Für diesen Sommer

Jetzt kommt eigentlich kein Sommerbuch, obwohl es in einem spielt, sondern ein Familienroman, wo es um das Altern geht und die 1964 geborene Gisa Klönne, die schon verschiedene Romane und Krimis geschrieben hat, springt hier munter hin und her, wechselt wild die Zeiten und packt in diese Familiengeschichte auch sehr viel hinein und einiges störten mich auch dabei, obwohl es eigentlich ein Roman mit meinen Themen ist, denn über das Alter, Krankheiten und das Sterben habe ich ja auch schon viel geschrieben.

Da gibt es den vierunachtzigjährigen Heinrich, er ist seit einigen Jahren Witwer und wird in den Augen seiner Töchter oder eigentlich in denen seiner Tochter Monika, die ihm betreut immer sonderbarer. Er kann sich nicht mehr gut bewegen, zeichnet Ameisenbären und so will sie ihn auf Kur schicken und währed dieser Zeit sein Haus umbauen, so daß er im Erdgeschoß wohnen kann, was für ihn und seine beginnende Polyneuropathie bequemer ist.

Das Problem ist nur, er will nicht und sagt die Kur ab, darauf explodiert die bisher immer gut funktionierende, erfolgreiche Monika, bekommt ein Burnout, muß in eine Klinik und da muß die anderen Schwester her und in dieser Zeit den Vater betreuen.

Das ist die Ausgangslage und das Verhältnis zwischen Franziska und dem Vater ist sehr schlecht. Da gibt es viele Schuldgefühle, denn der pflichtbewußte und etwas spissige Vater hatte mit der unsteten Franziska seit seines Lebens Schwierigkeiten, denn die ging schon im Gymnasium statt mit dem Vater laufen, in eine Friedensarbeitsgruppe, engagierte dann für Umweltschutz, ging auf Demos und kommt jetzt von einen Ashram zurück.

Der Vater hat dann einen Sturz, muß ins Krankenhaus und Franziska kann nun das machen, was die anderen Schwester wollte, aber zu der ist kein Kontakt zu bekommen, wird sie doch in der Klinik abgeschirmt.

Franziska findet während es Umbaus Briefe, die die dominante Schwester ihr unterschlagen hat und kommt auch darauf, es gab zwischen ihr und Monika einen Bruder, der als Baby gestorben ist, die Eltern haben das den Töchter verschwiegen und das Testament, das der Vater ändern wollte, sowie in seinem Safe verschlossen hat gibt es auch.

Da kommen wir nun zu den Stellen, die mir nicht gefielen, daß die Tochter gegen den Willen des Vaters das Haus umbaut und, daß sie auch den Safe knackt.

Vater und Tochter versöhnen sich dann und die Tochter beginnt eine neue Beziehung, zieht zum Vater und baut im Nebenhaus ein Yogastudio auf. Sie versöhnt sich auch mit ihrer Schwester und Rückblenden, wo der Vater sein ganzes Leben, das mit dem Krieg beginnt, durchlebt gibt es auch.

Ein ganzes Nachkriegsleben, eine ganze Familiengeschichte, wie es die Neunzehnsechzigerjahren geborgenen, wohl oft erlebt haben.

So steht auch im am Buchrücken “Kunstvoll verwebt Gisa Klönne Zeit- und Familiengeschichte zu einem Portrait zweier Generationen. Mit großer Wärme erzählt sie von Hoffnung und Scheitern, verpassten Chancen und dem schweirgen Weg zu Versöhnung”

Mir war das, wie schon beschrieben zu viel und vor allen die vielen Rückblenden, die meiner Meinung nach auch zu ungeordnet waren, haben mich gestört.

In der Danksagen beschriebt Gisa Könne dann, was mir wieder gefallen hat, was in diesem Roman von ihr erfunden wurde und was sie selbst erlebte und, wie sich beides in jeden Roman immer wieder vermengt.