Die Malavoglia

Wieder ein Wagenbach-Quartbuch und diesmal ist es ein Roman des italienischen Naturalismus des 1840 in Catania geborenen und 1922 gestorbenen Giovanni Verga der das Leben, den Aufstieg und Fall der Familie Malavoglia in einem sizilalischen Fischerdörfchen schildert. Wieder ein Roman und ein Autor der mir bisher unbekannt war und das Lesen war wegen der vielen Namen der Dorfbewohner nicht ganz einfach.

Dann kommt man doch in das italienische Dörfchen hinen, in das der Kapitalismus, der Strom und die eisenbahn einziehen soll, die Mädchen zu Gott beten und von den Burschen des Dorfes verfolgt werden oder ihnen auch schöne Augen machen. Der Apotheker mit dem Pfarrer vor seiner Apotheke steht, über Gott und die Welt philosophiert und dabei aufpassen muß, daß er von seiner Frau nicht weggeholt wird. Es geht um ein Haus mit einem Mispelbaum, das verkauft und wieder zurückgeholt wird, um den Vater Bastianazzo, der im Meer verunglückt, die Mutter stirbt an der Cholera, der eine Enkelsohn gerät auf die schiefe Bahn und schleicht sich nur abends in das Haus um einen Teller Suppe zu essen, die Enkeltochter Lia wird von einem Don Michele verführt und verschwindet und ein anderes Mädchen verweigert den Ehestand, weil sie schon sechsundzwanzig ist und daher nicht mehr heiraten kann und nur der Großvater Padron Ntoni zu überleben scheint.

Im Gegensatz zu Emile Zola, dem Meisters des französischen Naturalismus scheint der Roman sehr einfach geschrieben zu sein und lebt auch von seinen vielen Sprichwörtern von denen manche sehr gebräuchlich klingen, wie “Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um”, aber auch “Das schlechte Eisen frißt der Wetzstein” und das Buch wurde, als es 1881 erschienen ist, kein Erfolg.

Es hat aber später verschedene Auflagen, darunter auch in der DDR erfahren erhalten und wurde jetzt von Anna Leube neu übersetzt. Roberta Salvano, der auch ein Buch über die Camorra geschrieben hat, hat das Nachwort verfaßt und ich habe wieder einmal mein literarisches Wissen aufgefrischt, beziehungsweise meine diesbezügliche Lücken gefüllt und kann mich auch an eine Osterreise nach Sizilien erinnern, die ich in den Neunzigerjahren und dann noch eine, die ich, 2009 mit dem Alfred machte, wo ich hautnah die Dörfer des Geschehen studieren konnte, da aber den “Leoparden” gelesen habe und von einem Giovanni Verga, der sein Jusstudium abgebrochen hat, keine Ahnung hatte.

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