Dichterloh, das Lyrikkurzfestival in der “Alten Schmiede”, von Michael Hammerschmid kuratiert, das sich mit der “Polyversale” abwechselt, gibt es jetzt zum zweiten Mal.
Dann gibt es ja noch die “DichtFeste” im literarischen Quartier, die von Christine Huber kuratiert werden und so kann man in Wien eigentlich ganz schön in Sachen Lyrik auftanken, Neues kennenlernen und das Festival, das heute begonnen hat und sich über die ganze Woche hinüberziehen wird, war auch gut besucht.
Margit Heumann, Petra Ganglbauer, saßen hinter mir und wollten von mir wissen, wie es mir den ginge. Christl Greller, die unermüdliche, ist weiter hinten gesessen und und und…
Michael Hammerschmid hat dann auch eingeleitet von der Bedeutung der Lyrik gesprochen, welchen Wert sie habe und wie sehr, die Sprache einen oder eine über die Mittelmäßigkeit erheben kann und hat dann Ferdinand Schmatz den Sprachkunstleiter vorgestellt, der mit einem Essay begonnen hat.
“Weiter bauen” hat der geheißen und mit Ernst Jandl begonnen.
“Um ein Gedicht zu beginnen habe ich…., habe ich nicht”, hat der einmal gesagt oder geschrieben und Gottfried Benn meinte, daß “das Gedicht oft fertig wäre, ehe der Dichter das weiß.”
Schöne Sätze und sehr lyrisch ausgedrückt, oftmals wiederholt und ein eigenes, ein Schmatz Zitat ist auch vorgekommen, dann wurden noch einige andere Dichter zitiert, bevor es mit dem ersten bei “Droschl” erschienenen Lyrikband “Impressum langsames Licht”, der 1946 in der slowakei geborenen und in Zürich lebenden Ilma Rakusa weiterging, der wie Michael Hammerschmid einleitete, in den verschiedensten Städten Prag, Odessa, Berlin und in der persischen Wüste spielt und in sieben Teilen untergegliedert ist und sehr poetisch füge ich hinzu, nicht experimentell, sondern ein angenehm sanftes Sprachbad mit sehr schönen Wendungen und dann kamen die beiden Oberösterreicher Hans Echhorn und Erwin Einzinger, die zusammen ein Langgedicht geschrieben haben, das “Herbstsonate” heißt und in der “Edition Sommerfrische” erschienen ist, was ein wirklich schöner Name, für einen Verlag ist, wie ich gleich anmerken möchte.
Sie haben es auch zusammen vorgelesen und dazu erwähnt, daß sie oft gar nicht mehr wüßten, welche Zeilen von wem geschrieben worden wären und, daß das Dichten sehr viel Spaß gemacht hätte.
Das Resultat war dann sehr prosaisch und gar nicht so poetisch, aber Michael Hammerschmid merkte in seiner Verabschiedung auch an, daß man sehen könne, wie unterschiedlich und vielfältig Lyrik sei.
Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag geht es weiter, an den ersten beiden Tagen in der “Alten Schmiede”, dann im “Institut für sprachkunst”, weil das auch ein paar Studenten zu Wort kommen werden und Michael Hammerschmid forderte zum Wiederkommen und auch zum Bücherkaufen und Selberlesen auf.
Aber da habe ich schon andere Programmpunkte in meinen Terminkalender vorgemerkt, die vielleicht ein wenig weniger lyrischer sind, was aber insofern nicht viel macht, da mir heute Bernd Schuchter, den neuen Lyrikband von Cornelia Travnicek “Parablüh” geschickt hat, in dem sie sich mit Sylvia Plath beschäftigt, beziehungsweise mit ihr Monologe führt.