Nil

Weiter gehts mit den Buchpreislisten auflesen und zwar mit dem fünften öst Shortlistbuch und dem neunten derselben, von dem ich schon vor der Nominierung viel gehört habe und das prominent besprochen wurde.

“Nil” der 1973 in Zagreb geborenen Anna Nil, die beim “Bachmann-Preis” gelesen und ein paar Bücher geschrieben hat, auf der Frankfurter Buchmesse hat sie am blauen Sofa auf ihr Shortlistbuch ,aufmerksam gemacht und da erklärt, daß man sich nicht sicher sein kann, worum es dabei geht, auf jeden Fall aber über das “Ich” und das Ich sein. Bei der Ilse Aichinger Hommage hat sie sich auch beteiligt und bei den kleinen dünnen “Wallstein-Büchlein ist ein Photoautomat mit einem Krokodilschwanz zu sehen

Worum geht es? Auf den ersten Blick ganz klar und doch auch überraschend. Eine Fortsetzungsgeschichtensschreiberin hat von ihrer Zeitung den Auftrag bekommen, die Story, die gerade aktuell erscheint, zu beenden, weil die Leser das nicht haben wollen.

Wie macht man das? Dann steht schon was von der Angst zu sehr ins eigene Ich zu geraten. Dann kommt aber doch die Idee die Beiden über Klippen springen zu lassen.

Dann geht es aber über die Ich-Figur und die Frage, ist das jetzt der Autor die Autorin oder nicht und wir gehen in die Kindheit der Erzählerin zurück. Der Vater war Zoodirektor, da gab es Bären und auch schon das erwähnte Krododil, deshalb auch der Buchtitel und einmal hat sie zu Weihnachten ein Buch geschenkt bekommen, war frustriert, wenn nicht verärgert, bis sie dann in ihrem Zimmer eingesperrt darauf kam, es ist ein Buch mit leeren Seiten, worin man seine Geschichte schreiben kann.

Ganz richtig, die Erzählerin befindet sich in einer Art Verhörzelle, bewacht von einem Wächter und einer Kamerafrau. Dann gibt es einen Sobek, der ist vielleicht der Mann, der springen soll und der begegnet einer Frau und soll eine Geschichte aufschreiben.

Also ganz schön verwirrend für eine, die immer alles genau wissen will. Was bleibt ist also wieder die schöne Sprache und das hätte ich jetzt vergessen auch die Frage, wer oder was jetzt eine Hobbyautorin ist?

Eine Frage, die ja mal die Anna für mich beantwortete und sich der Uli, der sich jetzt zur Impfung schleppen ließ, daran festhielt.

Es geht um die Frage wer oder was ist jetzt die Erzählerin? Ist sie Mensch oder Tier? Also ganz schön geheimnisvoll und ein wenig verwirrend oder doch nicht so ganz, bin ich ja schon einiges gewohnt und kann mir, weil ich ja selbst schon an die fünfzig Jahre mehr oder weniger erfolglos schreibe, vorstellen, wie schwer es die Autoren haben, etwas Neues und Einzigartiges zu verfassen, weil ja schon alles hunderttausendmal beschrieben wurde.

Katja Gasser, die Moderatorin am “Blauen Sofa” hat gemeint, daß das Buch auch politsch ist, weil es ja um Identitäsfragen geht, das habe ich nicht so empfunden oder würde es nicht so interpretieren.