Longlistentagebuchnotizen I

Am vorigen Mittwoch habe ich nach der Longlistenverkündung, wie geplant, die Verlage angeschrieben und bin dann durch den Frequency Getrubel, vielleicht hat mein Beschwerdebrief vor fünf Jahren an den Bürgermeister doch etwas geholfen, zum “Thalia” aufgebrochen, habe gedacht, ich lese mich schnell ein bißchen durch die Alina Bronsky oder die Valerie Fritsch , wobei die “Baba Dunja” wahrscheinlich leichter zu lesen, als die hochartifizielle Valerie Fritsch wäre, aber nichts davon, denn der “Thalia” in St. Pölten hatte noch nicht seine Bücherstapel auf die Longlist abgestimmt, Er richtete, glaube ich, eher, die Schulhefte für den Schulanfang her und sortierte Jogabücher, so fand ich statt einem leicht lesbaren Büchlein nur das siebenhundertdicke “Risiko” vor, ein “Spiegelbestseller”, der sowohl vom ersten Weltkrieg, als auch von Afghanistan handelt und das ist ja an sich etwas, was mich interessiert, aber ohne die Longlistenleseeuphorie wäre das Buch und der Steffen Kopetzky wahrscheinlich an mir vorbeigegangen.

Als ich dann nach Harland zurückkam und die Gertraud Klemm aus dem Regal holte, hatte ich schon die ersten Rückmeldungen, die Jenny Erpenbeck gern, wenn sie erschienen ist und “89/90” ist schon zu mir unterwegs, nur leider bin ich daraufgekommen, daß ich bei der Adreßangabe auf die Türnummer vergessen habe und ob die Post so schlau ist, mir das Buch trotzdem in das  Brieffach zu legen?

Dann kam vom “Droschl-Verlag” beziehungsweise dem Literaturbüro, das ihn vertritt, das PDF der Monique Switters, etwas was ich sonst nicht so gerne habe, denn ich bin ja eine schamlose Buchunterstreicherin, jetzt aber passte, so daß ich da schon mitten im Lesen bin.

Am Donnerstag aber noch einmal “Freuquency- Durchquerung, tapfer durch alle “Hallo Mutti-Rufe!” und Bierdosenabschießspiele hindurch und da entdeckte ich dann die Valerie Fritsch in den Regalen und Ilija Trojanows neuer Roman war inzwischen auch aufgelegt.

Na fein, aber erst ging es  in die Berge und zum Wanderwochenende, vorher kamen noch drei Verlagsversprechen, der Dutli soll zu mir finden, Kay Wayands “Applaus für Bronikowski” und das Hotlistenbuch der Anke Stelling “Bodentiefe Fenster”, hurrah, hurra!

Aber erst die “Fünf Kopeken” auslesen und nachschauen, was die auserwählten Sieben zu schreiben haben?

Die hatten inzwischen Kathrin Schmiedt vom LLL 2009 interviewt und sich gewundert, daß sie “Aberland” und den “Droschl-Verlag” noch nicht kennen und ich brach mit der Gertraud Klemm zum Wanderwochenende auf, erfuhr vom lieben Otto, er hat sich doch die achtzehn Bücher, die er noch nicht gelesen hat, bestellt, liest jetzt den Feridun Zaimoglu und den Ulrich Peltzer könnte ich gleich haben, wenn er ihn nicht vergessen hätte.

Hurrah hurra und auf dem Berg, die Gertraud Klemm halb ausgelesen. Zurückgekommen hatte ich Nachricht vom “Suhrkamp-Verlag”, die Valerie Fritsch könnte ich haben, das andere eher nicht, aber ich will den Alfred ja am Samstag ohnehin zum “Thalia” zum vorverlegten Weihnachts- und Bücherkauf schleppen.

Die Blogger hatten inzwischen auch ihre ersten Eindrücke gegeben und verraten, welche Bücher sie schon gelesen haben und da ist interessant, daß die nicht “offiziellen”, wie “Literaturen” oder “Bücherwurmloch” schon sechs bis sieben  gelesen haben, die “offiziellen”, aber, wie ich eher noch nicht so viel.

Und am Montag, als ich schon mit der Monique Switters  begonnen habe, kam die Nachricht von “Klett-Cotta” , ich könnte “Risiko” haben, so daß ich dem armen “Thalia” am Mittwoch nicht wie geplant, das Buch zu Ende lesen muß, sonder mich stattdessen auf Peter Hoegs “Der Susan Effekt” konzentrieren kann.

Das steht zwar nicht auf der LL ist aber der neue “Hanser Bestseller” und da mag mich, beziehungsweise meine Leseliste, zwar nicht die Pressedame, es gab aber eine Bloggeraktion, obwohl die mir ja einmal erklärte, es gäbe keine Bücher für Blogger.

Jetzt gab es zwanzig und ich habe eines gewonnen, also demnächst eine kleine LL-Unterbrechung, aber ich schaue ja gerne über den Tellerrand und es gibt , das habe ich ohnehin nie bezweifelt, mehr als zwanzig gute Bücher in diesem Herbst und eine Menge, die nicht auf der LL stehen.

Etwas anderes kann ich auch noch vermelden, “Selmas Kopftuch” ist fertig korrigiert, schon seit zwei Wochen, der Buchtext geschrieben, jetzt könnte der Alfred bald die Vorschau in den Blog stellen und dann gibt es wieder ein “Literaturgeflüster-Geweinnspiel” und das neue Buch, sobald es erschienen ist, von mir zu gewinnen.

An den “Prekären Sommererlebnissen” habe ich noch zu korrigieren und bin durch das Buchhandlungslesen und das Wandern vorige Woche nicht dazugekommen, dabei gibt es einiges am Rohentwurf zu verändern.

Erst einmal die LL aktualisieren und dann hat es am Mittwoch ja geregnet, also wird sich die Sandra mit dem Andy vielleicht nicht an den Ratzersdorfersee zum LLl legen und Alexis Tsipras ist am Donnerstag zurückgetreten, das sollte ich vielleicht auch noch erwähnen.

Also spannend, spannend das Lonlistenlesen und ich bin schon in Erwartung der Rezensionsexemplare, daß ich so richtig loslegen kann, denn es wird ja knapp werden, wenn ich bis zwölften September so einigermaßen durch sein will.

Das werde ich auch wahrscheinlich nicht schaffen, bis Oktober vielleicht schon und es ist auch egal, denn ich bin ja, wie der liebe Otto richtig bemerkte, keine offizielle Bloggerin, sondern  auf eigene Faust, wie sonst auch, unterwegs. Allerdings will ich, wenn es geht schon eine eigene Rangliste machen, um zu vergleichen und ich kann sagen, das LLlesen ist wirklich interessant und für eine geübte Leserin, wie ich es bin, wahrscheinlich auch nicht so schwer, obwohl einige dicke Brocken dabei sein sollen.

Wolfgang Tscher vom “Literaturcafe” hat auch seine Meinung zur LL abgegeben und sich  mokiert, daß es da am Mittwoch mit der Bekanntgabe auf der offiziellen Seite nicht ganz klappte und er fragte auch, ob das wirklich die zwanzig besten Bücher sind, durch die wir uns jetzt vielleicht so eifrig lesen und bemerkte viele, die fehlen.

No na, es gibt eben mehr als zwanzig gute Bücher und wenn man das weiß und sich nicht davon abschrecken läßt sondern gerne und bereitwillig über den Tellerrand  guckt oder auf die Bücher in den Buchhandlungen,  die am Nicht-LL-Tisch stehen, ist der dBp auch kein Problem, sondern eine lustige Sache, bis es dann im November zum “Nanowrimo” geht, allerdings und das ist wahrscheinlich eines, leidet meine eigene endlos Leseliste, aber das habe ich mir selber so ausgesucht.

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