Die Zeitschrift “Podium”in der ich in den Achtziger-oder neunzigerjahren auch einige Texte hatte, gibt seit fünfzig Jahren.
1971 wurde der Lteraturkreis podium von Wilhelm Szabo, Ilse Tielsch, Alois Vogel und Alfred Geßwein gegründetund, es gibt die Zeitschrift, die Sommerlesereihe, die “Podium Portraits” und noch andere diverse Veranstaltungen, wie die “Lockstoffe”, bei denen ich auch einige Male war und so sollte das, wie Barbara Neuwirth heute im Literaturhaus erwähnte, mit einem großes Fest mit Musik und viel Publikum gefeiert werden.
Corona hat das, eh schon wissen, verhindert und so hat Barbara Neuwirth, die ich ja erst am Montag in der “Alte Schmiede” Ilse Tielsch gelesen hat und die offenbar im Vorstand ist, nur das zu diesem Anlaß erschienene Themenheft, das den Siebzigerjahren gewidmet ist, vorgestellt und drei Autoren eingeladen ihre diesbezüglichen Texte zu lesen.
Die erste war die 1983 in Wien geborene Historikerin Waltraud Schütz, die den Kampf einer unehlichen Mutter, um das Sorgerecht ihres Sohnes Moritz und den Ärger den sie mit dem Vormund hatte, schilderte. Ja in den Siebzigerjahren wurde das Familienrecht geändert und die freie Liebe, beziehungsweise das Recht auf Abtreibung wurde auch erkämpft und so hat die 1946 geborene Schauspielerin Hilde Berger, die zehn Tage geschildert, die sie 1976 in der Mühl-Kommune verbrachte und dann kam die Politik, denn die Siebzigerjahren, in denen ich ja studierte, waren sehr links, es gab auf den Unis maoistischeund marxistische Arbeitskreise, wie Barbara Neuwirth suffisant lächelnd erwähnte, die Alleinregierung Kreiskys, die die sozialen Reformen und die Gesetzesänderungen möglich machten und so kam ein politisch-satirischerText des 1955 geborene Lehrers und Kabaretisten Hannes Vogler, der seinen Text “So starb eine Partei nannte”. Aber diesen Roman hat ja schon Jura Soyfer in den dreißiger Jahren schreiben wollen und ich war ein bißchen erstaunt, daß Barbara Neuwirth die Siebzigerjahren mit diesen Themen und drei mir eigentlich unbekannten Autoren präsentiere. Texte von Manfred Chobot und Peter Paul Wiplinger, ebenfalls lange Mitglieder gibt es in dem Heft aber auch.
Kann ich mich ja an die Vierzigjahresfeier, wo es ein Fest und ein volles Haus mit den “Podiums-Mitgliedern” statt Maske und Desinfektionsmittel gegeben hat, erinnern bei dem ich, glaube ich, auch das damalige Themenheft nach Hause gebracht habe. Ein Buffet hat es wahrscheinlich auch gegeben.
Jetzt hat Barbara Zwiefelhofer nur auf das Heft, das man sich besorgen soll, hingewiesen und Barbara Neuwirth auf das nächste Jahr in dem das Fest nachgeholt werden soll.
Mal sehen, ich bin gespannt und habe auch gute Erinnerungen an den Literaturkreis, war bei vielen Veranstaltungen, habe auch einige Portrait-Heftchen gelesen und erst am letzten Samstag von Doris Kloimstein, die offenbar auch “Podium-Mitglied” ist, den heurigen Gedichtefolder, die die immer im März und ein Portrait für das sie das Vorwort geschrieben hat, überreicht bekommen.