Die Ewigkeit ist ein guter Ort

Jetzt kommt, glaube ich, ein Debut, nämlich ein Buch für dessen Auszug, die 1976 in Göttingen geborene Tamar Noort 2019, den Hamburger Literaturpreis gewonnen hat und es ist eines, das eine atheistische Verhaltenstherapeutisch ein wenig ratlos macht.

Ist es jetzt ein gutes Buch oder nicht und ist da nicht die Dramatik oder die Traumatisierung von hinten aufgebäumt und, wie weit man dazu theologisches Wissen braucht, um es zu verstehen ist auch nicht so klar. Ist es also Klamauk oder eine theologische Bewältigungsphantasie, ein wenig von dem Ersteren ist wahrscheinlich schon dabei und damit habe ich ja meine Schwierigkeiten.

Da ist jedenfalls Elke oder Ellie, so ungefähr um die Dreißig, wenn ich richtig gelesen habe und sie ist studierte Theologin. Hat jedenfalls ihr Studium abgeschlossen und soll die Kirche ihres Vaters übernehmen. Sie fühlt sich aber noch nicht so weit und so betreut sie ehrenamtlich ein Altersheim und soll da mit einer sterbenden Frau beten und wum, es fällt ihr das “Vater unser” nicht mehr ein. Hat sie jetzt ein eine “Gottesdemenz” wie sie das nennt?

“Ich vergeße auch sehr viel!”, sagt ihr Freund Jan, der sehr gut kocht und nebenbei noch Programmierer ist. Aber als ein alter blinder Herr sie bittet ihm aus der Bibel vorzulesen, hat sie auch ein Blackout. Das kommt ihrem Chef zu Ohren, der sie daraufhin auffordert, am Sonntag den Gottesdienst zu halten. Geht auch nicht. Sie verläßt die Kapelle und ist ihren ehrenamtlichen Job los und sandelt die nächste Zeit dahin oder benimmt sich seltsam, so daß man an eine Psychose denken könnte.

Sie hört Stimmen oder seltsame Geräusche und bewahrt eine tote Maus solange in der Wohnung auf, bis sich die Fliegen, um sie scharen. Da ist sie aber wieder in ihrem Elternhaus. Denn da hat die Mutter sie heimgerufen, denn Röschen, das ist eine über neunzigjährige Richterin und Nachbarin, hat sich die Hüfte gebrochen, muß ins Altersheim und kann ihren alten Papagei Gertrude dorthin nicht mitnehmen. Elke soll ihn übernehmen und auch die Krche ihres Vaters, der einen Schlaganfall hat.

Se will nicht und allmählich kommt heraus, daß vor fünfzehn Jahren ihr damals siebzehnjähriger Bruder bei einem Bootsunfall ums Leben kam. Und seine damalige Freundin Eva ist schwanger und will das Kind nahm ihm Chris nennen.

Da denkt die Verhaltenstherapeutin da ist einiges unlogisch, denn warum tritt die “Gottesdemenz” erst jetzt auf und warum hat sie überhaupt Theologie studiert und was hat das mit Chris zu tun?

Sie fährt jedenfalls mit dem Papagei zurück nach Köln und ihr Superfreund Jan, der alles weiß und alle bekocht, hat mit ihm große Schwierigkeiten, denn Gertrude stört beim Kochen und hackt nach ihm und im hof trifft sie Lukas mit seinem Motorrad, das ist ein Steilbahnfahrer und nimmt sie zu dem Rennen mit. Sie soll dort moderieren und tut das im Talar und mit Gertrude auf der Schulter. Das will sie tun, der Vogel stört aber die Vorstellung und Kari, das ist Lukas Freundin, verunfallt mit mehreren gebrochene Rippen und Elke ist schuld daran, so daß jan, der inzwischen Lukas Schwester tröstet, sie aus der Wohnung schmeißt.

Sie fährt also zurück ins Elternhaus und stimmt zu, den Vater zu vertreten, der auf Reha muß. Die Mutter fährt auf Erholunsurlaub ans Meer und Elke stiehlt des Vaters Predigen, was die Gemeinde sofort erkennt. Die “Gottesdemenz” ist zwar vorbei, die seltsamen Erscheinungen gehen aber weiter. Die Kirche senkt sich, es kommt zu Rissen, die Orgel pfeift und Elke fühlt sich schuld daran und erst als der Wasserrohrbruch entdeckt wurde, die Krche getrocknet ist und die Orgel wieder funktioniert, ist Elke mit einer eigenen Predigt bereit, den kleinen Chris zu taufen und wird wahrscheinlich des Vaters Fußstapfen folgen und zu Jans hat sie vermutlich auch zurückgefunden.

Ein interessantes Buch, das man wahrscheilich so oder so deuten kann. Man kann es auch ein wenig kitschig oder unglaubwürdig finden. Interessant ist es aber schon Elkes Erwachsenwerden und ins Lebenfinden zu beobachten und sie wird wahrscheinlich eine großartige Pastorin werden.

Interessant ist auch, daß ich vor kurzen ein Buch gelesen habe, in dem auch eine Pastorin eine Rolle spielt.