Neue Schreibpläne

Während ich mehr oder weniger lustlos mein “In den Wolken leben” korrigiere und nicht so ganz damit zufrieden bin, wachsen bei mir schon neue Schreibepläne.

Da bin ich ja hin- und hergerissen. Einerseits denke ich mir regelmäßig, ich habe schon genug geschrieben, bin schon ausgeschrieben und mir fällt nichts Neues mehr ein. Bin andererseits aber wahrscheinlich doch so schreibesüchtig, daß meistens schon während des Korrigierens die neuen Pläne kommen.

Mit dem “Sozialen Kreditsystem” war ich ja irgendwie blockiert und habe länger als sonst gebraucht, das Vorhandene immer wieder umgeschrieben und ihm einen neuen Touch gegeben, weil ich nicht so recht wußte, soll ich jetzt über Covid schreiben oder nicht! Das ist dann trotz Sommerwelle in die Sommerpausee gegangen, scheint, beziehungsweise die Maßnahmenverlängerungsforderungen wieder zu kommen und nach dem Urlaub habe ich meinen Text einen neuen Touch gegeben. Bin im Rohtext fertig und gerade beim Korrigieren und da wir schon Anfang Oktober haben, stellt sich auch die Frage, soll ich heuer beim “Nanowrimo” mitmachen oder nicht und da habe ich mir bei dem “Tag der offenen Tür” beim “Writersstudio” auch einige Impulse mitgenommen. Vor allem der “Kinderbuch-Workshop” war sehr interessant, denn da hat die Leiterin einfach ein paar Bilder ausgelegt. Gesagt “Nehmt euch eines und schreibt!” und ich habe da mit dem Klavier spielenden Jungen einen ganz flotten Anfang hingelegt.

Da war die Idee von der Flora Steinfeld, der siebzigjährigen Bibliothekarin, die wieder einmal alle ihre Bücher aufliest, schon da. Das ist nichts Neues ich weiß. Aber ich dachte, ich lasse sie mit den Romanfiguren kommunizieren und spinne daraus die Geschichten oder den Roman.

Einfacher gesagt als dann verwirklicht, ich weiß, aber eine Idee wär das schon und darin könnte ich auch die Geschichte von dem kleinen Jürgen Jellewein intrigieren.Inzwischen denke ich die Flora ist fünfundsiebzig. Corona ist mehr oder weniger vorbei. Die Teuerungskrise und die Kriegsangst etcetera da und sie denkt “Wenn ich krank werde, kann ich in kein Spital!”, weil sie auch keine Maske und keinen Test machen will. Ein Problem, daß ich in Zeiten, wie diesen Tatsächlich auf uns zukommen sehe und da auch schon einige Erfahrungsberichte hörte.

Durch Corona hat sie auch alle ihre Freunde verloren. Sie sitzt also in ihrer Wohnung, geht einkaufen und spazieren und sonst lebt sie mit ihren Romanfiguren, denkt sich ihre Geschichten aus und hört den kleinen Jürgen aus der Nachbarwohnung klimpern und das Ganze könnte “Seifenblasen in den Wolken”, heißen.

So weit, so what, das könnte ich also als Nächstes schreiben. Entweder wenn ich mit dem “Sozialen Kreditsystem” fertig oder wenn ich bis November noch nicht soweit bin, das neue Projekt einschieben. Bezüglich, daß ich immer schon viel früher fertig bin, wäre da ja die Idee jeden Tag eine Geschichte, ein Kapitel schreiben, das 1600 Worte umfasst und das Ganze nur als Rohfassung oder Materialsammlung verstehen. Vorher eine Reihe von Bilder sammeln und daraus die Geschichte schreiben wäre die Idee. Mal sehen, wie es wird und sich damit nicht unter Druck setzen.

Das wäre vielleicht das Neue und jetzt die Ideen sammeln. Ich bin ja diesbezüglich schon viel lockerer und die Idee mit den Buchfiguren wäre auch sehr spannend. Da würde der Jürgen Jelleweil ein bißchen stören, ließe ich aber verbinden.

So weit, so what und wieder ein Schreibidee, richtig. Das “Soziale Kreditsystem” wird noch korrigiert und hoffentlich verbessert.

Die “Uhren” warten gerade auf den Versand und “Die gestohlene Jahre” müssen vom Alfred noch korrigiert und das Cover gefunden werden. Da bin ich vielleicht auch nicht so ganz glücklich, denn in dem Jahr 2025, das da beschrieben wird, gibt es keine Stromabschaltungen und kein Atomkrieg, wie es real vielleicht sein wird. So rosig ist es in drei Jahren wahrscheinlich nicht. Aber das habe ich, als ich das Ganze geschrieben habe, noch nicht gewusst.

Mich beschäftigt ja immer noch die Frage, wie mache ich aus Corona einen dystopischen Roman? Das schwebte mir schon seit dem “Frühlingserwachen” vor. Bin dafür in die Zukunft gegangen und jetzt ein bißchen ins Jahr 1984 zurück.

Mal sehen, wie es wird? Und schön, daß ich schon neue Ideen habe, über die ich berichten kann und damit die Chance, daß es mir diesmal gelingt, gesehen und gehört zu werden.