Johanne Amundsen trinkt zweimal Kaffee

“Shut up!”, dachte Johanne Amundsen ärgerlich, als sie das Cafe Hummel verließ, in dem sie sich mit Toves Günthi getroffen hatte. Der Liebste ihrer Freundin hatte jetzt doch angerufen und ihr angeboten sie auf einen Kaffee zu treffen.

“Ein kleines Zeitfenster geht sich aus!”

Und mit ihr über die österreichische Literatur zu plaudern und dann hatte der Rundfunkjournalisten sie abblitzen lassen, als sie ihn gefragt hatte, wer wohl auf der österreichischen Buchpreisliste stehen würde, die in zwei Wochen bekanntgegeben würde.

“Das kann ich dir nicht verraten, Johanne!”, hatte er überheblich geantwortet und arrogant die Achseln gezuckt.

“Das ist Amtsgeheimnis und hier wird nicht gespoilert!”

“Warum?”, hatte sie zurückgefragt.

“Bist du etwa in der Jury und hast ein Schweigelübde unterschrieben!”, hatte sie aufmüfig gekontert. Er hatte den Kopf geschüttelt und die Namen Edith-Ulla Gasser und Stefan Gmündner genannt. Die anderen hatte sie vergesen und auch nicht nachfragen können, denn Günthi hatte auf die Uhr geschaut, dann einen zehn Euroschein aus der Tasche gezogen, der Kellnerin gewinkt und sich verabschiedet, weil er schleunigst wegen eines wichtigen Termins in den Rundfund mußte.

“War schön mit dir zu plaudern, jetzt werde ich erwartet!”, hatte er gesagt und dann noch wissen wollen, ob sie ihre Autorin schon gefunden hatte?

“Ja!”, hatte die genickt.

“Eja Augustin, das Netz hat mir die Adresse verraten und ich habe auch ein Date mit ihr!”

Dorthin war sie jetzt unterwegs und klingelte an der Gegensprechanlage und bald einer braunhaarigen Frau mit Jeans und Pagenkopf gegenübergestanden, die sie freundlich anlächelte, in ihr Wohnzimmer bat und ihr auch einen Kaffee anbot!”

“Sie haben meine Bücher, die ich am Campingplatz von Senj vergessen habe, gefunden und bringen Sie mir zurück! Vielen Dank dafür!”2″, sagte sie, um gleich hinzuzufügen, daß Johanne sie gern behalten könne wenn sie ihr dafür eine Rezension schreiben würde.

Vom “Nobelpreis” für den sie sie vorschagen könne, erwähnte sie nichts, schien sich das aber zu denken, so daß Johanne Amundsen schnell durchatmete, sich fast die Zunge an dem Kaffee verbrannte und, um vom heiklen Thema abzulenken nach dem österreichischen Buchpreis fragte?

“Denn ich interessiere mich für die österreichische Literatur, obwohl ich mich nicht sehr auskenne! Haben Sie eine Ahnung, wer darauf stehen könnte?”, fragte sie ohne besondere Hoffnung, eine zufriedenestellende Antwort zu bekommen, womit sie sich täuschte, denn die Augen der Selfpublisherin blitzen auf und antwortete, daß sie sich diese Frage auch schon gestellt hatte.

“Denn wissen Sie, ich lese mich immer gerne durch die Liste! Also danke für die Frage, überlegen wir gemeinsam, was ich in diesen Jahr von den Kollegen gelesen habe und wer darauf stehen könnte?”, sagte sie ein wenig neidisch und auch angestrengt und fügte dann den Namen Doron Rabinovici hinzu.

“Der hat eine “Einstellung” geschrieben! Dann gibt es, glaube ich, ein neues Buch der Marlene Streeruwitz! Kaska Brylas “Eistaucher” habe ich gelsen und Cordula Simons “Wölfe von Pripjat”. Tomer Gardis “Eine runde Sache” hat schon den “Leipziger Buchpreis” gewonnen und Marie Gamilschegg steht schon mit ihren “Meerestieren” auf der deutschen Liste. Dort steht auch Reinhard Kaiser-Mühlecker, den würde ich auch für einen guten Kanditatn halte, obwohl ich das Buch nicht gelesen haben! Haben wir schon zehn Treffer? Zählen Sie nach und dann wird es auch drei Debutanten geben! Die wurden im Sommer auch bei den O-Tönen vorgestellt. Da habe ich auch noch nicht viel gelesen! Also bleiben wir bei Thomas Stangl, Anna Kim und Margit Schreiner, wenn Wolf Haas “Müll” weil ein Krimi vielleicht nicht in Frage kommt und dann-!”, sagte sie und wurde ein wenig rot “gäbe es noch meine Bücher “Die gestohlenen Jahre” und “Die Uhren haben ihre Zeit verloren -Ein Verschwörungsroman in vierzehn Episoden”, habe ich in diesem <jahr geschrieben. Da ich sie mir aber selber drucken lassen, habe ich leider keine Chance!”n sagte sie, um wieder hinzuzufügen, daß sie sich sehr überJohannes Interesse freue.

“Wenn Sie mir eine Rezension schreiben könnten, wäre das sehr toll!”