Es war schon immer ziemlich kalt

Jetzt kommt ein Buch, das auf der Shortlist des “Blogbusterpreises” stand, den, glaube ich, Tobias Nazemi initierte, den es ein paar Jahre gegeben hat und vielleicht immer noch gibt, obwohl ich, wenn das so wäre, schon lange nichts davon gehört habe. Da wurden Blogger ausgewählt zu denen man sein Manuskript schicken konnte, die wählten dann eines aus und der Sieger bekam einen Verlagsvertrag.

Ein paar der Bücher habe ich davon gelesen und einmal das Buch mit den Shortlistproben,. Mareike Fallwickl die Bloggerin die ja selbst Autorinnenkarriere machte, hat einmal kein Buch vorgeschlagen, weil ihr die Texte nicht gut genug waren, nun ja, vielleicht deshalb war ich auf Ela Meyers Roman neugierig, die 1973 in Friesland geboren wurde und jetzt in Barcelona lebt und das Buch, ein Roadmovie sozusagen ebenfalls mit einer eigenen Soundlist,, ist durchaus spannend, denke ich doch man merkt ihm die Spannungsbögen an, mit denen es geschrieben wurde. Da gibt es drei Freunde, die zusammen in Friesland aufgewachsen sind, Insa, Nico, Hannes, jetzt lebt der schwule Hannes mit Insa in Hamburg, Nico in Hannover, alle drei haben eine schwierige Jugend hinter sich, Insa ,die als Briefträgerin jobbt, ritzt sich manchmal und zu Beginn des Buches bemerkt Insa ihre tauben Finger und geht zur Ärztin, hat sie multiple Sklerose, man weiß es nicht und muß erst abwarten.

Hannes verkündet, daß er zurück nach Friesland will, um die Werkstatt seines Opas zu übernehmen und Nco will eine Kiste mit den alten Sachen seiner Mutter, die ihn vor Jahren verlassen hat, nach Barcelona wo sie lebt, bringen und die drei beschließen mit ihren alten Bus dorthinzufahren.

Da sind Themen dabei, die ich auch schon bearbeitet habe, in den “Zwillingswelten” verläßt eine Mutter ihre Kinder und überläßt, als sie stirbt ihr Vermögen einer Katze. In “Und trotzdem” fährt eine Frau ihren Krebs davon, darüber habe ich auch in einem anderen Buch gelesen und “Im Namen des Vaters” läßt eine Frau ihren Krebs nicht behandeln.

Ob es bei mir so spannend ist, wie bei Ela Meyer sei dahingestellt. Sie spielt alle Spannungsbögen aus, trotzdem hatte ich beim Lesen manchmal Schwierigkeiten und habe auch länger, als gedacht damit gebraucht.

Es gibt natürlich Spannungen zwischen den drei. Insas Finger zucken und die Schmerzen überollen ihren Körper. Es ist auch schwierig in den schmalen Bus zu dritt zu schlafen. Nach einem Streit verläßt Insa, die zwei, geht spazieren und findet dabei einen Hund, den sie waschen, pflegen, mit sich nehmen und “Pommes” nennen. Sie lassen sich bei der Reise Zeit. Der Bus versinkt auch fast in einen Sumpf und Insas Exfreund muß auch noch besucht werden. Dann erreichen sie die Mutter und da gibt es auch einige Schwierigkeiten, denn Nicos Vater ist das eigentlich nicht und den Leo, der das ist und der auch in Barcelona lebt, hat er noch nie gesehen. Er will auch das Kind seiner Mitbewohnerin als seines annehmen und als Insa den beiden doch einmal von ihrer beginnenden Krankheit erzählt, gibt es auch Schwierigkeiten, die Freunde geben Ratschläge, mischen sich ein und eine kleine Schwester, die vielleicht Hannes Platz in Insas Wohnung einnehmen kann, gibt es auch.

Bei “Amazon” kann man in Kürzestrezensionen kann man etwas von “besonderen Schreibstil und glaubwürdigen Charakteren” lesen, wo es auch absolute Leseempfehlungen gibt.

Wär schön, wenn ich das über meine Bücher auch lesen könnte, denn so ungewöhnlich sind meine Themen ja offensichtlich nicht.