Im Lande Israel

Jetzt kommt wieder etwas von meiner Leseliste und aus dem Bücherschrank, ein grünes “Suhrkamp-Taschenbüchlein” aus dem Jahr 1984, das Jahr in dem meine Tochter Anna geboren wurde.

Amos Oz “Im Lande Israel” und da ist der 1939 in Jerusalem geborene Schriftsteller, der in einem Kibbuzt lebt oder lebte, 2015 hat die Übersetzung seines “Judas” den “Preis der Leipzigerbuchmesse” bekommen, 1982, wie er im Vorwort schreibt, im Lande herumgereist und hat Gespräche mit verschiedenen Menschen geführt, die hier in den einzelnen Kapitel widergegeben werden, das von dem Land, seinen Leuten, seinen Schwierigkeiten, Problemen, Freuden erzählt.

Für eine, die nicht sehr viel Ahnung von der israelischen Literatur hat und gerade mal ein paar diesbezügliche Krimis, sowie einen Roman von Judith Katzir, David Grossmann und einen Meir Shalev gelesen hat, wo sie sich wunderte, wie gewalttätig, das Leben in den Jerusalemer und Tel Aviver Straßen ist und, daß da oft nicht einmal Kinder ungestört in ihre Schulen fahren können, nicht sehr einfach zu lesen.

Es kommt auch noch dazu, daß sich seit den frühen Achtzigerjahren des vorigen Jahrhundert sicher viel verändert hat, die Politiker nicht mehr die selben sind und, die Menschen die hier zu Wort kommen, vielleicht gar nicht mehr leben. Trotzdem ist der Streifzug durch das Land in dem ich nie gewesen bin sehr interessant, macht neugierig, verlockt zum Lesen und mit Ajelet Gundar-Goshen “Löwen wecken”, ein Buch über das ich in Leipzig vor zwei Jahren, wo Israel ja Gastland war, werde ich das, weil inzwischen auch gefunden, hoffentlich in diesen Jahr noch tun und jetzt hinein in das Land und zu seinen Leuten, mit Amoz Os durch Israel, der aus seinen Streifzügen sehr poetische Schilderungen machte und mit den Leuten,  mit denenAmos Oz, wie er in seinem Vorwort noch betonte, ohne Aufnahmegerät seine Interviews machte, über Religion und Glauben, die Araber und das leidige Palästineserproblem, über die Goj ims und die Dschidden, was die letzteren sind, kann man in den Fußnoten, wenn man es nicht schon weiß. nachlesen, führte. Es geht auch, um die Frage, was der Unterschied zwischen einem Israeli und einem Juden ist?

Ich würde da sagen, daß ein Jude einer mit dem entsprechenden Glaubensbekenntnis und ein Israeli der ist, der in diesem Land wohnt, aber vielleicht sieht man am Orte des Geschehens diesbezügliche Unterschiede.

Es wird auch die Frage diskutiert, ob die Juden, wenn sie sich nur rechtzeitig gewehrt hätten, den Holocaust verhindern hätten können und oo das ihre Palästinenserpolitik rechtfertigt.

Amos Oz besucht die Ost Jerusalemer Zeitung “Die arabische Morgenröte” und den Friedhof von  Sichron Ja`akow und läßt einen arabischen Schriftsteller über seine schwierige Annäherung an die Israeli und seine Erfahrungen, daß diese auch Menschen sind erzählen. Dann diskutiert er mit Pater Dubois über “den Kampf zwischen Juden und Arabern, zwischen Irsrale und den Gojim und hört noch einen alten Mann über die Erfahrungen der Gründung Israels erzählen.

Am Schluß gibt es noch die Erfahrungen, die Amos Oz nach den Veröffentlichungen seiner Aufzeichnungen in der wöchentlichen Beilage der Zeitung “Davar” machte und die “New York Times Book Review hat über “Im Lande Israel geschrieben:  “Dieses Buch führt in eindringlicher Weise jene menschlichen Realitäten vor Augen, die die explosive Situation der israelischen Gesellschaft bewirken.”

Interessant mit Amos Oz durch Israel zu reisen und sich die verschiedenen Stimmen von Land und Leute anzuhören, aber natürlich setzte ich hinzu, daß es wahrscheinlich noch interessanter ist, sich selber in den Flieger zu setzen und das heutige Land und seine heutigen Stimmen und Stimmungen zu beobachten und zu erfahren.

Aber ich bin ja, wie ich immer schreibe nicht sehr reiselustig, so hat es ein literarischer Kurzausflug zur Eindrucksfindung sicher auch getan und neugierig auf die israelische Literatur und seine Schriftsteller, bin ich, wenn ich das nicht schon vorher war, auf jeden Fall geworden.