Wien zum Anschmieren

Jetzt kommt noch das passende Buch zu meinen Wien-Erforschungen, der “Holzbaum-Verlag”, der unermüdliche macht es möglich “Wien zum Anschmiedenn – Das Malbuch für echte Wiener” steht am olivgrünen Cover, darauf sieht man a Haße, a bugl und a Semmerl oder wie das haßt, man sieht das echte Wienerisch oder was das Klische dafür hält ist bei mir, obwohl ich eine solche bin, nicht so ausgebildet, daneben eine DoseBier oder Cola, alles ist möglich, denn beides ist in Weiß und das Ausmalen noch angesagt.

Als Wien-Souvenier zum Mitbringen an die Lieben in die ferne USA oder in das nahe Wuppertal ist es auch bestens geeignet und man kann seine Wien-Kenntnisse oder seine diesbezüglichen Voruteile auch köstlich überprüfen, denn das schmale Heftchen, wieder herausgegeben von Clemens Ettenauer, die Ideen zu den Bildern stammen von Sarah Braid, die auch die gezeichnet und die Cover-Gestaltung gemacht hat, Clemens Ettenauer, Elisabeth Geiderer und Hanna Jungwirth, also eine Gemeinschaftsarbeit, regen durchaus zur Klischeeverbreitung oder noch besser zur dessen sich Widersetzung an.

Also das erste Bildchen, da sitzen zwei an einen Tisch und ein gesichtsloser Kellner, serviert die Getränke, Aufforderung an den Leser “Zeichne dem Kellner ein gratiges G`sicht und die fehlenden Smartphoses auf den Tisch!”

Aha, die Zeichen der Zeit dürfen auch nicht fehlen und weiter gehts, jetzt sind die “4 Dinge gefragt, über die sich der Wutbürger am Stammtisch aufregt” und weil ich gerade Nachrichten gehört habe, würde ich da bei Punkt eins “Daß Sebastian Kurz keine islamischen Kindergärten will”, dazuschreiben und über H.C. Strache kann man sich vielleicht auch noch aufregen.

Der Wutbürger wird es vielleicht anders sehen, aber was weiß man schon so genau hat Cornelia Travnicek einmal zu mir gesagt, was vielleicht auch ein Klischee ist.

Jetzt kommen dann gleich die “Bratwürschtln, der G`schissenen und die Hüsn, um mein Wienerisch aufzubessern und wie kann man einen “Wiener Imbißstand benennen?”

Der Wutbürger hat vielleicht dazu Ideen.

Dann kann man  Orte wie die “Donauinsel oder den “Unicampus” mit den passenden Klischees verbinden und dazu passend oder auch unpassend, welche “Jobangebote hat einer, der Afrikawissenschaften studiert hat?”

Frage an die Herausgeber: “Was hat das mit Wien zu tun?”

Nun kommt noch ein weitverbreitetes Klischee, das ich, ich glaube, ich habe das schon mal geschrieben, nicht so mag. Nämlich Malen mit Zahlen. Man sieht groß den Kopf des Bürgermeister Häupl, und der hat was in der Hand?

“Finde heraus, was er ab Dienstag Nachmittag trinkt und male seine Nase rot an?”

Na was, Kaffee vielleicht,Kamillentee oder Sodawasser? Mit Alfreds Wandergruppe habe ich Vorjahr einmal darüber gestritten, daß ich nicht von vornhereinannehmen will, daß es ein Glas Rot- oder Weißwein ist.

Man kann die Boku-Studentin vom BWL-Studenten unterscheiden, was auch nicht unbedingt eine nur Wienerische Aufgabe ist und natürlichdie Kaiserin Sisi mit den urlangen Haaren, da sind wir wieder im Herzen Wiens und in den Souveniergeschäften, gibt es auch und man darf ihr ein paar Haarspangen malen.

Und so weiter uns so fort, ich bin erst bei der Hälfte des Hefchens und soll ja nicht alles verraten, damit man sich dieses, um die wohlfeilen fünf Euro auch kaufen und alles ausmalen beziehungsweise dazu schreiben kann.

Also nur noch soviel:

Der Opernballstammgast Richie Lugner kommt natürlich vor und seinen nächsten Stargast kann man selbst dazumalen.

Sigmund Freud legt einen auf die Couch und man darf dazuschreiben, was der dem über den “Ödipus-Komplex”, “Penisneid” und “Triebe” erzählt. Der Meister sitzt daneben mit der Zigarre oder ist es nur ein Bleistift und ich bin dem Klischee aufgesessen, denn ich wollte gerade dazuschreiben “Rauchen ist gesundheitsschädlich, Herr Professor! Man kann davon Kehlkopfkrebs bekommen!”

Und so weiter und so fort, bis zum bitteren Ende oder zur Sachertorte mit der Schlagsahne, die man natürlich auch ausmalen kann.

“Mandelas ausmalen zur Beruhigung? Schnee von gestern! Echte Wiener entspannt viel mehr das Ausmalen ihrer geliebten Sachertorte und weiterer typisch wienerischer Motive. Denn was könnte den Wiener Grant besser zügeln, als eine Mehlspeise?”, steht noch am Heftchenrücken.

Und nun auf zum Buntstifte holen, machen wir  einen Wettbewerb, wer malt die schönsten Wien Klischees?

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *