Teamarbeit beim Schirmaufstellen

Campingplatz in Trogir, acht Uhr morgens. Wir bauen unser Zelt ab und kaufen uns in der Bäckerei oder “Pekaria”, wie das auf Kroatisch heißt, unser Frühstückskipferl. Croissant au Chocolat heißt das, glaube ich. Den Kaffee holen wir uns in dem Restaurant daneben, das schon offen hat. Das heißt ein junges Mädchen fragt uns nach unseren Wünschen und bringt uns dann die zwei Cappucchini an den Tisch. Daneben haben sich ein paar Leute aufgestellt, zwei Männer von denen einer ein T-Shirt mit der Aufschrift des “Rozac-Camps” trägt, dazu eine kurze Hosen, der andere trägt auch Shirt und Shirts und eine blonde Frau mit den vielen Ringern an den Fingern und einen weißen Hosenanzug, haben sich neben einen Schirm aufgereiht, den sie offenbar aufstellen wollen.

Camping Rozac

Es ist sehr heiß in diesem Sommer, bis siebenunddreißig, neununddreißig oder sogar vierzig Grad, wie ich so höre oder lesen kann und da ist man an den Restauranttischen verloren. Um acht Uhr morgen ist es noch nicht so weit. Da ist es noch relativ kühl. Trotzdem sind die drei offenbar unterwegs, die großen Sonnenschirme über den Tischen aufzustellen, wenn man nur wüßte, wie man das macht?

Oder wo ist das Problem? Es scheint offenbar eines zu geben, denke und beobachte ich, während ich meinen Kaffee schlürfe und von meinen Kipferl abbeißen. Denn die drei gestikulieren heftig, prüfen die Situation, runzeln die Stirn und probieren einiges aus. Jetzt haben sie den Schirm zu einem der Tische gerollt über den sie die Beschattung offenbar aufstellen wollen und prüfen oder drehen an den Knöpfen, beziehungsweise Schrauben. Das Problem scheint es immer noch zu geben oder der Schirm sich nicht so einfach aufstellen zu lassen. Jedenfalls prüfen die zwei Männer und probieren aus. Die blonden Frau mit den aufgesteckten Haaren gibt Ratschläge, wie es gehen könnte. Jetzt ist einer in die Knie gegangen, rollt und schiebt den Schirm ein Stückchen weit und die Frau lacht.

Der Kaffee ist heiß und schmeckt sehr gut. “Rozac-Camp” ist auf dem weißen Zuckersäckchen aufgedruckt und das Scholkoladekipflerl auch.

Heute nach Ploce fahren, um dort einige Halbinseln entlang zu fahren und vielleicht auch nach Mostar, um die berühmte Brücke, die im Krieg zerstört und wieder aufgebaut wurde, zu besichtigen.

Das Zelt ist schon abgebaut, das Gepäck im Auto. Unseren Mist haben wir schon in die Abfallkübel deponiert, die zwischen unseren Rastplatz und dem Restaurant aufgestellt sind. Die wurden gerade ausgeräumt. Ein Mann mit Maske um den Mund tut das. Ist das ein besonders ängstlicher Typ, denn in den zwei Tagen, wo ich schon in Kroatien bin, habe ich noch nicht viele maskierte Leute gesehen. PCR-<Masken scheint es hier überhaupt nicht zu geben. Die gibt es nur in Österreich habe ich gehört. Der ängstliche Müllmann scheint aber eine solche zu tragen. Unser Abfallsackerl trotzdem hineingesteckt und die Drei haben inzwischen die Lösung des Problems gefunden. Denn der Schirm ist aufgespannt und die Frau im weißen Azug mit den aufgesteckten blondgefärbten Haaren und den vielen Ringen an den Fingern mit den blaulackieren Nägeln klatscht begeistert in die die Hände.

Camping Rozac

“Dobro!”, sagt sie zufrieden. Daß das “Gut” bedeutet, habe ich inzwischen gelernt oder nein, das wußte ich schon, als wir 1998 meine Tante Dora in Belgrad besuchten. Die ist inzwischen gestorben und der Kaffee ist ausgetrunken.

“Möchtest du noch einen?”, fragt der Alfred . Aber ich ich will weiter in das Land. Kroatien erobern, die Ferien genießen. De Drei haben sich inzwischen an den nächsten Schirm gewandt, damit die Gäste nicht schwitzen, wenn sie zu Mittag oder am Abend ihre Ceveapcici essen, wie wir das taten, als wir vor sechs Jahren schon einmal hier gewesen sind.

Diesmal war es nur für eine Nacht und da hatten wir noch die Spanferkelreste vom Mittagessen imGepäck. Also diesmal keine Cevapcici im Rozac-Camp. Vielleicht werde ich die in den nächsten Tagen unter dem nächstenaufgestellten Sonnenschirm essen. Die Drei haben ihre Arbeit inzwischen beendet und das Restaurant verlassen, beziehungsweise hat die blonde Frau ein Gespräch mit der Putzfrau angefangen, die mit ihren Schrubber und ihrem Kübel von der Toilette herübergekommen ist.

Stau in Trogir

Trogir

Trogir

Unser Kroatienurlaub hat ja nach der Nacht im Hotel Post in Leibnitz, in Trogir auf dem Campingplatz Rozak, das ist eine Insel auf der Insel begonnen, wo man eine halbe Stunde am wilden Lavendl und wilden Rosmarin, den ich mir natürlich abpflücken und mitnehmen mußte, begonnen.

Eine Nacht haben wir zuerst dort geschlafen, bevor wir für ein Wochenende lang nach Monenegro zu den berühmten Fjorden gefahren sind.

Für eine Nacht das Zelt aufgrestellt und in die Stadt gegangen, dort, wo überall vor den Restaurant die Kellner oder Kellnerinnen mit ihren Speisekarten stehen und dich hinein- beziehungsweise auf einen der Straßentische locken wollen.

Du koannst dort Fisch essen oder auch nur ein Eis oder einen Kaffee, beziehungsweise ein Bier trinken. Ich habe in einer Bar einen sehr teuren Pina Colada getrunken und der Alfred hat am Abend auf der Terasse des Camp-Restaurants sein erstes Cevapcici-Sandwich gegessen.

Da habe ich mich dann schon auf das Frühstück, Kaffee und Schokocroissant gefreut, daß es zwischen neun und zwölf geben würde.

So sind wir um acht aufgestanden, haben das Zelt abgebaut und dann gewartet und gewartet, bis uns die Frau von der Rezeption einen Kaffee kochte und wir in Richtung Monetnegro über Bosnien-Herzegowina abgereist sind, was sich nicht als so einfach erweisen sollte.

Zuerst steckten wir einmal im Stau, denn die Wege vom Campingplatz in die Stadt sind sehr eng und schmal und alle wollen dorthin und brausen an dir vorrüber. Die Motrräder tun das, während du hinter einer Betonmischmaschnie oder einem Lastwagen stehst und nicht weiterkommst und geht es dann doch ein Stückchen, kommt aus einer Ecke sicher ein Auto herbei und stellt sich vor dich hin.

So geht die Fahrt nur langsam, langsam weiter und dauert wahrscheinlich länger, als wenn man zu Fuß gegangen wärst. Aber da gibt es einen anderen Weg, am Lavendel und am Rosmarin vorbei, wie schon beschrieben.

Auf der Straße fährt man an den Bäckereien und den Geschäften vorbei und sieht die Männer schon in den Cafes sitzen und sich unterhalten. Die Touristen kaufen inzwischen ihr Brot, alle reden laut und langsam, ganz langsam geht es weiter.

Bis du dann irgendwann bei der Brücke bist, die die Inseln voneinander teilt, und du weiterfahren kannst, am Markt und am “Konzum” vorbei.

Langsam, ganz langsam in Richtung Monenegro, wo wir  das Wochenende vebrachten. Dann zwei Tage in Dubrovnik waren, bevor wir wieder nach Trogir zum dalmatinischen Abend zurückgekommen sind, mit dem Schiff nach Split fuhren und während wir auf es warteten, beziehungsweise der Kellner vom Rozac-Camp im Stau steckte im Night-Cafe Monaco an der Ecke vor der Brücke, wo alle an dir vorbei brausen, einen sehr guten Cappuccino bekamen.