Nach drei Jahren endlich wieder maskenlos Straßenbahn fahren

Kaum zu glauben, jetzt bin ich ziemlich genau drei Jahre nicht mehr mit der Straßenbahn gefahren.

“Verrückt!”, würde wahrscheinlich ein unbefangener Leser, vom Nordpol vielleicht oder vom Mond kommend denken.

“Wie kann das sein?”

So verrückt ist das gar nicht. Denn ich bin auch früher, da vormals aus Sparsamkeitsgründen oder auch, um in der Stadt zu flanierenn und da literarische Eindrücke zu sammel, viel zu Fuß gegangen. Bis zum Zentralfriedhof oder nach Schönbrunn vielleicht.

Das haben wahrscheinlich manche auch für verrückt gehalten. Ist aber wahrscheinlich auch gesund und mein Mittel Sport zu begtreiben, wie das Fensterputzen in der eigenen Praxiswohnungen.

Gesund ist ja das Thema. Im Jahr 2019 bin ich meines Knöchelbruchs wegen eher viel mit den Öffis ,gefahren und im Februar 2020, als ich das auch noch machte, bevor Gerüchte aufgekommen sind, daß man des Virus wegen vielleicht doch nicht in die volle Straßenbahn einsteigen soll, habe ich mich noch gewundert daß der 13 A andere Runden fährt und die UBahn wurde und wird ja immer noch gebaut.

Dann kam der dreizehnte März 2020, glaube ich, der erste Lockdown, als man überhaupt nur mit einer Berechtigung in die Öffis durfte und seither hat die Maskenpflicht ja angehalten, obwohl man ja damals hörte, das ist ein ähnlicher Grippenvirus und die meisten werden gar nichts davon spüren nur die vulnerablen Gruppen, die wir schützen wollen, sind davon betroffen, aber dann wurde man von den Parkbänken weggejagt.

“Bleiben Sie zu Hause!”, war überall zu hören. Die Spielplätze und die öffentlichen Parkanlagen wurden in Wien abgesperrt.

Für ein paar Wochen, wenn es da ein wirklich gefährliches Virus gibt, wo da die Leute auf der Straße umfallen, ist das gerechtfertigt, na klar.

Aber, daß das drei Jahre lang geht, hat wohl damals kein Mensch geglaubt und für einen schlechten Scherz gehalten oder für den falsch Film. Und es kam dann auch zur Lockerung der Maßnahmen und Kanzler Kurz hat das Ende des Tunnels angekündigt, das man mit Maske, Tests und Impfen, wenn es die dann gibt, erreichen wird.

Dann kam der Herbst 2020 und Lockdown zwei bevor im Dezember dann Showgeimpft wurde. Dann wurde gleich das drei G beziehungseise testen testen propagiert, solange man nicht geimpft ist, denn dann ist die Pandemie, für die ein Impfangebot hatten, vorbei.

Das habe ich auch gedacht und bin zu Fuß und nicht viel aus dem Haus gegangen, sondern eigentlich nur auf Demos und auf die Bank, um meine <kontoauszüge abzuholen.

Dann kam der nächste Herbst und der Rücktritt Kurz und Kanzlers Schallenbergs Kampfansage, die Zügel enger zu schnallen, 3G am Arbeitsplatz, Lockdown für Ungeimpfte und die allgemeine Impfpflicht, weil die Schwurbler sich nicht impfen lassen wollten.

Dann kam zum Glck Omikron und das was eigentlich die meisten Hausärzte wußten, daß sich ein Virus hinunter mutiert.

Aber nein, das stimmt nicht, hieß es pötzich und es ist auch falsch, daß man mit seinen Abwehrkräften etwas dagegen ausrichten kann.

Nur die Impfung hilft.

Na klar, wenn man nicht aus dem Haus kommt, keinen Sport betreiben kann, sondern nur mit dem Bier und den Solettis vor dem Fernseher sitzt dann nimmt man zuund da habe ich schon einige Beispiele gesehen und dann gehört man vielleicht auch zu den Risikopatienten, die das Virus leichter trifft. Aber das hat sich dank Omikron ja abgeschwächt, so daß die Maßnahmen im Vorjahr langsam wieder aufgehoben wurden.

Überall nur in Wien natürlich nicht. Denn da scheint es Differenzen zwischen dem Bürgermeister und der Bundesregierung gegeben zu haben, die ja auch einmal den Rücktritt des Stadtrats Hacker gefordert hat, so hat sich der Bürgermeister quergelegt und schon im Sommer 2021 viel strengere Maßnahmen als anderswo gefordert, so daß ich bei den Ö-Tönen hinter dem Absperrzaun gestanden bin.

War mir eigentlich egal, da ich ja nach NÖ ausweichen konnte und so freute ich mich nach Ostern 22“, das ich wieder in die “Alte Schmiede” und ins Literaturhaus hinkonnte und da bin ich auch früher zu Fuß gegangen.

Kein Problem. Wenn ich da an einen Bus oder einer Straßenbahn vorbeikam und bei einer Station hineinsehen konnte, habe ich ich immer nachgeschaut, wieviele Leute sich an die Regeln hielten und Masken trugen.

Es waren, glaube ich, achtzig Prozent. Na klar, denn wenn man erwischt wurde, mußte man fünfzig Euro Strafe zahlen, obwohl es ja unlogisch war, denn wenn man mit dem Zug von St. Pölten oder woanders nach Wien hereinkam, mußte man an der Stadtgrenze die Maske ausetzen, obwoh der virus sich im Zug ja schon verbreitet hatte, aber wenn man argumentierte, daß das unlogisch war, hieß es, wir müssen uns daran gewöhnen. Also auch im Sommer Maske oder von von Oktober bis Ostern.

Aber Minister Rauch blieb da zum Gück stur und so war alles normal, bis auf Wien und jetzt wurden die Maßnahmen überhaupt schon für beendet erklärt.

Interessant ist zwar, daß die Zahlen im Moment wieder steigen. Aber wir werden mit dem Virus leben müssen. Also gab der Bürgermeister bekannt, ab Ende Februar wird es auch in Wien normal, weil die Verkehrsbetriebe, glaube ich, ablehnten die Maskenpflicht in ihre Hausordnung zu übernehmen.

Also, hurrah, hurrah, wieder Steraßenbahn fahren und damit vielleicht wieder mit den Öffis über die Donau ins Werkl im Goethehof zum Open Mike kommen und mich nicht mehr vom Alfred mit dem Auto dorthin fahren lassen, denn da ist mir der Fußweg zuviel. Die Fahrscheine waren seltsamerweise auch noch gütig und die fünf Tage im November, wo ich je zweimal in den Prater und zur “Buch-Wien” pillgerte, habe ich ganz ehrlich als sehr anstrengend empfunden.

Also das normale Leben feiern und schauen was sich da in den Öffis ereignet und wo und, wie die Masken fallen. Denn ich habe, daß sich die Leute da immer noch die vielleicht schon Wochen alten weißen Kaffeefilter aufsetzen, am Schluß schon sehr absurd empfunden, weil es eben nicht logisch ist und nur weil es der Bürgermeister sagt, ja noch nicht verhältnismäßig sein müß, was er eigentlich medizinisch begründen sollte.

Also habe ich es am Mittwoch sehr genossen mit der U- Bahn ins Rathaus zu fahren. Habe ich geglaubt und es war auch interessant in der U 4 zu beobachten, daß da die meisten schon maskenlos fuhren und OE24 hatte am Morgen erhoben, ob die Leute überhaupt wussten, daß sie schon ohne fahren dürfen?

Sie wußten es und einige sagten “Ich halte mich noch eine Zeit daran!”

Kein Problem und ich habe auch von meinen Klienten öfter gehört, daß sie sich darüber ärgerten, daß manche Leute so rücksichtslos oder sorglos wären und die Regeln nicht einhielten. Aber die Welt ist verrückt und wir sollen die Spaltung ja überwinden. Dann habe ich die U2 gesucht und bin ein bissen Stiegen hoch und wieder hinuntergelaufen, bis ich kappiert habe, die gibt es seit einem Jahr nicht mehr und gestern bin ich auch am Rückweg von der Pizzeria an der diesbezüglichen Baustelle vorbeigelaufen.

Wenn man sich vor den Virus schützen will, soll und kann man ja Maske tragen, schallt es überall, das ist erlaubt! Vielen Dank für die Eigenverantwortung und richtig, da gibt es auch noch das Vermumungsverbot. Also ganz schön kompliziert und wie mans macht macht mans falsch und am Rückweg vom Rathaus am Mittwoch über den Eistraum zum Ring gegangen und dann mit der Straßenbahn zum Bus gefahren und alles problemlos passiert. Man kann sogar wieder beim Fahrer ein und aussteigen.

Die Pandemie ist also vorbei, hurrah, hurrah. oder vielleicht doch nicht so ganz. Das heißt die Pandemie schon, die soll sogar aufgearbeitet werden, damit die ÖVP nicht befürchten muß, daß die sogenannten Impfverweigerer alle die FPÖ wählen. Eigentlich blöd, daß man in dieses Eck gerät, wenn man die Maßnahmen für übertrieben hielt, was sich jetzt ja als richtig herausstellt.

Da soll es eine Versöhnungskommision geben. Da gibt es auch schon Widerstand. So will sich Minister Rauch, den ich eigentlich für vernünftig halte, dagegen ausgesprochen haben, sich mit den Impfgegner zu versöhnen.

Muß er auch nicht, obwohl er als Minister eigentlich unparteiisch und für alle da sein sein sollte. Wird also nicht viel herauskommen. Die Politiker werden sich an den Experten abputzen und sagen “Wir haben es gut gemeint und es nicht besser gewusst” und sich ein paar Experten suchen, die dann dafür verantwortlich waren und seit cirka einem Jahr sind wir ja in eine zweite dritte oder vierte neue Angstwelle hineingerutscht.

Zuerst der Krieg und dann die Inflation oder war es umgekehrt? Denn, daß das dreimal wöchentliche Testen, die Corona-Entschädigungen, die Lockdowns und und uns was kosten, ist auch ganz klar und die Meldungen, daß die Mieten, der Strom, das Gas, etcetera unbezahlbar sind. Der Karfiol vier euro kostet, die Butter doppelt soviel, als vorher, etcetera, so daß man man wählen kann, ob man essen oder heizen will, Angst auslösen, ist ganz klar und Angst isst nicht nur die Seele auf, sondert behindert das logische Denken.

Der sogenannte Pöbel hat also Angst und kann nicht mehr logisch denken. Ganz egal, ob er jetzt mit oder ohne Maske Steraßenbahn fährt und dazwischen wird schon das neue Krisenermächtigungsgesetz vorbereitet, wo jederzeit eine Krise ausgerufen, eine Impfpflicht eingeführt und vom Bundesheer kontrolliert werden kann.

Nie wieder, könnte man denken. Das erste Mal sind wir auf die Panikmachen hereingefallen und haben uns das drei Jahre gefallen lassen, obwohl eigentlich bald schon klar war, daß der Kaiser keine Kleider hat. Jetzt müssten wir aufpassen, daß uns das nie wieder passiert. Ich bin diesbezüglich etwas pessimistisch. Aber jetzt die alte Normalität genießen und die Traumatisierungen aufarbeiten, die Schäden aufarbeiten und die Gräben zuschütten.

In meinen Büchern kann man das alles nachlesen und das sollte man auch, höre ich doch allethalben, wie schnell man das Unangenehme vergisst.