Lektüre vor dem Schlafengehen – Die alten und die neuen Häuser

Beim vorigen Osterspaziergang der LitGes in St. Pölten hat mir Manfred Lagler-Regall, den ich meist dort treffe und der mir gelegentlich kommentiert, ein schwarzes, an eine Dissertation erinnerndes Buch übergeben – “Lektüre vor dem Schlafengehen”. Beim heurigen Osterspaziergang ist ein kleineres Büchlein mit einem Haus am schwarz weißen Cover “Die alten und die neuen Häuser – (ein Tractat in Prosaskizzen)” dazugekommen, die ich nun gemeinsam besprechen will. Manfred Lagler-Regall wurde, wie ich dem Netz entnehme, in den Büchern selbst gibt es, obwohl es sich um autobiographische Roman- bzw. Prosaskizzen handelt, keinen Lebenslauf, 1965 geborene, hat  das Melker Stiftgymnasium besucht, als Vermessungstechniker gearbeitet  und scheint sowohl literarisch, als auch malend und musikalisch tätig zu sein, hat außerdem noch Theologie studiert und ist bei “Wikipedia” als freier Mitarbeiter tätig. Die “Lektüre vor dem Schlafengehen” wird vom Autor als “Roman” bezeichnet und ist in zwei “Teile oder Häuser” aufgegliedert. Das zweite Buch, die “Alten und die neuen Häuser” , beide Bücher sind im Eigenverlag erschienen, ist eine Fortsetzung, bzw. Erweiterung des Teil eins, so daß ich den autobiographischen Roman oder den “Codex Regall” und das “Traktat in Prosaskizzen” in einem besprechen kann und meine, daß die Gattungsbezeichnung “Prosaskizzen” treffender ist, obwohl man in beiden Büchern auch  viel Autobiographisches erfährt und Manfred Lagler-Regall, sein Alter Ego Franz L., auch  viel von sich erzählen läßt. Das erste Buch besteht aus zwei Teilen oder  aus “Zwei Häusern” und erzählt in fortlaufenden nummerierten Prosaskizzen  beispielweise von der Computerausbildung in Wien und dem Leben bei dem Großonkel, dessen Zustände nicht die allerhygienischsten waren, so daß sich Franz L. oft von dem Essen, das ihm der Oheim kochte, grauste. Dann erfährt man aber auch sehr viel von seinen Lektüren. Franz L. oder Manfred L. in den Büchern wird sehr viel abgekürzt, was das Lesen nicht unbedingt einfach macht, ist ein sehr belesener Mensch und schreibt von Franz Kafka oder auch vom Bachmannpreis 2013, wo  M. K. (Michael Köhlmeier) merke ich an, die Eröffnungsrede hielt und sich darüber mokierte, wie M.R.R. sich über Jörg Fauser echauffierte. Er geht  auch die “tägliche Runde hinauf zur Burg, wo man an fünf Bankerln des Jörg-Mauthe-Themen Weges vorbei geht, weil Jörg Maute “der österreichische erfolgreiche Schriftsteller” einmal dort Hausherr war. Manfred Lagler- Regall, der sich auch viel mit  Theologie beschäftigt und eine “Vater unser Katechese” zusammengestellt hat, nennt sein Schreiben “Tratulieren” und sich selber “Tratulist”,  berichtet aber auch von seiner Begegnung mit der “bekannten Schriftstellerin Doris K”, damit ist wahrscheinlich Doris Kloimstein gemeint, nach deren Treffen im Cafe Schubert vor ein paar Jahren auch den ersten Kommentar schrieb. So geht es weiter mit der Autobiographie von Franz L. oder Manfred L.,  auf Seite einunddreißig in den “Zweiten Teil oder das zweite Haus” über, wo wieder vom Onkel, von den Büchern, aber auch einige Witze erzählt werden. “Viele Jahre sind vergangen, trotzdem er, Franz L, sehr gerne liest und gelesen hat, würde er auch etwas Bleibendes schreiben wollen, wonach sich neugierige Leser interessieren würden! Doch wie soll er dies bewerstelligen? und er denkt lange nach!- und schließlich trräumt er fröhlich weiter..!”, ist noch handschriftlich dazugeschrieben. So endet, die Autobiographie, die Gedankenskizzen eines suchenden, schreibenden, leidenden, gläubigen, hoffenden  Menschen,  würde ich interpretieren und habe  in den Prosaskizzen von 204/15 oder der dritte Auflage, die wieder “Erna, Ewin, Edeltraud, der Familie Lagler und noch “einigen anderen Menschen, Tieren und Pflanzen”..ect, gewidmet sind, die ersten zwei Teile wiedergefunden. Es gibt aber ein Vorwort, wo, das mit den Häusern der Familie Lagler erklärt wird, die die Mutter Erna und der Vater Erwin, ein Maurer baute und es gibt auch jeweils sehr schöne Bilder von den Häusern, was das Ganze handlicher und auch ästhetischer macht und es gibt auch noch einen dritten und einen viertel Teil. “Im dritten Haus” geht es hauptsächlich um Musik. Manfred Lagler-Regall war, entnehme ich seiner Biografie, auch Gitarrelehrer, hat im Landesblasorchester Niederösterreich Flügelhorn gespielt und er bezieht sich hier auch auf seine musikalischen Erlebnisse. Es gibt auch einige tabelarische Notizen, so wird das Jahr 1984, sein Maturajahr mit einer Tabelle verewigt. Im vierten Teil geht es weiter mit der “Lebensmitte”, da werden die Ereignisse von 1987- 1993 beschrieben. Es gibt aber auch Betrachtungen über Clemens Brentano, Ernest Hemingway, Georg Trakl und und und. Manfred Lagler-Regall, ist ja, wie er schreibt, ein sehr belesener Mensch, der eine Privatbiblothek mit über achthundert Büchern besitzt, gerne enzyklopädisch arbeitet und sich auch für Kalendereintragungen  interessiert. Sehr umfangreiche originelle Prosaskizzen, wie ich meine, nicht immer leicht zu lesen, aber Franz L. spürt, wie Manfred Lagler-Regall schreibt “innere Unzufriedenheit mit sich und seinen künstlerischen Unternehmungen, das sind zuletzt stärker forciertes Schreiben, also die Schriftstellerei, die Malerei und die Musik, denn Franz L. komponiert auch, hin und wieder das eine oder andere Musikstück….”

Manfred Lagler-Regall hat, wie ich dem Netz  weiter entnehme, noch zwei weitere Bücher geschrieben “Tratrulie” und “Das Alphabet einer Krise”.

Bei “readme.cc.” kann man sich darüber informieren, einige seiner Bilder kann man im Netz auch finden. Ein sehr umfassend künstlerisch interessierter Mensch also, der sich, wie man das auch soll, seine Gedanken über den Sinn des Lebens macht.

7 thoughts on “Lektüre vor dem Schlafengehen – Die alten und die neuen Häuser

  1. Liebe Frau Eva Jancak,

    herzlichen Dank für das ausführliche Rezensieren meiner größeren, kleineren Bücher, die richtig erkannte autobiographische Prosaskizzen sind! Theologie habe ich nie wirlklich studiert. Ich durfte 2011-2013 einen katechetischen Hochschulllehrgang an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in St. Pölten absolvieren, nachdem ich ja von klein auf mit röm. kath. Religionsunterricht aufgewachsen bin, und eine kath. Privatschule mit Matura im Stift Melk absolvieren konnte. (Schwerpunkt: musisches OberstufenRealGymnasium)

    Ich wünsche Ihnen für ihr weiteres Schreiben alles Gute, und ich bedanke mich für die Zusendung ihres Prosawerkes “Schutzengelchen”, welches ich auch fast fertig gelesen habe. Es ist dies eine moderne, fikitive Erzählung oder Geschichte, die sehr aktuell und von interessanten, kreativen Ideen gelenkt und dominiert ist!!!!

    Bleiben Sie ihrem interessanten Schreiben und fleißigen Bloggen treu! Alles Gute!

    Ihr

    Manfred Lagler – Regall

  2. Liebe Frau Jancak,

    nun sind sie, ob sie es wollen oder nicht zu einer “Tratrulistin” oder “Tratrulogin” geworden, weil ich die Menschen, welche sich mit meinem Schreiben auseinandersetzen, und auch darüber etwas Textliches oder vielleicht sogar Literarisches schreiben, ich so nennen möchte. Ich möchte ihnen hiermit meinen Dank für ihren Blog ausdrücken!

    Liebe kollegiale Grüße

    Ihr

    Manfred Lagler – Regall

  3. Dieses meines und unseres gemeinsames Werk heißt nun zum 51. Hochzeitsjubiläum meiner Eltern “Kreislauf des Lebens in einem Herzen vereint”, in der 5. Auflage! Lieber Gott, Sei Dank und ihnen Frau Jancak ein herzliches Vergelts Gott!

    • Fein, ich sehe, Sie sind sehr beharrlich und geben nicht auf, ich wünsche alles Gute und viel Erfolg, aber beigetragen habe ich ja nicht wirklich viel, außer, daß ich ihre beiden Bücher las und darüber rezensierte.

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