Bleibergs Entscheidung

Bei Schulamit Meixner zweiten bei “Picus” erschienenen Roman “Bleibergs Entscheidung” könnte man wahrscheinlich wieder die Frage, stellen, wie weit er autobiographisch, erlebt, erzählt bekommen, etc ist, hat die 1968 geborene Autorin doch in Wien Juaistik und Theaterwissenschaften studiet, im jüdischen Museum gearbeitet, jüdische Geschichte unterrichtet und wie dem Buch am Schluß zu entnehmen ist, mit Ari Rath, der ja ja als Jungendlicher mit seinem Bruder nach Israel in einen Kibbutz auswanderte, im April 2013 ein ausführliches Gespräch über seine Kindheit und Jugend geführt und die Lebensdaten der “wahren Helden” der Geschichte gibt es am Schluß auch, sowie ein Gedicht einer Hanna Szenes, die im Einsatz in Jugoslawien und Ungarn am siebenten November 1944 in Budapest hingerichtet wurde, der in der Geschichte, um Leopold Bleiberg, der 1938 dreizehnjährig mit einem Jugendtransport von Wien nach Palästina kommt, eine Rolle spielt.

Auf dem Transport gibt es die Begleiterin Ofra, in die sich der Jugendliche, dessen Mutter gestorben, der Vater im KZ und der von der Stiefmutter zu dem Zug nach Triest gebracht wurde, verliebt, sie hat aber nur Augen für den schönen Kuki Breslauer, obwohl sie sehr nett zu dem heimwehkranken Knaben ist und als er sich einen hebräischen Namen aussuchen soll, zu Schraga rät, weil das Licht bedeutet und außerdem ihr Mops so heißt.

Das Leben im Kibbutz, wie auch Ari Rath betonte, war sehr schwer, am Vormittag mußte im Stall und auf dem Feld gearbeitet werden, Kühe gemolken, etc, am Nachmittag war Unterricht, da waren die Jugendlichen meistens sehr müde und der große starke Katriel, zu dem  Schraga ins Zimmer kommt, der in einem Heim aufgewachsen ist, läßt sich von ihm die Tasche tragen und kassiert, die von der Stiefmutter migegebenen Süßigkeiten, ein.

Später befreunden sich die Beiden und Ofra beschließt, noch einmal nach Wien zurückzukehren, um einen anderen Jugendtranfsport zu betreuen, kommt aber nicht mehr nach Israel zurück, sondern schickt mit ihrem Paß nur ihre Cousine Liesl.

Dann beginnt der Krieg und der Kontakt zu Ofra bricht ab, so daß sich Schraga entschließt, als er alt genug ist, sich von den Engländern als Fallschirmspringer ausbilden zu lassen, um nach ihr zu suchen.

Das macht er gemeinsam mit Katriel und kommt zu jugoslawischen Partisanen, der vorgesetzte Offizier ist Kuki Breslauer und der erzählt ihm schließlich, daß Ovra, bevor der Transport zurückging, von der Gestapo verhaftet wurde und zum Morzinplatz gebracht wurde.

Das Ganze beginnt mit einer Rahmenhandlung in den Fünfzigerjahren, als Ovra und Schraga schon über Dreißig sind, Kuki ist mit einer anderen Frau verheiratet und hat Kinder und die Beiden gehen zu einer Feier, wo es einen Flugzeugabsturz gibt, wo Ovra verletzt wird.

Schraga besucht sie im Spital, gesteht ihr ihre Liebe, bittet sie ihn zu heiraten, aber sie lehnt ab, denn die Nazis haben sie damals in ein Bordell gebracht und sie den Offizieren zur Verfügung gestellt und sie hat das alles an Kuki denkend ertragen, der sie aber deshalb verlassen hat.

So entschließt er sich als Leopold Bleiberg Israel und und den Kibbuz zu verlassen und nach Paris zu fliegen.

Eine spannende Geschichte, die wahrscheinblich eine Mischung von Fiktion und wahren Ereignissen ist, im Klappentext steht etwas von “einer großen hoffnungslosen Liebe sowie von Mut und Entschloßenheit” und vorallem Jugendlichen einen guten Einblick  geben kann, was im dritten Reich und im Holocaust geschehen konnte.

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