Die Chop-Suey-Gang

Ein zweiter Krimi, den ich vom Büchertisch der “Gesellschaft für Literatur”, bekommen habe und etwas gar nicht so Hochliterarisches, nämlich Jürgen Alberts “Die Chop-Suey-Gang”, der 1989 im “Heyne Verlag erschienen ist, den ich eigentlich am Wochenende auf dem Hochschwab minehmen wollte, dann aber schon in einem Schwung am Freitagabend in der Badewanne durchgelesen habe.

“Jürgen Alberts” steht in der Werbeleiste des Bändchens “legt in seiner “Bremer Polizei Serie”, den Beweis dafür vor, daß ein Polizeiroman spannend, straff und lakonisch sein kann.”

So ganz habe ich das beim Lesen nicht empfunden, vielleicht weil ich weder von Jürgen Alberts, noch von seiner Bremer Serie vorher etwas hörte und mir mit dem Polizeidezernat und seinen Typen dort, etwas schwer tat, es ist aber glaube ich, auch eher ein ungewöhnlicher Krimi, handelt er doch von einem homosexuellen Polizisten, nämlich dem Oberkommisar Joe Davids, der seine Homosexualität und die Tatsache, daß er sich für Frauen so gar nicht interessierte, sein Leben lang verstecken mußte.

In den Neunzehnhundertneunzigerjahren mußte man das als Polizist wahrscheinlich ganz besonders und so gerät er auch in einen Konflikt, als er sich in den Besitzer eines Chinarestaurants verliebt, weil der nämlich zu Beginn des Buches von der Maffia Besuch bekommt.

Die muß er bezahlen, besorgt sich auch einen Revolver, um sie abzuwehren und beschwört den Freund bei der Polizei nichts zu verraten und dann brennt ein anderes Chinarestaurant ab, zwei oder drei Hände werden gefunden und Joe Davids, der sich zur Aufklärung des Falles meldet, wird abgewiesen. Er darf oder traut sich das Wort Mafia auch nicht zu verwenden und als er es tut, wird er von seinem Vorgesetzen abgewiesen und so beginnt er allein zu recherchieren und diese Recherche führt ihn bis Amsterdam, denn dort hat die “Chop Sue Gang” begonnen ihre Koffer mit Rauschgif über die grüne Grenze nach Deutschland zu schmuggeln, denn sie will in Bremen über die China Restaurants einen Heroin Ring aufbauen.

Das wird in dem Buch erzählt und dann noch einiges andere, so gibt es zum Beispiel einen Polizeipräsidenten, der seltsame Reden schreibt, eine Rekrutenangelobung und eine Demonstration dagegen gibt es auch und Joe Davids wird auch wegen seiner homosexuellen Neigung geoutet, verliert fast den Job, bekommt aber doch heraus, daß  ein hoher Polizeibeamter von der Gang geschmiert wurde, er verliert auch seinen Freund, der von der Gang drogensüchtig gemacht, sich in der Schweiz sein Blut auswechseln und nicht bei der Polizei aussagen möchte und am Schluß verliert er auch das Leben und es wird bei der Polizei anläßlich seines Begräbnisses seiner gedacht.

Jürgen Alberts, entnehme ich “Wikipedia” wurde 1949 in Deutschland geboren und ist vor allem durch seine Kriminalromane bekannt.

Er hat schon sehr viele davon geschrieben, war mir aber bisher völlig unbekannt und ich finde es auch spannend ausgerechnet in der “Gesellschaft für Literatur”, die ja sehr literarisch ist und für Wolfgang Kraus, Albert Drach, Hermito von Doderer, etc, steht und bei der man mit “Selbstgemachten” nur beim “Dichterfasching” lesen darf, auf ihn gestoßen zu sein und auf den Hochschwab habe ich mir etwas anderes mitnehmen müssen, vielleicht passen die “Jiddischen Gedichte” herausgegeben von Hermann Hakel besser oder er besser zur “Gesellschaft für Literatur”, obwohl ich jetzt gar nicht sagen kann, ob ich das Buch von dort bekommen habe.

Anmerkungen, das sollte ich vielleicht erwähnen, gibt es vom Autor zu Entstehungsgeschichte des Buches auch,  so hat es 1983 wirkliche eine “China Mafia in der BRD” gegeben, wie der “Stern” anmerkte und an einer Stelle des Buches tritt auch Van de Wetering, ein inzwischen verstorbener holländischer Kriminalschriftsteller, von dem ich, glaube ich, ein Buch auf meiner Leseliste habe, auf.