Absurde Menschheit

Stellen  wir uns vor die Spezies Menschheit verschwindet einfach von diesem Planeten, durch einen Unfall, eine Reakterkatatastrophe, einen kriegerischen Angriff oder so, heute, morgen oder in tausend Jahren  und dann kommen die Außerirdischen und möchten gerne wissen, wie war das doch damals mit den Menschen?

Wie waren sie und finden ein kleines Büchlein von einem “Trockennasenaffen” namens Gard Menneberg, der in vierundvierzig vergnüglichen Kapiteln und dann noch mit ein paar Anleitungen im Umgang mit ihnen, davon erzählt und das alles mit einem “vergnüglichen Augenzwinkern”, falls doch ein paar Menschen dieses Büchlein lesenn, um alles über ihre “skurrille Selbstüberschätzung zu erfahren oder das, was “Voyageur eigentlich über die Menschheit berichten hätte müssen”, also etwas ganz anderes, als das, was da in den Siebzigerjahren ins All geschickt wurde.

Wie ist sie also diese Spezies Mensch? Sehr seltsam, wie man sich denken kann und so wird schon am Anfang ein Bild von ihren aufgezeichnet, das einem Matadormännchen zu gleichen scheint und im Kapitel vier wird die Frage gestellt, wie die Menschheit entstanden ist und damit beantwortet, daß man es eigentlich nicht weiß.

Aber einiges weiß man, beziehungsweise wird  an Beispielen erklärt. Die Menschen sind anmassend und neigen zur Selbstüberschätzung, fürchten sich, obwohl sie doch so groß und mächtig sind, vor kleinen Spinnen und würden zwar niemals ihre Hunde essen (mit Ausnahme vielleicht in China, füge ich jetzt an), füttern ihre Hündchen aber mit Rinderleber und dann gibt es noch die Vegetarier, die nur das Obst esen, was von den Bäumen fällt, seltsam, seltsam, wie das genauso ist, daß sie soviel schlafen und die Säuglinge, die dann allmählich etwas munterer werden, glauben fliegen zu können, die Menschen neigen ja, wie wir schon lasen, zur Selbstüberschätzung.

Das wird ihnen allerdings schnell in den Schulen ausgetrieben und dann arbeiten sie ihr Leben mit drei Wochen Urlaub im Jahr hart und sind auch nicht glücklich, obwohl die meisten doch sehr wohlhabend sind und genug zu essen haben, aber ihre schlechten Eigenschaften sind der Neid und so ist der Arbeiter, dem Manager sein gutes Leben neidig und der beneidet wieder seinen Gärtner, etcetera, etcetera.

Über das Kapitel “Freiheit” kommt man zur Gier und damit zur Erkenntnis, daß die Spezies Mensch den Futternapf stehenlassen würde, wenn ein größerer in Sichtweite wäre und so weiter uns so fort, bis er  letztendlich vor der vollen Schüßel, die nur in seinem Kopf existierte, verhungert wäre, das führt zu den Kriegen der Geschichten oder auch zu Jesus Christus, dem Freiheitskämpfer, der die Wucherer aus den Banken verjagten, in seinem Namen wurden dann die größten Kriege, die Kreuzzüge und die Inquisition mit ihren grauslichen Folterungen entfacht, aber auch die Schlagwörter “Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”, ließ Köpfe rollen, so daß es mich, ganz ehrlich wundert, daß da jeden vierzehnten Juli ein großes Fest gefeiert wird, aber weiter mit dem Absurditäten der Menschheit.

Da hätten wir noch die Völlerei oder die Adipositias und sehr lustig finde ich die Beschreibung, daß das Übergewicht verboten werden sollte, weil die Fetten dann zu träge zum kämpfen wären und es keine Kriege mehr geben würde.

“Na dann!”, könnte man sagen, aber die WGKK vertritt mit ihren “Rund um gsund-Programmen” wahrscheinlich redlichere Motive.

Danach kommen wir zum Sex und zur Liebe und da würde ich dem lieben Autor wieder einmal männliche Motive oder ein männliches Bild unterstellen, wenn er da von den Keuchscheitsgürteln spricht und davon, wie sich die Frauen ihre Männer aussuchen und die dann glauben laßen, sie hätten sie erwählt.

Er räumt aber auch ein, daß es männliche Prostiutierte gibt und bringt ein Beispiel, wo die Geliebte nur Marzipan essen durfte, damit sie ihrem Liebhaber in den Mund urinieren konnte, na prost könnte man da sagen.

Die Unterschiede zwischen Mann und Frau werden erklärt, sie will quasseln, er seine Ruhe haben, eine Erkenntnis, die schon wahre Bibliotheken füllt und dann kommen wir zum Altern, dem Tod, dem Ende im Pflegeheim und auf die Umweltzerstörung und wir haben einen humoristisch philsosophischen Eindruck über die “Absurde Menschheit” und das, was wir wahrscheinlich ohnehin schon mehr oder weniger wußten bekommen.

Ein wenig schade finde ich, daß man über die Identität des Trockennasenaffens Gard Meneberg, obwohl er mir in das Buch eine sehr liebe und persönliche Widmund geschrieben kann, sowohl über seine Seite noch über die des Verlags eines kleinen oberösterreichischen, der mich gefunden hat und sich von meiner überlangen Leseliste im Gegesatz zu anderen Verlagsmenschen, die diese offenbar auch ein wenig absurd fanden, nicht abschrecken hat lassen, nicht sehr viel erfährt, obwohl der Autor über eine eigene Website verfügt, dort aber nur eher Unverbindliches über sich erzählt.

Das Buch ist zuerst elektronisch erschienen, jetzt in der Printform erhältlich und allen, die über sich und über die kleinen oder größeren menschlichen Absurditäten schmunzeln wollen, wahrscheinlich zu empfehlen.