Zwischen Zürich und Wien

Oder “Picus” und Czernin” , die beiden kleinen österreichischen Hauptverbandsverlage, könnte man so sagen, haben heute ihre Bücher in der “Gesellschaft” vorgestellt. Bücher aus dem Jahr 2021, die eigentlich von dem Wörtchen mit “C” verhindert, wie Ursula Ebel neckisch sagte und alle kicherten, schon im Vorjahr im Cefe Central, der “Gesellschaft-Außenstelle” seit einiger Zeit, wo ich auch “C” bedingt, noch nicht war und dort wird auch nicht gestreamt, vorgestellt werden sollte.

Tom Zürcher, Ursula Ebel

Jetzt also in der “Gesellschaft” und da konnte ich wegen der Sommerlockerungen hin. Es waren nur wenige Leute da, die Tom Zürcher und Christopher Wurmdobler hören wollten und wieder interessant, alle haben Masken getragen. Es hingen auch beim Eingang die entsprechenden Pickerln auf und, daß der 1966 in Zürich geborene Autor und Werbetexter der 2019 glaube ich mit seinem “Mobbing Dick” auf der dBp gstanden ist, jetzt bei “Picus” verlegt, fand ich interessant. Sein Verleger war auch da, der von Christopher Wurmdobler nicht, dafür habe ich von ihm am Freitag aber ein Buch im “Wortschatz” gefunden und eine Lesung aus “Ausrasten” seine Wien-Ezählungen auch schon per Stream im Literaturhaus gehört.

Tom Zürcher hat von Ursula Ebel befragt ,angefangen und sein Roman “Liebe Rock” ist ein Briefroman. Der Erzähler schreibt ihn an die Kellnerin Rock und der ist ein Autor, obwohl er noch nie ein Buch geschrieben hat. Das heißt, er hat schon, immer die ersten Sätze in ein Wachstuchheft, wie auch Tom Zürcher und sein Vater, der früher in einer Versicherung gejobbt hat, sorgt für einen Verlag. Da kommt er natürlich zu einem der Zuschuß oder Vorschuß verlangt und weil Tims, so heißt Tom Zürchers Autor nur erste Sätze sammelt, gibt er ihm einen Tip, der aus dem “Literaturcafe” stammen könnte oder vielleicht sogar stammt. Dann passiert die Wende, er darf zuerst in der Versicherungskantine, wo der Vater ein lebenslanges Eßrecht hat, lesen und dann im Literaturhaus und für einen Autor, der schon auf der dBp- Liste stand, ist das vielleicht ein bißchen billig, sich darüber lustig zu machen. Wenn ich das schreiben würde…., ich habe es schon geschrieben und Tom Zürcher sagte im Gespräch auch etwas von Autofiction die er schreiben würde und verliebt ist der Tim auch in die liebe Rock, die hat aber schon einen Freund und so weiter und so fort und dann gings zu dem 1965 in Freiburg geborenen und in Wien lebenden Journalisten Christopher Wumdobler und seinen Erzählband “Ausrasten” der aus zwanzig Stories besteht, die alle in Wien spielen und die zwei, die er gelesen hat, hat er auch im Literaturhaus vorgetragen, die von dem Dreizehntenjährigen, dem seine peinliche Bobo-Mutter einen “Muttis Barber Shop-Geburtstag” schenken will, was die Bobos aus dem siebenten Bezirk offenbar ein wenig karikieren soll und dann die von der alten Kritikerin, die in einem Großtheater ganz in der Nähe und alle kicherten, denn Burgtheater darf man nicht sagen, warum eigentlich nicht, die zeitgenößische Aufführung von Tschechovs “Kirschgarten” unterbricht und ich fragte mich diesmal, was der Autor über die Figur sagen will? Sie ist keine Großkitikerin mehr, hat aber immer noch Freikarten und legt sich jetzt mit allen an, macht die Billiteure hinunter, stört die Vorstellungen, alle fürchten sich und wird am Schluß von einem Flugzeug erschlagen. Eigentlich eine tragische Figur über die man sich nicht lustig machen muß und, daß sie noch Freikarten und Rezensionsexemplare bekommt ist eigentlich, schön, denn damit könnte man seine Pension gut verbringen.

Christopher Wumdobler, Ursula Ebel

Also eigentlich ein tragischer Abend. So könnte man es vielleicht auch empfinden. Ursula Ebel hat am Schluß auf den Büchertisch hingewiesen. Aber ich habe jetzt “Solo” zu lesen und auch noch einiges andere, denn ich bekomme ja auch regelmäßig Rezensionsexemplare und übe mich seit 2015 auch im regelmäßigen Buchpreislesen, habe aber noch keine Vorstellungen gestört, diese nur etwas traurig empfunden, was natürlich mein Problem ist.

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