das Radiosymphonieorchester soll eingespart werden und da vermutete Gerhard Ruiss, das das gerettet wird, aber dafür wird an der Liiteratur eingespart und die Literaturabteilungen vielleicht nicht nachbesetzt.

Da gibt es ja das “Ex Libris” und die “literarische Soiree” und auch das “Kulturjournal” und auch immer wieder Buchbesprechungen. Ich hatte schon lange keinen Text mehr in Ö1, schicke aber auch nicht mehr etwas hin.

Das nächste große Thema war das Fair Play, also die gerechte Bezahlung bei Lesungen. Da gibt es ja immer Mindesthonorare, die eingefordert werden sollen, aber oft nicht bezahlt werden. Einige Kollegen haben auch Anträge bezüglich Schullesungen eingebracht, denn da gibt es Versuche nur sechzig Euro pro Lesung zu bezahlen, was ein wahres Dumpinghonorar ist.

Nach der Mittagspause-, da gab es wieder ein Buffet mit Würstel, Schinken, Käse etcetera, die Bibiane, die das immer so getreulich austeilte, ist nicht mehr da, sondern schon in Pension gegangen. Dafür drei andere junge Leute, -ist Ludwig Laher aufgetreten und hat wieder vom Rat für deutsche Rechtschreibung” berichtet, wo er noch Mitglied ist, sein Amt aber an Robert Kleindienst übergeben wird.

Jetzt hat er noch darüber berichtet und das ist ein spannendes Thema, weil die IG da das vertritt, was auch meine Meinung ist, daß jeder so schreiben soll, wie er es möchte, orthographische Ästhetik nannte das Ludwig Laher und, daß die Bücher nicht von der alten auf die neuen Rechtschreibung nachgedruckt und die alten weggeschmissen werden. Das finde ich sehr spannend, weil am Anfang ja fast alle Autoren gegen die neue Rechtschreibung waren, inzwischen haben sich sehr viele angepasst, was auch logisch ist, weil die Lektoren, da ja herumstreichen und die Verlage das vielleicht auch fordern und man wahrscheinlich sehr prominent sein muß, um sich dagegen zu wehren.

Es gab auch politische Anträge. So sollte auf dem Tiroler Landhaus, das in einem Nazistil errichtet wurde, eine Installation gemacht werden, darauf hinwies. Da gab es eine Ausschreibung. Die Jury hat entschieden und es sollte der Satz “Wir haften für unsere Geschichte” angebracht werden, was die Regierung dann nicht wollte und stattdessen für alle Einreichungen eine Art Museum errichten wollte, wogegen sich die IG wehren und fordern sollten, daß Juryentscheidungen beachtet werden sollten.

Das war es für den Samstag. Kaffeepausen und Gespräche hat es auch gegeben und morgen und richtig Renate Welsch, die Präsidentin war auch kurz da und hat die Versammlung begrüßt.

Am Sonntag wurde dann gewählt und da war ich wieder in der Wahlkomission, habe die Stimmen der sechundfünfzig Stimmezettel also mit ausgewählt.

Da war ich schon einmal und da gabs dann Schwierigkeiten oder große Empörung, weil ich die Namen der vierzehn gewählten Vorstandsmitglieder nicht alphabetisch vorgelesen habe und ich habe auch immer ein wenig Schwierigkeiten mit den Präsidenten und Vizepräsidenten. Denn Renate Welsch kommt ja manchmal Peter Turrini und Anna Migutsch habe ich aber noch nie dort gesehen. Deshalb habe ich sie nicht mehr gewählt und ich habe auch zwei Stimmen bekommen, interessant, interessant, wer hat mich da gewählt?

Schade ist nur, daß ich die politische Diskussion über die Sprache der Rechten oder so versäumt habe.

Das war es dann und richtig, für die Leipziger Buchmesse habe ich mich jetzt auch akkrediert. Mal sehen, ob was daraus wird? Seit 2018 war ich ja nicht mehr dort, aber heuer ist ja Österreich das Gastland und davon habe ich schon einiges gehört.

Bei den früheren GVs ist es nachher manchmal zu den anderen Buchmessen gegangen. Die gibt es nicht mehr, so bin ich mit dem Alfred wieder am Nachmittag auf die Mostalm spaziert und am Abend gab es bei Jurenka Jurk ein Webinar, das auf ihr “Heldenreise-Workshop” aufmerksam machte.

“Die drei wichtigsten Fehler, daß der Roman langweilig wird”.

Das klingt spannend und damit waren starke Figuren mit Tiefgang, starke Konflikte und die Katastrophe gemeint, in die die Figur kommen muß und in dem Kurs lernt man dann, wie man aus der Katastrophe wieder herauskommt oder, wie man die Stufen sinnvoll verknüpft, bis man zur Lösung kommt und da bin ich, weil ich in den letzten Tagen ja mit dem Andi Pianka diskutiert habe, ob man bei der Ukraine-Krise auf Friedensverhandlungen, Waffenstop und Neutralität verharren kann oder ob man dann ein Friedensschwurbler ist, wenn man das tut?

Das hat mich ein bisschen belastet. Aber dann ist mir die Idee gekommen darüber zu schreiben und die starke Figur mit Tiefgang ist vielleicht die 1990 in Sarajevo geborene Svetlana, die dann mit ihren Eltern nach Wien gekommen ist, hier Jus studierte und am 24. 2. 2022 ihren Geburtstag feierte, der Tag, als die Katastrophe ausbrach. Sie hat einen russischen Freund namens Sergej und kommt jetzt in den Konflikt hinein.

Da könnte ich die Heldenreise ausprobieren. Sie will den Krieg verhindern, kann natürlich den Herrn Putin keinen Brief schreiben und auch keine Waffen liefern. Wär eine spannende Idee für den nächsten Roman, wo ich die Heldenreise ausprobieren kann, wenn ich mit dem Korrigieren der “Drei Frauen” fertig bin. Die “Flora Faun”, wo der Alfred schon die Fotos für das Cover machte, muß ich auch noch korrigieren, also weiter hinein in mein fünfzigstes Schreibejahr.

6 thoughts on “Wieder bei den IG-Autoren und neues Schreibwebinar

  1. also den begriff “friedensschwurbler” würde ich persönlich nie verwenden, weil sich eigentlich jeder mensch, der halbwegs bei verstand ist, den frieden wünscht. verhandlungen, bei denen die täterseite (fast) alles bekäme, was sie sich wünscht, hielte ich allerdings für problematisch, weil sie eine art belohnung für den irren im kreml darstellen würden bzw. das ihn dazu motivieren könnte, gleich das nächste land zu überfallen (moldawien? georgien?). es geht weniger um die frage frieden oder nicht, sondern eher um die frage frieden WIE? was mir irgendwie sehr auffällt (aber das habe ich ja auch bereits per mail geschrieben): mit gefühlt 90% der menschen, mit denen ich bezüglich kritik an den coronamaßnahmen ähnlicher ansicht war/bin, liege ich in der ukraine-frage etwas auseinander. mich beschäftigt schon seit monaten sehr, woran das liegen könnte.

  2. Das ist wahrscheinlich interessant für dich das herauszubekommen! Aber eigentlich ist im Moment ohnehin alles komplett durcheinander ist! Denn ich hätte ja erwartet, daß beispielsweise die Grünen für den Frieden sind und sich auch bezüglich der Corona-Maßnahmen anders verhalten, wie es ja früher auch so war!
    Ist aber nicht so. Jetzt ist es die FPÖ, die sich für den Frieden und die Neutralität einsetzt, daher habe ich auch die diesbezügliche Petition unterschrieben, wenn aber der Herr Kickl, als Bundeskanzler wieder die alte Form der Bundeshymne einführen wird, werde ich dagegen protestieren und kann da ja schon gespannt sein, wer das sonst noch tut oder nicht tut und ansonsten habe ich mit der Zuwanderung von Leute aus den arabischen Ländern kein Problem, fühle mich von Ihnen nicht bedroht und traue mich noch immer am Abend alleine spazieren zu gehen!
    Interessant ist auch, was aus der Idee wird darüber einen Roman darüber zu schreiben!
    Ich bin also gespannt und dir wünsche ich alles Gute, daß du bald die diesbezügliche Klarheit findest!
    Vielleicht ein Literaturtip! Ich lese gerade Raphaela Edelbauers “Die Inkommensurablen”, das den Tag behandelt, bevor der erste Weltkrieg ausgebrochen ist, was ich dir empfehlen kann! Sonst kann man sich auch an den Klassikern, wie “Die Waffen nieder” von Bertha von Suttner oder den “Letzten Tagen der Menschheit” von Karl Kraus orientieren!

  3. wenigstens denken wir beide von thema zu thema jeweils differenziert. bei manchen anderen menschen vermisse ich das leider. jetzt wird grad z.b. auf einem coronamaßnahmenkritischen kanal nach dem anderen in einer völligen parallelität stimmung gegen das essen von insekten gemacht (wo ich mich frage, wo da das problem sein sollte).

    und ich habe mir z.b. gerne so manche kritische videos von sahra wagenknecht zur corona-thematik angeschaut, aber mit ihren ansichten zum ukraine-krieg kann ich nicht mit. wenn alle seiten kriegsgeil sind (wie im ersten weltkrieg) ist das für mich nicht wirklich vergleichbar mit einer situation, in der eine imperialistische supermacht einen kleineren nachbarstaat auslöschen möchte.

  4. Ja das Schreckliche ist, daß es offenbar jetzt nur noch Einheitsmeinungen gibt. Die rechten sind die Schwurbler und die Corona-Leugner und die “Grünen” für den Krieg!
    Das verstehe ich noch immer nicht,, waren wir ja in den Achtzigerjahren bei den großen Friedensdemonstrationen, habe mir aber gerade wieder eine Diskussion mit Robert Misik angehört, der der Meinung ist, nur die Naiven wollenFriedensverhandlungen und da habe ich jetzt dreißig Jahre nicht verstanden, wie das damals im Juli 1914 war un d den Kopf geschüttelt, wenn ich Szenen aus den “Letzten Tagen der Menschheit” hörte.
    Jetzt tue ich das, glaube ich! Die meisten Leute außerhalb der Polit-Szenen stimmen mir auch zu, trauen sich das aber wahrscheinlich nicht öffentlich zu sagen und das finde ich schlimm!
    Also laß dich nicht abschrecken und nicht verwirren und bilde dir deine Meinung! Ich sehe das ja so, da werden wir in etwas hinein gehtzt und die Amerikaner lachen sich vielleicht ins Fäustchen!
    Also mache ich nicht mit, bleibe neutral und ,daß die Kommunisten das auch so sehen, finde ich tröstlich, auch wenn sie sofort lächerlich gemacht wurden. Aber lies Marlene Streeruwitz “Handbuch gegen den Krieg”, die hat da auch eine sehr starke Meinung, der ich nur zustimmen kann!

  5. “und die „Grünen“ für den Krieg”

    ich möchte nur daran erinnern, dass putin meines wissens kein mitglied der grünen ist.

  6. Dann schau dir bitte die Nachrichten durch, darüber muß man nicht diskutieren, ob eins und eins zwei ist oder drei, zumindestens ist das für mich so, liebe Grüße

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