Vergoogelt!

Das nächste Buch, das ein Handy-Cover hat, dabei ist Julia K. Steins “Vergooglet” schon 2015 erschienen und ich bin in Internetkontakt mit der Autorin durch Annika Bühnemann gekommen, die auf ihr kostenloses Schreiseminar aufmerksam machte.

Seither schickt sie mir ihren Newsletter, wo sie auf ihre You Tube und Instragram Aktivitäten aufmerksam macht und sie schreibt auch manchmal beim “Nanowrimo” mit und macht dann dazu Videos.

“Vegoolget” ist ein typisches Chicklit nach Sophie Kinsella nachempfunden, könnte man so sage, zumindest agiert ihre Heldein ähnlich doof, wie das auch bei dieser Becky Bloomwood ist, wahrscheinlich noch ein bißchen doofer und möglicherweise gibt es auch das Vorurteil, daß Chicklit- Heldinnen doof agieren müßen, um sich dann an den Schultern ihrer starken Männer ausweinen zu können, bevor es zum Happy End kommt.

Es ist auch was Anne von “Goldschrifts-Blog”, die das Buch besprochen hat, kritisch anmerkte, der zweite Teil und sie rät zuerst den ersten Teil zu lesen, um sich auszukennen.

Aber den habe ich ja noch nicht gefunden, dafür aber ein paar Kinsellas und vom ersten “Shopoholic” war ich sehr begeistert.

Später nicht so sehr. Vielleicht ist das mit “Liebe kann man nicht googlen” auch so, ich weiß es nicht!

Da ist also Lena, dreiunddreißig und die dürfte im ersten Teil im Modemagazin “Grace” gearbeitet haben und sich dabei in den Inhaber, den feschen Björn verliebt zu haben.

Jetzt hat sie einen erfolgreichen Marketingblog, Björn, der im Gegenteil zu ihr aus guten Haus ist, als Freund und ist internetsüchtig. Das war sie wohl schon früher und das Buch beginnt auch gleich unmittelbar, als sich das Paar für das Wochenende in einem Wellnessschloß befindet, Lena immer googlen will und Björn ihr das verbietet. Sie machen dann Sport mit E- Bikes und Lena stellt ihr Bike einen Gang schneller als ausgemacht, was auch gleich Probleme gibt.

Dann überredet sie ihn bei der Geburtstagsparty seiner Oma teilzunehmen, um seine Familie kennenzulernen, obwohl sie das zuerst gar nicht wollte.

Lena ist also auch sehr wankelmütig und hat einen Exfreund namens Karsten. Den hat sie Geld geborgt, das er ihr zurückgeben soll, abern icht kann, weil sie Björn Geld für seine Wohltätigkeitsorganisation versprochen hat. Das bringt sie in Schwierigkeiten, deshalb verkauft sie all ihre Sachen und vermietet ihre Wohnung, sie wohnt in München, an zwei Mädels, die am Oktoberfest teilnehmen wollen, die veranstalten aber wilde Sexparties darin und ruinieren mehr als die Miete einbringt, die sie dann auch noch schuldig bleiben.

Ein angeblich schwuler Yogalehrer, der sich in Lena verlieb,t gibt es auch noch und eine Cordula, die offenbar früher in dem Magazin ihre Chefin war und sie hinauswarf. Jetzt hat Björn sie hinausgeworfen und Cordula überredet Lena zu einem Fernsehauftritt.

Die sagt zu, denn sie will, um das Geld zu bekommen einen Bloggerpreis gewinnen. Björn ist dagegen, weil er Angst, um den Ruf seiner Firma hat. Sie geht trotzdem, Cordula legt sie natürlich hinein und um das Kraut noch fetter zu machen, überredet David sie sich bei einer Party seiner Eltern wegen, als seine Freundin auszugeben. Er küßt sie dann für ein Foto, das wird Björn zugespielt, etcetera.

Das Happend gibt es natürlich auch. Das buch ist ja wahrscheinlich nach der Heldenreise konzipiert und das besteht darin, daß Lena den Bloggerpreis zwar nicht gewinnt, den gewinnt politisch korrekt, ein Rollstuhlfahrer. Lena ist ihm aber nicht böse, denn er überweist dafür das Geld mit dem er nach Mallorca fliegen wollte, an die Wohltätigkeitsorganisation und Lenas Vater, der von der Mutter getrennt ist, weil sie im ersten Teil offenbar bei seinen Experimenten nicht mitmachte, hat jetzt eine asiatische Freundin, eine junge Pianist namens Ling Ling, auch sehr originell und deren Mutter hilft Björn aus der Patsche und die beiden versöhnen sich natürlich auch, obwohl ich finde, daß sie eigentlich nicht zusammenpassen und Björn gegen die wankelmütige Lena viel zu farblos rüberkommt und ein skurilles Detail habe ich noch vergessen:

Lena will ja Geld auftreiben, dazu liest sie im Internet, daß auch Nichtmütter Muttermildch bekommen können und man die teuer verkaufen kann. So geht sie zu einer Freunin Babysitten. Als das Paar dann nach Hause kommt, liegt die kleine Marilu an ihren Busen und die Milchpumpe wurde auch in Betrieb gesetzt.

Geht es noch?, könnte man da noch fragen und halten die Chicklit-Autoren ihre Leserinnen wirklich so blöd, daß sie ihnen solche Detauls vorsetzen? jetzt weiß ich warum ich eigentlich nur wenig Chicklits lese und sie meistens stehenlasse, wenn ich sie im Schrank finde.