Terrassenschreibetag

Heute habe ich ja, das habe ich schon geschrieben, keine Stunden gehabt, so daß ich mir dachte, daß ich mich mit meinen Notizbüchern auf Romanrecherche machen kann, um die Szenen kommen zu lassen. Das war vorige Woche, als ich das dachte, wo ich ungefähr achtundvierzig Rohseiten hatte und eigentlich nicht wirklich wußte, wie es mit meinem Romanprojekt weitergehen sollte. Denn einen richtigen Plot hatte ich ja nicht, sondern habe mich einfach von Szene zu Szene weitergeschrieben, ausgehend von den Notizen, die in dem Notizbuch standen, das ich einmal im Schrank gefunden habe.

Darüber wollte ich einen Roman schreiben oder eigentlich damit in der Sommerfrische an der Traisen entlang fahren und die Handlung entstehen lassen. Dann hatte ich bald den doppelten Handlungsstrang, die Eja Augustin, das Alter Ego, die mehr oder weniger erfolgreiche Schriftstellerin, so genau geht das aus dem Text nicht heraus, die mitten in der Corona-Krise, aufs Land in das Häuschen ihrer Eltern fährt, um dort die Sommerfrische zu verbringen, dort das Notizbuch findet, in der Seedose eine Beobachtung macht und daraus einen Roman entstehen lassen will.

Nnaiv könnten meine Kritiker vielleicht sagen, Fakt ist, das ich diesmal sehr lange keine Handlung hatte und nicht wirklich wußte, was ich schreiben will? Bei meinem letzten Text, dem “Frühlingserwachen” habe ich ja versucht mich an der “Heldenreise” entlang zu hanteln.

Ob das wirklich gelungen ist, weiß ich nicht so genau. Aber diesmal war das anders, die “Heldenreise” war mir egal. Corona, das mich ja sehr beschäftigt, ist dann automatisch dazugekommen und da die Panik der letzten Wochen über die zweite Welle, obwohl ja trotz Massentestungen immer nur täglich hundert Personen mit diesem Virus gefunden werden und ich dieses Vorgehen eigentlich ein wenig seltsam und beuruhigend finde.

Das Romanentstehenlassen war dann auch ein wenig schwierig, weil ich ja jeden Montag oder Dienstag nach Wien gefahren bin, da meine Stunden machte und oft nicht zum Weiterschreiben gekommen bin und wie gesagt, bis zur Hälfte des Textes eigentlich nicht wirklich zufrieden war. Ich habe das Vorhandene dann ein- oder zweimal durchkorrigiert und voriges Wochenende eigentlich geplant, den Handlungsaufbau am Montag und am Mittwoch zu betreiben.

Am Montag beim Viehofner See, am Mittwoch bei einem Wiener- Recherchetag. Dann habe ich mich am Montag auf eine Bank am See gesetzt und plötzlich war die ungefähre Handlung da und ich hatte auch so viele Szenen im voraus, daß ich dachte, da setze ich mich dann am Mittwoch auf die Terrasse und schreibe und schreibe und das habe ich dann von circa zehn bis acht auch getan. Es war schönes Wetter ich habe mich immer weiter ausgezogen, die Blumen gegossen, den Rasen gespritzt, mich unter den Sonnenschirm zrück gezogen und sechs Szenen geschrieben.

Daß es im Sonnenpark bei diesen Festival enden wird, habe ich schon am Montag gewußt und ab da sind für mich die einzelnen Handlungsstränge auch sehr schlüßig geworden. Da hatte ich ja vorher meine Schwierigkeiten mit dieser Dreiecksgeschichte zwischen der Dagmar Schneider ihrer Rivalin und ihrem Chef. die Beziehung zwischen Tante Aloisia und Simon hat sich auch aufgeklärt und das mit der kritischen Polizistengruppe kommt vielleicht nur am Rande vor. Dafür tritt der Uwe ständig mit seiner Petition auf und versucht alle zu einer Unterschrift zu bewegen und ganz am Schluß geht es wieder zur Eja, die den Roman ja schreibt zurück und die läßt ihn damit enden, daß es der Uwe war, der das Handy in den Blumentopf geworfen hat.

Einunddreißig Szenen, vierundachtzig Seiten und derzeit etwas über einundvierzigtausend Worte sind es nun. Nach der Korrektur wird es noch kürzer werden, ein kurzer “Nanowrimo” also, weil ich da nichts anstückeln muß. Aber länger als das “Frühlingserwachen” und am schluß ist es wieder sehr rasant geworden. Einige Unklarheiten habe ich natürlich wieder drin, die ich in den nächsten Tagen oder Wochen noch ausbügeln werde und ich werde die Kapitelangaben auch verändern und zwischen den Eja-und den Romanszenen unterscheiden. Spannend, spannend und ich war heute sehr fleißig.

Morgen habe ich wieder Stunden und die Korrektur vom “Fräulein No” damit das bald an die Druckerei gehen kann, steht auch wieder an und am nächsten Mittwoch habe ich bis jetzt nur eine vierzehn Uhr Stunde. Mal sehen, ob ich da recherchieren werde, aber eigentlich habe ich ja mit dem Korrigieren und dem Flüßigkwerden lassen genug zu tun.

Jetzt bräuchte ich nur wieder mehr Aufmerksamkeit, aber das bleibt wahrscheinlich mein Problem, daß ich die nicht habe und einsam vor mich hinschreibe, geht aber auch.

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